2013-13 - beim LSO

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lSO Solothurn lSO: Da sind wir dran • Arbeitsgruppe Selektion-Integration Die Volksschule steht sei jeher in einem Zielkonflikt zwischen Förderung und Selektion. Einerseits sollen die Schülerinnen und Schüler gemäss ihrem Leistungsvermögen individuell und ressourcenorientiert gefördert werden, andererseits müssen sie an bestimmten Leistungszielen gemessen und selektioniert werden. Durch die Einführung der integrativen Schulung wird dieser Zielkonflikt noch verschärft, da das Leistungsspektrum der Schülerinnen und Schüler in den Regelklassen vergrössert wurde und mehr Schülerinnen und Schüler die Klassenlernziele ganz oder teilweise nicht erreichen können. Die Lehrpersonen, beziehungsweise die Schulen, gehen unterschiedlich mit diesem Zielkonflikt um. Im Zentrum steht das Bemühen, die Lernmotivation der weniger leistungsfähigeren Schülerinnen und Schülern nicht durch die Selektionsfunktion (schlechte Noten) zu zerstören. Die Geschäftsleitung des LSO hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit diesem Zielkonflikt auseinandersetzt. Ihre Aufgabe ist es, eine Auslegeordnung zu erstellen, wie mit ihm konkret auf den einzelnen Schulstufen in den verschiedenen Schulen umgegangen wird. Ferner untersucht sie den Zusammenhang der Notengebung und der Lernmotivation und beurteilt die Auswirkungen des aktuellen Laufbahnreglements auf die Schülerinnen und Schüler, insbesondere der leistungsschwächeren. • LSO-Bildungsforum: Spezielle Förderung Das LSO-Bildungsforum ist eine Plattform für den informellen Meinungsaustausch zu aktuellen themen aus dem Bildungsbereich über Partei- und Verbandsgrenzen hinweg. Am 12. Juni führte der LSO ein weiteres Bildungsforum durch. thema war die Spezielle Förderung. Eingeladen waren die Mitglieder des Kantonsrats sowie Vertretungen des Einwohnergemeinde- und Schulleiterverbandes. Über 30 Personen nutzten die Gelegenheit und liessen sich über die künftige Ausgestaltung der Speziellen Förderung und die kritischen Punkte informieren. Die anschliessende Diskussion verlief sehr angeregt. Roland Misteli Zum Gedenken Schulblatt AG/SO · 13/2013 30 Markus Scheiwiller 29. april 1953 bis 14. Mai 2013 Während einer Vorstandssitzung des Solothurnischen Primarlehrerinnen- und Primarlehrervereins (SPLV) musste unvermittelt auf einen Sachverhalt reagiert werden. Markus Scheiwiller schlug vor, einen Brief aufzusetzen. Innert kürzester Zeit entstand das Werk. Markus Scheiwillers sprachliche Gewandtheit, seine Fähigkeit zu analysieren und etwas auf den Punkt zu bringen, machten es möglich. Ohne Polemik, mit der nötigen härte, nie verletzend und trotzdem bestimmt: Markus Scheiwiller ging es stets um die Sache, im Wesentlichen um Verbesserungen. Dabei blieb der humor nicht auf der Strecke. Sein verschmitztes Lachen am Ende unserer Blitzaktion verriet, dass er mit dem Verlauf zufrieden war. Lob quittierte er mit dem Spruch: «Wir alle waren daran beteiligt.» Am 14. Mai erlosch der visionäre Geist, das verschmitzte Lachen. Eine heimtückische Krankheit war stärker. Markus Scheiwiller war ein unermüdlicher Kämpfer für eine gute Schule. Nach der Patentierung im Jahr 1973 arbeitete er als Primarlehrer bis 2009 in Niedergösgen, unterbrochen von einem einjährigen Abstecher nach Schönenwerd (1990/91). Während vier Jahren war er Schulvorsteher in Niedergösgen. Er war langjähriges und aktives Mitglied im Lehrerverein Gösgen. Mit seinem grossen Allgemeinwissen, seiner Kompetenz in Bildungsfragen und einem feinen politischen Gespür war er im SPLV-Vorstand – auch als Vizepräsident – eine unverzichtbare Grösse. Bei der Einführung des Französischunterrichts in den 90er-Jahren im Kanton Solothurn stand er an vorderster Front. Als Kursleiter bei der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung des Kantons Solothurn bis 