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ALBERTO ROMERO RIVERA

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diese Versammlungen wie Verbrechen und wurden mit dem Tod bestraft). Die Gläubigen<br />

wurden durch eine Horde Inquisitoren überfallen und im Namen des heiligen Ordens<br />

verhaftet. Man klagte sie an, Zauberer zu sein und dem Satan zu huldigen. Unter den<br />

Verhafteten befand sich auch eine junge Frau namens Gräfin Isabella, eine Nichte von König<br />

Phillip II. Man sagte den Inquisitoren, wer Donna Isabella sei, aber es interessierte sie nicht.<br />

Jeder Falschgläubige oder Ketzer, sei er von Stand oder nicht, war in ihren Augen ein<br />

Verbrecher. Es half lsabella auch nicht, das sie schwanger war. Sie wurde abgeführt wie die<br />

anderen. Man sagte, daß Gott nicht viel um die Kinder von „Falschgläubigen“ geben würde,<br />

da sie später sowieso auch Ketzer werden würden. Alle Angeklagten wurden vor ein Tribunal<br />

geführt. Die Richter nahmen Gottes Platz ein; mit ihnen nicht einig zu sein, war<br />

gleichbedeutend mit Gott zu reizen und herauszufordern. So wurde auch Donna Isabella<br />

vorgeführt und aufgefordert, Buße zu tun und ihrem Glauben abzusagen. Doch Isabella<br />

antwortete: „Ich kann dies nicht tun. Wie könnte ich meinen Heiland verleugnen? Wie kann<br />

ich den verleugnen, der für meine Sünden am Kreuz gestorben ist; der für mich sein Leben<br />

gab! Wie kann ich ihn verleugnen, der meine einzige Hoffnung in Ewigkeit ist; der auf mich<br />

wartet, wenn Sie meinen Körper und meine Persönlichkeit vernichten! Herren, ich kann nicht<br />

leugnen, weil ich die Wahrheit erkannt habe.“ Ihre Worte wurden durch lautes Geschrei<br />

unterbrochen. „Tod der Hexe!“ „Sie lügt nur! Bekenne, daß du eine Hexe bist!“ „Welche<br />

Wahrheit? Sag uns, was die Wahrheit ist!“<br />

Doch Isabella sprach weiter: „Sie wollen die Wahrheit wissen? Ich bitte Gott, das Sie ihn<br />

erkennen, denn er ist die Wahrheit. Er, Christus, ist mein Heiland. Jesus sagt in Johannes<br />

14, 6 - ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur<br />

durch mich.“<br />

Donna Isabellas Worte wurden niedergebrüllt. „Stopft ihr das Maul!“ „Die Jungfrau Maria<br />

sagt, das du lügst!“ „Die Heilige Mutter sagt, sie ist der Weg und nicht Jesus!“ „Tötet die<br />

Ketzerin. Leget sie in die Folterkammer!“ Donna Isabella wurde auf die Folterbank<br />

gebunden. Sie wurde gezwungen, grobe Leinwand zu schlucken und bekam dazu<br />

tropfenweise Wasser, bis das Ende des Tuches in ihrem Magen war. Das grobe Leinen<br />

wurde dann mit Gewalt herausgezogen, wobei es ihr vom Magen bis zum Mund innerlich<br />

alles aufriß. Doch Isabella blieb standhaft und sagte sich nicht ab von ihrem Glauben an den<br />

Herrn Jesus. Sie wurde ohne Erfolg weitergefoltert. Zum Schluß stellten sie sie auf den<br />

Scheiterhaufen und verbrannten sie. Ihre letzten Worte sprach sie leise: „Ich werde zur Ehre<br />

Gottes verbrennen. Lieber Herr Jesus, nimm uns in unserem neuen Zuhause auf.“ In ihren<br />

blutdurchtränkten Kleidern starb Isabella in den Flammen und ging ihrem Heiland und ihrem,<br />

bei der Folter verstorbenen Kind entgegen. (Geschichtl. König Phillip II. v. Spanien war bei<br />

der Verbrennung zugegen.) Auszug aus einem Protokoll des Jahres 1579)<br />

Der Lehrer beendete seine Ausführungen mit den begeisterten Worten, wir könnten uns<br />

anhand der Geschichte überzeugen, wie Gott unseren Glauben und die Kirche vor den<br />

Ketzern bewahrte.<br />

Tief in mir fühlte ich, das etwas nicht in Ordnung war, doch ich war einfach zu durcheinander,<br />

um die Wahrheit zu erkennen. Außerdem verfolgte mich ständig der Zwang, die Protestanten<br />

zu hassen. Die Lehre, das sie unsere Todfeinde sind, war einfach schon zu tief in meiner<br />

Seele eingebrannt.<br />

Nach nicht allzu langer Zeit wurde ich dann in den Spionagedienst verlegt, um mit

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