Plenarprotokoll 5/46
Plenarprotokoll 5/46
Plenarprotokoll 5/46
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3728 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - <strong>Plenarprotokoll</strong> 5/<strong>46</strong> - 14. Dezember 2011<br />
Viele setzen sich für eine S-Bahn nach Rangsdorf ein. Der eine<br />
oder andere setzt sich auch für eine S-Bahn nach Falkensee ein.<br />
(Heiterkeit)<br />
Frau Lieske setzt sich für einen 20-minütigen S-Bahn-Takt<br />
nach Strausberg ein. Sie selbst, Frau Geywitz, haben Potsdam-<br />
Pirschheide ins Gespräch gebracht. Das ist nur ein Auszug. Der<br />
Finanzminister hat auch noch entsprechende Wünsche.<br />
Lassen Sie uns deshalb gemeinsam kämpfen um die Regionalisierungsmittel<br />
ab 2015 - das können wir auch gemeinsam machen<br />
- und um die Mittel nach dem Entflechtungsgesetz. Ich<br />
wünsche uns eine spannende Diskussion, auch mit den Kommunalpolitikern.<br />
Denn fast jeder Bürgermeister nennt mir immer<br />
nur zwei Wünsche, was die Schiene betrifft: Er will eine<br />
Direktverbindung zum Berliner Hauptbahnhof und eine Direktverbindung<br />
zum Flughafen und dann ist er schon zufrieden.<br />
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich hoffe, ich habe ein bisschen<br />
zur Aufklärung beitragen können. - Herzlichen Dank.<br />
(Beifall SPD)<br />
Präsident Fritsch:<br />
Vielen Dank. Einen Moment noch. Vielleicht ist für die Vielzahl<br />
an Wünschen Himmelpfort die bessere Adresse. Es gibt<br />
Nachfragen, als Erstes von der Fragestellerin selbst. Frau Geywitz.<br />
Frau Geywitz (SPD):<br />
Herzlichen Dank für die große Freude über meine Anfrage. Als<br />
finanzpolitische Sprecherin darf ich sagen: Der Charme des<br />
Prignitz-Expresses und der neuen Verkehrsführung liegt darin,<br />
dass es eine Abkürzung ist und wir daher weniger Bahnkilometer<br />
bestellen und bezahlen müssen.<br />
Sie haben über den Brandenburger Zeitplan gesprochen. Wer<br />
die Geografie des Landes gut kennt, weiß, dass wir in der Mitte,<br />
also da, wohin der Express fahren soll, noch Berlin haben.<br />
Gibt es Gespräche - die Berliner sind ja gerade dabei, sich neu<br />
zu sortieren - über die Kostenverteilung der notwendigen baulichen<br />
Maßnahmen und darüber, wie man gemeinsam auf die<br />
von Ihnen erwähnte DB zugehen soll?<br />
Minister Vogelsänger:<br />
Selbstverständlich gibt es von meiner Seite - mein Glückwunsch<br />
geht an den neuen Senator - einen Gesprächswunsch,<br />
dem er aber noch nicht nachgekommen ist. Dafür habe ich Verständnis;<br />
der Berliner Senat sortiert sich derzeit personell neu.<br />
(Heiterkeit bei der Fraktion GRÜNE/B90)<br />
Zur konkreten Frage: Ich erwarte schon von der Berliner Seite,<br />
dass sie den Teil ihrer Verkehrsbestellung auch bezahlt.<br />
Um auf ein ganz konkretes Problem hinzuweisen: Ich habe entschieden,<br />
dass die Heidekrautbahn weiter in Richtung Gesundbrunnen<br />
fährt; das kostet uns ein entsprechendes Bestellentgelt,<br />
übrigens auch auf Berliner Seite. Für 2011 hatte ich mich<br />
mit der Senatorin Frau Junge-Reyer darauf geeinigt, dass diese<br />
