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ALBERTO ROMERO RIVERA

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1962 - 1965 sagte der englische Erzbischof auf dem Vatikanischen Konzil: "Es versteht sich,<br />

im 20. Jahrhundert ist es bedeutend schwerer, jemanden ins Gefängnis zu bringen oder gar<br />

zu töten, aber die Inquisition fährt fort, die Menschen zu entehren und ihr Schicksal zu<br />

zerstören.<br />

1965 änderte Paul VI. die Bezeichnung "Oberste Kongregation des Heiligen Offiziums" in<br />

"Kongregation für die Glaubenslehre". Sie hat den Auftrag, neue Lehren und neue<br />

Meinungen zu 'prüfen' und behielt das Recht. Bücher zu zensieren (Index).<br />

1966 wurde der Index offiziell abgeschafft, aber das Lesen der verurteilten Bücher bleibt<br />

Sünde.<br />

Folter<br />

Die beliebteste Art der Folter war die Räderung. Dabei wurde der Körper gedehnt und die<br />

Glieder verrenkt. Das Opfer lag rücklings auf der Felge des Rades, seine Arme wurden über<br />

dem Kopf in die Höhe gezogen, bis die Schultern ausgerenkt waren. Der Gefolterte war<br />

unbeweglich und man konnte ihn so der Geißelung unterwerfen. Beim "Rad mit Feuer und<br />

Eisen" wurden verschiedene Körperteile gleichzeitig gebrannt und zerrissen.<br />

Die Leiter diente ebenfalls zur Dehnung und zum Ausrenken der Arme. Andere Werkzeuge<br />

ermöglichten es, den Verurteilten öffentlich zur Schau zu stellen. (An den Pranger stellen).<br />

Es gab eigens hergerichtete Balken mit halbrunden Aussparungen, die, wenn die Balken<br />

zusammengefügt wurden, Löcher bildeten, um Füße, Hände und den Hals einzuschließen. In<br />

der Gerichtsbarkeit der christlichen Kaiser blieb die Folter ein selbstverständlicher<br />

Bestandteil. Die Geißelung sollte bei den Gerichtsverfahren eine Sinnesänderung<br />

hervorrufen oder Geständnisse erzwingen. Besonders grausam wurden die Beginen<br />

(asketische Klosterfrauen) und Begarden (Bettler) im 14. Jh. verfolgt. Laienfrömmigkeit, die<br />

von der Kirchenlehre abwich wurde in keiner Weise geduldet.<br />

Augustinus<br />

Aurelius Augustinus wurde am 13. Nov. 354 in Thagaste/ Algerien geboren. Ostern 387 lies<br />

er sich mit seinem Sohn Ambrosius taufen. In der Stadt Hippo Regins wurde er zum Priester<br />

erwählt und 395 zum Bischof geweiht. Im Jahre 405 verfügte der Kaiser die Verfolgung der<br />

Donatisten. Sie sollten der kath. Kirche zwangsweise zurückgeführt werden. Es kam zu<br />

Verbannungen und Hinrichtungen. Augustinus lehnte zwar Todesurteile ab, gestand der<br />

Regierung jedoch die Pflicht zu, die Kirche gegen Häretiker zu schützen. Seine theologische<br />

Rechtfertigung der staatlichen Gewaltmaßnahmen wirkten in der Folgezeit fort. Augustinus<br />

ist der Vater der Inquisition. Sein bedeutendstes Werk war "über den Gottesstaat". In dieser<br />

Schrift entwickelte er seine Lehre vom "Reich Gottes": Dem Gottesstaat steht der<br />

Teufelsstaat gegenüber. Der Anfang beider Staaten wird auf die Schöpfung zurückgeführt.<br />

Augustinus hat das Christentum grundlegend geprägt. Seiner Meinung nach betrifft die<br />

Verfehlung des "ersten Menschen" alle Menschen. Als Erbsünde geht Adams Schuld auf alle<br />

Menschen über. (Vgl. Röm. 5, 12)<br />

Augustinus starb am 28. August 430. Laut eigenem Bekunden hat er 93 Schriften mit 232<br />

Büchern, sowie Predigten und Briefe verfaßt.<br />

Durch seine Anweisungen, Ketzer und Heiden zum Glauben zu zwingen, hatten die<br />

Obrigkeiten keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Inquisitoren beriefen sich

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