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schlafen. Da schlich sich jemand in mein Zimmer. Er näherte sich mir und fing an mich zu<br />
küssen. Ich sprang auf und schrie vor Entsetzen. Ein Priester kam und ich mußte erklären,<br />
was vorgefallen war. Daraufhin schickte er den offensichtlich homosexuellen Mann aus dem<br />
Zimmer. Dann ermahnte und tadelte er mich. Ich solle mich schämen und auf den Knien<br />
meine Sünden bekennen. Ich verstand gar nichts mehr. Da erklärte er mir: „Dieser Mann<br />
wollte dir seine Liebe geben, welche von Gott ist. Und du hast sie abgelehnt. „Zu meiner<br />
Verwunderung wurde also Homosexualität gar nicht abgelehnt oder in Frage gestellt,<br />
sondern als etwas göttliches betrachtet. Wie ich später entdeckte, war das überall der Fall:<br />
vom Priester bis zu den Kardinälen.<br />
Denkt daran: für Menschen, die Unrecht tun, hat Gott keinen Platz in seiner Neuen Welt.<br />
Macht euch nichts vor! Menschen, die Unzucht treiben oder Götzen anbeten, die die Ehe<br />
brechen oder mit Partnern aus dem eigenen Geschlecht verkehren, Diebe, Wucherer,<br />
Trinker, Verleumder und Räuber werden nicht in Gottes Neue Welt kommen. (1. Kor. 9 + 10)<br />
Das Zölibat verursacht die größten Probleme. Wenn ich die Beichten abnahm, bekannten<br />
viele ihre Neigung zum eigenen Geschlecht, viele Ordensfrauen ihr Lesbischsein und<br />
manche auch Liebesbeziehungen zu einem Priester. Dieses Zölibat stellt eine unendliche<br />
Quelle der Frustration dar.“<br />
Tim erinnerte sich, etwas von der Entdeckung eines schrecklichen, unterirdischen Friedhofs<br />
neben einem Kloster gehört zu haben. Es wurden Kinderskelette gefunden. Angeblich hatten<br />
Nonnen diese Kinder geboren.<br />
„Ja," antwortete Alberto, „das ist wahr. Den ersten Friedhof fand man 1932 in Madrid.<br />
Danach einen in Sevilla 1934 und viele andere an verschiedenen Orten im Baskenland<br />
(Nordspanien). Die Regierung ordnete eine offizielle Untersuchung an, die in allen Klöstern,<br />
katholischen Schulen und Seminaren und Kirchen stattfand. Dabei wurden noch mehr dieser<br />
geheimen Friedhöfe gefunden. Auch in Rom wurden Grabstätten mit Kinderskeletten<br />
ausgehoben. Unter den Klöstern (Mönchs- u. Nonnenklöster) fand man unterirdische Flure.<br />
In kleine Seitengänge legte man die Neugeborenen ab. Staatliche Ärzte haben die Leichen<br />
untersucht und festgestellt, das der Tod durch Ersticken eintrat. Da wundert es einen schon,<br />
daß die kath. Kirche so gegen Abtreibung ist.“ Alberto atmete tief durch und fuhr fort: „Wie<br />
Sie noch sehen werden... - ohne das Zölibat der kath. Priesterschaft gäbe es dieses ganze<br />
Kirchensystem nicht. Das hängt damit zusammen, daß das wichtigste Gelübde, das Gelübde<br />
des Zölibats ist. Wenn man das nicht ablegt, darf man die Sakramente nicht austeilen. Das<br />
stellt die Priester auf ein Podest. Sie bitten Gott er möge ihnen wohlgesinnt sein und sie mit<br />
größerer Gnade bedenken, wie das gemeine Volk, denn sie leben unverheiratet. Wenn alle<br />
Priester heiraten würden, wäre das System vernichtet, da es auf folgenden Kanon (Gesetz)<br />
aufgebaut ist. Es besagt, das der Papst nur aus den Reihen der Priesterschaft kommen<br />
kann. Ohne den Papst gäbe es das kath. System nicht. Das liegt daran, daß dem Papst die<br />
Rolle des Herrschers auf Erden zuerkannt wurde.<br />
(Augustinus Aurelius 354 - 430 n. Chr., ein römischer Schriftsteller und später römischer<br />
Bischof, veröffentlichte 420 n. Chr. eine Schrift mit der These, das der röm. Bischof - später<br />
hieß er dann Papst - an Gottes statt auf Erden ist. In allen späteren Übersetzungen ist dieser<br />
Teil entfernt worden, damit die Öffentlichkeit nichts davon erfährt).<br />
(Anm. d. Übers.: Die Schrift hieß mit aller Wahrscheinlichkeit Civites Dei, aus der der obige