Zusatzbestellung hälftig übernommen wird.<br />
Das gleiche schwebt mir bei der Bestellung des Prignitz-Express<br />
vor, dass jeder auf seinem Territorium die bestellte Verkehrsleistung<br />
bezahlt. Das ist ein komplizierter Prozess. Deshalb<br />
hilft es mir natürlich, dass dies im Berliner Koalitionsvertrag<br />
drinsteht.<br />
Ich möchte noch etwas zum Prignitz-Express sagen: Wir haben<br />
erreicht - es sind keine Zusatzkosten, die da anfallen; das hängt<br />
einfach mit Wagenumläufen zusammen -, dass der Prignitz-Express,<br />
wenn auch über den Umweg Spandau, jetzt nach Gesundbrunnen<br />
fährt. Ich weiß, dass das länger dauert als mit<br />
Umsteigen in Hennigsdorf, aber der eine oder andere, der die<br />
Bahn benutzt, meidet vielleicht das Umsteigen und hat nun die<br />
Gelegenheit, direkt den Bahnhof Gesundbrunnen zu erreichen.<br />
Der Bahnhof Gesundbrunnen ist gegebenenfalls ohnehin für<br />
die Verlängerung des Flughafen-Express interessant, wenn wir<br />
zehn Minuten bei der Dresdner Bahn gewinnen.<br />
Sie sehen: Es gibt viel zu tun. Ich setze auf Ihre Unterstützung.<br />
Präsident Fritsch:<br />
Der Abgeordnete Genilke hat auch eine Nachfrage.<br />
Genilke (CDU):<br />
Vielen Dank, Herr Minister, für den Exkurs in die Unzulänglichkeiten<br />
des brandenburgischen Schienenpersonennahverkehrs.<br />
Noch einmal zurück zum Prignitz-Express - das war die<br />
ursprüngliche Frage -: In der Beantwortung dessen haben Sie<br />
gesagt, dass es noch andere Verkehrsprojekte gebe; die Dresdner<br />
Bahn ist ja auch für Brandenburg ganz wichtig.<br />
Gibt es aus Ihrer Sicht nicht auch Veranlassung - und wenn ja,<br />
welche -, darauf hinzuweisen, welche Strecke in Zukunft in<br />
der Planung und Durchführung prioritär behandelt werden<br />
muss?<br />
Zweite Frage: Wurde im Ministerium schon einmal überschlägig<br />
errechnet, welche Kosten durch Bestellleistungen Brandenburgs<br />
bei dieser Verlängerung nach Gesundbrunnen am Ende<br />
entstehen werden?<br />
Minister Vogelsänger:<br />
Ich fange einmal bei den Vorhaben an. Das nächste große Vorhaben<br />
wird die Beschleunigung der Strecke Berlin-Rostock sein.<br />
Dort wird es dann auch entsprechende Verbesserungen geben,<br />
was Bahnhöfe, Park & Ride etc. betrifft.<br />
Von Unzulänglichkeiten im schienengebunden Personennahverkehr<br />
möchte ich so nicht sprechen. Wir haben ein sehr gutes<br />
System. Wir haben schnelle Regionalexpress-Linien nach Berlin<br />
und haben dort sehr viel erreicht, übrigens noch unter einer<br />
SPD/CDU-Regierung hier im Land Brandenburg. Das werden<br />
wir entsprechend fortsetzen.<br />
Zur Frage der Kosten: Ich sehe bei der Frage des Prignitz-Express,<br />
was die Bestellung betrifft, wenig Zusatzkosten für das<br />
Land Brandenburg. Es geht eher um das Berliner Territorium.<br />
Ich habe daher meine Erwartung geäußert, dass Berlin das Bestellentgelt<br />
entsprechend übernimmt, sodass sich die Zusatzkosten<br />
für das Land Brandenburg hoffentlich in Grenzen halten,<br />
denn wir haben auch noch viele andere Wünsche zu befriedigen.