2004 war Markus Scheiwiller intensiv darum bemüht, qualitativ gut ausgebildete Lehrpersonen im Französischunterricht zu wissen. Sachlich analysieren, herausforderungen annehmen, hinhören, für eine Sache streiten, ohne die Würde der Menschen zu verletzen, abwägen und entscheiden waren Eigenschaften, die Markus Scheiwiller auch in der Politik zum Erfolg führten. Während rund neun Jahren war er Gemeindepräsident von Winznau. Bildung blieb aber seine Passion. Nach meiner letzten Generalversammlung in Grenchen fuhren Markus Scheiwiller und ich über Arch nach Nennigkofen, wo wir in einem Restaurant noch einen Kaffee tranken. Im Auto hatte ich eine holzbank, die ich zu meiner Verabschiedung geschenkt bekommen hatte. Markus meinte: «Jetzt hast du ja Zeit, dich einmal auf die Bank zu setzen und die wieder gewonnene Freizeit zu geniessen.» Er müsse auch darauf achten, sich nicht zu verausgaben, meinte ich darauf. «Ich habe eine wunderbare Familie, die mir Kraft und den nötigen Ausgleich gibt», meinte er darauf. Sie hat ihn getragen, durch die schlimmsten Zeiten hindurch. und für mich hat die Bank ungewollt eine andere Bedeutung erhalten. Sie ist ein Andenken an einen wunderbaren Menschen. christoph Frey
DbK Solothurn V. l. n. r.: Kuno tschumi (VSEG), Dagmar Rösler (lSO), Projektleiterin Prof. agnès Fritze (FhNW), RR Klaus Fischer, andreas Walter (Vorsteher VSa), adrian von der Floe (VSl SO). Schulversuch Spezielle Förderung – Schlussbericht vorgestellt Schulversuch Spezielle Förderung. Der Regierungsrat hat die Ergebnisse aus dem «Schulversuch Spezielle Förderung» zur Kenntnis genommen und das weitere Vorgehen festgelegt. als nächste Schritte wird aufgrund der gemachten Erfahrungen die Vollzugsverordnung zum Volksschulgesetz angepasst und je ein kantonaler leitfaden «Spezielle Förderung» und «Sonderpädagogik» erstellt. Damit werden die notwendigen umsetzungsgrundlagen für eine definitive Einführung auf das Schuljahr 2014/15 zur Verfügung stehen. Der Schulversuch «Spezielle Förderung» dauert von 2011 bis 2014. Die Schulen sind als Versuchsschulen mit integrativen Formen oder als Vergleichsschulen mit separativen Formen wie vor dem Schulversuch eingebunden. Begleitet wird er von einer Projektorganisation mit externer Projektleitung durch Agnès Fritze, hochschule für Soziale Arbeit FhNW, in der alle Partner mitarbeiten (VSEG; VSL SO, LSO sowie die kantonale Verwaltung). Die Ergebnisse aus dem Schulversuch und der externen wissenschaftlichen Evaluation konnten dem Regierungsrat rechtzeitig übergeben werden. Damit besteht eine kantonsweit einheitliche und definitive umsetzungsgrundlage für die Zeit ab dem Schuljahr 2014/15. Schule für alle Kinder mit unterschiedlichem Potenzial gehen gemeinsam in den Kindergarten, in die Primarschule und in die Sekundarstufe I. Dazu gehören auch Schülerinnen und Schüler mit einer besonderen Begabung, einer Lernbeeinträchtigung, einem Lernrückstand und mit aussergewöhnlichem Verhalten. hier setzt die Spezielle Förderung an. Sie unterstützt Schülerinnen und Schülerinnen und Schüler, deren Förderung im Regelklassenunterricht allein nicht erbracht werden kann. Die Volksschule ist die «Schule für alle». Wie der Schulversuch zeigt, findet sie in der integrativen Form mit «Spezieller Förderung» hohe Akzeptanz bei den Beteiligten. Der Schlussbericht zum Schulversuch zeigt auf, was sich bewährt hat und insbesondere, was bei der Integration der Schülerinnen und Schüler in den Regelklassenunterricht noch zu verbessern ist. Rahmenbedingungen gemeinsam erarbeitet Die Rahmenbedingungen für die Angebote der Speziellen Förderung wurden gemeinsam erarbeitet und die umsetzungsvorschläge beruhen auf den im Ich danke allen beteiligten für ihren kompetenten und engagierten Einsatz im Rahmen des Schulversuchs. Schulblatt AG/SO · 13/2013 31
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