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ALBERTO ROMERO RIVERA

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evor sie stirbt.“<br />

Bei den Riveras war alles durcheinander. Albertos Mutter hatte man aus dem Schlafzimmer<br />

in ein anderes verlegt. Fortwährend erzählte sie, daß erschreckende Wesen in ihr Zimmer<br />

kämen. Vater Abraham ordnete deshalb an, sie gut zu hüten.<br />

Im Nebenzimmer trösteten die Nachbarn Albertos Vater. „Herr Rivera, ihre Frau ist eine<br />

Heilige. Sie hat jedem geholfen. Sie war der Mutter Maria und ihrer Kirche völlig ergeben.“<br />

„Wie ich weiß, hat Teresa nie eine Messe ausgelassen. Sie war wirklich eine Heilige.“<br />

Albertos Ankunft unterbrach die Nachbarn in ihren Bemühungen, Trost zu spenden. Alle<br />

standen schnell auf und brachten ihn zur Mutter. Als Alberto sich zu ihr herabbeugte,<br />

umarmte sie ihn und drückte ihn mit letzter Kraft an sich. „Alberto, mein Sohn, mein Priester.<br />

Ich habe solche Angst, - ich will nicht sterben - ich bitte dich. Ich habe Angst. Ich flehe dich<br />

an, hilf mir. Bete für mich zur Jungfrau Maria. Bete für mich...! Ich habe das Herz-Jesu-Gebet<br />

gesprochen, aber ich habe in der Seele keine Antwort bekommen. Hilf mir Alberto. Ich habe<br />

so furchtbare Angst... hilf mir!“<br />

Vater Abraham kam auch dazu und Alberto fragte ihn fassungslos: „Vater, ich weiß nicht was<br />

ich tun soll. Können sie nichts für meine Mutter tun?“ Aber der Priester zuckte kraftlos mit<br />

den Schultern. „Mein Sohn, ich habe alles getan, was in meiner Macht steht.“<br />

Albertos Mutter wurde von Panik ergriffen und schrie: „Oh Gott... die Gestalten kommen<br />

näher! Sie holen mich! Sie sind hier - hier im Zimmer! Oh, ich habe Angst!“<br />

Der Priester sprach beruhigend auf Alberto ein. „Deine Mutter hat nicht nur die heiligen<br />

Sterbesakramente erhalten, sondern auch eine besondere Entlassung des Papstes. Wir<br />

haben für sie eine extra große Messe gehalten. Und gerade jetzt gab ich ihr das Sakrament<br />

der Krankenheilung.“ Aber die Mutter schrie weiter. Sie nahm keine Medikamente, die ihr<br />

Bewußtsein verändert hätten, und trotzdem sah sie diese merkwürdigen Dinge und<br />

Gestalten. „Schau Alberto. Die komischen Leute mitten im Feuer! Nein - nicht Leute -, das<br />

sind arme Seelen! Jetzt kommen sie mich holen - nein nein -! Alberto, siehst du sie? Sie wollen<br />

mich ins Feuer tragen! Alberto, jage sie weg - ich will nicht ins Feuer. Ich habe Angst - ich<br />

habe Angst zu sterben - ich habe Angst vor Feuer - diese unheimlichen Wesen... befreie<br />

mich... hilf mir...“<br />

Der Priester atmete auf. "Sie ist gegangen, mein Sohn.“<br />

Teresa Alberta Rivera starb in ihrem 33.Lebensjahr; starb in schrecklicher Agonie vor den<br />

Augen ihres hilflosen Sohnes.<br />

Am folgenden Tag, als Alberto etwas zu sich gekommen war, war sein Herz voller Zweifel.<br />

Vater Abraham merkte das wohl und wollte sie zerstreuen. „Alberto, der Kirche mußt du<br />

glauben...! Ich bin der Priester, der dich getauft hat und du glaubst nicht, was ich dir sage.<br />

Nach der Beerdigung wirst auch du das so sehen. - Sei gegrüßt, mein Sohn.“ Alberto sagte<br />

nichts. Er überlegte, 'Ich bin doch nicht sein Sohn? Alles ist Lüge. Die Sakramente haben<br />

nicht geholfen. Die Kirche hat ihr nicht helfen können als sie am meisten Hilfe und Trost<br />

gebraucht hätte. Vater Abraham ist auf jeden Fall ein Lügner. Er denkt sich, er stellt Jesus<br />

dar. Aber er kann auch nicht helfen. Alles ist Lüge; ich kann nichts glauben.'<br />

(Im kanonischen Recht und den Dogmen sind den Priestern zwei Dinge vorbehalten 1. er<br />

vergibt Sünden 2. nur er darf die Messe halten Diese Ehre gibt ihm die selbe Position wie

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