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ALBERTO ROMERO RIVERA

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Zeichen, das Gnade beinhaltet und Gnade mitteilt. Sie kennt sieben angeblich von Christus<br />

selbst gestiftete Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Letzte Ölung, Weihe und<br />

Ehe. Das Weihesakrament umfaßt drei Stufen: Diakonats, -Priester- und Bischofsweihe.<br />

Diakone - predigen, trauen, taufen, beerdigen. Priester - Lehr,- Priester- und Hirtenamt.<br />

Aufnahme in den geistlichen Stand (Kleriker) erfolgt in der Diakonatsweihe = Verpflichtung<br />

des Zölibats. Mischehen sind nur erlaubt, wenn sich die beiden Partner von der Dispens =<br />

Ehehindernis durch Konfessionsverschiedenheit - befreien lassen. Keine irdische Instanz<br />

kann sich über den Papst stellen. Ihm unterstehen auch die päpstlichen Gerichtshöfe.<br />

Inquisition (lat. Untersuchung)<br />

war in der röm.-kath. Kirche des Mittelalters ein Verfahren zur Ausforschung jener Christen,<br />

die von der offiziellen Lehre abwichen. Bei diesem kirchlichen Strafprozess war das Amt des<br />

Anklagevertreters und des Richters in einer Hand. Das Ganze war ursprünglich als<br />

Ausschlußverfahren gedacht, artete aber mit der Zeit aus. Man berief sich auf folgende<br />

Bibelstellen: (Mt. 18, 15-18 und 1. Kor. 5, 1)<br />

Die alte Kirche beschränkte sich anfangs noch auf Ermahnungen. Augustinus (354 -430)<br />

forderte aber dazu auf, Ketzer zwangsweise von den Lehren der Kirche zu überzeugen. Als<br />

das Christentum schließlich toleriert und zur Staatsreligion wurde und dabei Kirchen- und<br />

Staatsinteressen im Einklang waren, erließen die Kaiser Gesetze, die Amtsenthebung,<br />

Beschlagnahme von Besitz, staatliche Strafen und Verbannung zur Folge hatten. Seit dem 4.<br />

Jahrhundert wurde die Todesstrafe gegen Manichäer und Donatisten verhängt (Anm.:<br />

Manichäer - Anhänger der von Mani aus Babylonien (gekreuzigt 276 n. Chr.) gestiftete<br />

Religion aus altpers. und christl. Vorstellungen. Im Osten verfolgt bis ins 13/14 Jh., im<br />

Westen bis ins 5. Jh.<br />

Donatisten - (nach Bischof Donatus aus Karthago), kirchl. Partei im 4. Jh. in Nord-Afrika;<br />

forderten Sittenreinheit und Kirchenzucht.) Im 12. Jh. einigten sich Kaiser und Papst auf ein<br />

gemeinsames Vorgeben gegen Ketzer: Bischöfe übernahmen die "Ketzerbefragung" und die<br />

weltliche Gewalt übernahm die Bestrafung. Die eigentliche, grausame Inquisition führte<br />

Papst Gregor IX. im Jahre 1231 ein. Für unbußfertige und rückfällige Abweichler führte er<br />

Folter und Feuertod (Scheiterhaufen) ein. Alle "Christen" waren zur Ketzerjagd verpflichtet.<br />

Thomas von Aquin (1225 - 1274) lehrte: „Was die Ketzer belangt, so haben sie sich einer<br />

Sünde schuldig gemacht, die es rechtfertigt, daß sie nicht nur von der Kirche vermittels des<br />

Kirchenbannes ausgeschieden, sondern auch durch die Todesstrafe aus dieser Welt entfernt<br />

werden. Ist es doch ein viel schwereres Verbrechen, den Glauben zu verfälschen, der das<br />

Leben der Seele ist, als Geld zu fälschen, das dem weltlichen Leben dient.“ Unzählige<br />

Menschen wurden durch die vom Papst vorgeschriebenen Foltermethoden ermordet.<br />

Inquisitionsverfahren wurden geheim durchgeführt. Erst was die Folter erpreßte, war<br />

rechtskräftiger Beweis. Der Inquisitor Konrad von Marburg, den der Papst "einen heiligen<br />

Mann" nannte, wurde von einer aufgebrachten und verzweifelten Volksmenge erschlagen.<br />

In Sevilla wurden 4000 Menschen verbrannt, 30 000 wurden zu schwersten Strafen<br />

verurteilt. Kreuz und Folter standen unmittelbar neben einander. Die Marterwerkzeuge<br />

wurden mit Weihwasser besprengt. Das Ketzergericht flehte den Heiligen Geist um Beistand<br />

an.<br />

Ketzer und Juden, die bereuten, mußten eine Kleidung tragen, die sie äußerlich

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