2013-13 - beim LSO

KS aargau
In Vindonissa steht neu ein lazarett
Geschichtsvermittlung. Für Schulklassen
bietet die neue Spiel-tour «alarm
im lager – sucht den Mörder des
centurio» eine spannende Möglichkeit,
kriminalistisches Gespür zu beweisen
und dabei viel über die behandlungsmethoden
der antike zu erfahren.
Das erste Spital der Schweiz stand vor
rund 2000 Jahren in Vindonissa. Das
monumentale Gebäude bot in 60 Krankenzimmern
Platz für 300 Soldaten.
hier wurden Kampfverletzungen nach
Schlachten, Alltagskrankheiten und Arbeitsunfälle
behandelt. Mit dem Valetudinarium
(Spital) haben die Römer
auch den ersten Sanitätsdienst der Weltgeschichte
erfunden. Im authentisch
rekonstruierten Feldlazarett wird nun
ersichtlich, wie die römischen Ärzte
operiert, geschröpft und geheilt haben.
Römische heilkunde authentisch
vermittelt
Wer in die 10. Station des Legionärspfades,
das Feldlazarett tritt, taucht in die Welt
der antiken Medizin ein. Im ersten Zelt
riecht es nach Weihrauch, frische Kräuter
stehen im Regal, ein Behandlungstisch
und chirurgische Instrumente stehen bereit
für einen Eingriff. Im zweiten Zelt
gleich nebenan stehen drei Liegen. Auf
dem Nachttisch liegen täfelchen mit den
Krankengeschichten der Patienten. Man
kann sich den Medicus vorstellen, der
hier auf engstem Raum seine Patienten
nach allen Regeln der Kunst behandelt.
und das Niveau der heilkunst war gemessen
an heutigen Massstäben hoch. Die
Medizin verfolgte einen ganzheitlichen
Ansatz und umfasste die Sparten Ernährungslehre,
Pharmazie und ärztliche Behandlungen
wie chirurgie.
Ein Spital für unterwegs
Das ehemalige römische Spital des Legionslagers
stand mitten im Legionslager,
wo heute die Krankenstationen der Klinik
Königsfelden liegen. Bei den archäologischen
Ausgrabungen in den 1930er-Jahren
stiess man auch auf zahlreiche chirurgische
Instrumente und medizinische
Geräte. Mithilfe all dieser Fundstücke
und des charakteristischen Grundrisses
des Baus, konnte ein umfassendes Bild
der damals praktizierten heilkunde
rekonstruiert werden. Ein Nachbau des
ehemaligen Spitals mit 60 Krankenzimmern
war nicht möglich. Doch die römische
Armee war auch oft für die Verteidigung
des römischen Reiches unterwegs.
Deshalb organisierte die römische Armee
ein Sanitätswesen, das die medizinische
Versorgung der Soldaten während der
Feldzüge gewährleistete. Das mithilfe
von antiken Schriftquellen rekonstruierte
Feldlazarett im Legionärspfad Vindonissa
vermittelt auf anschauliche Weise, wie
ein solches «Feldspital» ausgesehen haben
könnte.
Mit der Eröffnung des rekonstruierten
Lazaretts stehen ab 16. Juni neue Vermittlungsangebote
auf dem Programm.
alarm im lager – die neue Spiel-tour
Der Plot beginnt spannend: Der centurio
wurde ermordet! War es Eifersucht, Geldgier
oder sogar eine kaiserliche Intrige?
Der täter muss gesucht und bestraft werden.
In der Zeitmaschine taucht der ermordete
centurio aus der römischen unterwelt
wieder auf. Er ist verzweifet und
braucht die hilfe von findigen Detektiven,
die den Mörder finden und verfluchen,
damit er endlich seinen Frieden in der
Welt der toten finden kann. Ausgerüstet
mit kriminalistischem Gespür und einigen
hilfsmitteln geht es auf die Suche
nach dem Mörder im Legionslager. unterwegs
gibt es hinweise bei den ehemaligen
Bewohnern Vindonissas und sogar
beim Orakel. Die ersten 100 erfolgreichen
Detektiv-Familien nehmen an einer Verlosung
teil, bei der eine aussergewöhnliche
Nacht mit Spezialprogramm gewonnen
werden kann.
Edith von arx, legionärspfad, bKS
Informationen
Alle Angebote unter www.legionaerspfad.ch.
Öffnungszeiten: 28. März bis 31. Oktober,
Dienstag bis Freitag: 9 bis 17 uhr.
Samstag, Sonntag und allgemeine
Feiertage: 10 bis 18 uhr
Schulblatt AG/SO · 13/2013
Das rekonstruierte lazarett veranschaulicht, wie ein «Feldspital» bei den Römern ausgesehen haben
könnte. Foto: Museum aargau.
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