14.05.2014 Aufrufe

Plenarprotokoll 5/46

Plenarprotokoll 5/46

Plenarprotokoll 5/46

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3722 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - <strong>Plenarprotokoll</strong> 5/<strong>46</strong> - 14. Dezember 2011<br />

Beginn der Sitzung: 10.02 Uhr<br />

Präsident Fritsch:<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie zur<br />

<strong>46</strong>. Plenarsitzung.<br />

Vor Eintritt in die Tagesordnung darf ich Ihnen mitteilen, dass<br />

der Abgeordnete Wolfgang Pohl heute Geburtstag hat. Herr<br />

Pohl, ich gratuliere Ihnen sehr herzlich.<br />

(Allgemeiner Beifall - Einige Abgeordnete überreichen<br />

Blumen.)<br />

Ich glaube, schöner als im Plenum des Landtags Brandenburg<br />

kann man seinen Geburtstag kaum verbringen.<br />

Gemäß § 20 Abs. 2 Nr. 3 der Geschäftsordnung des Landtags<br />

informiere ich Sie darüber, dass der Ausschuss für Inneres am<br />

17. November 2011 den Abgeordneten Wichmann zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden gewählt hat. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Viel Erfolg bei dieser Arbeit!<br />

(Beifall)<br />

Ich informiere Sie weiterhin darüber, dass der Änderungsantrag<br />

in der Drucksache 5/4423 durch die Antragsteller zurückgezogen<br />

worden ist.<br />

Gibt es zur vorliegenden Tagesordnung Bemerkungen oder Änderungswünsche?<br />

- Das ist nicht der Fall. Ich bitte Sie also um<br />

Ihr zustimmendes Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? -<br />

Stimmenthaltungen? - Beides ist nicht der Fall.<br />

Wir haben heute ganztägig auf Minister Baaske zu verzichten.<br />

(Oh! bei der CDU)<br />

Er wird von Ministerin Kunst vertreten.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:<br />

Die Würde des Menschen ist unantastbar<br />

Antrag<br />

der Fraktion der SPD<br />

der Fraktion DIE LINKE<br />

der Fraktion der CDU<br />

der Fraktion der FDP<br />

der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

Drucksache 5/4398<br />

Gestatten Sie mir, dazu ein paar einleitende Bemerkungen zu<br />

machen.<br />

(Präsident Fritsch begibt sich zum Rednerpult.)<br />

Meine Damen und Herren! Mit dem vorliegenden Antrag „Die<br />

Würde des Menschen ist unantastbar“, der von allen Fraktionen<br />

gemeinsam eingebracht wurde, bringt der Landtag Brandenburg<br />

seine Trauer um die Opfer abstoßender terroristischer<br />

Verbrechen zum Ausdruck. So etwas ist in unserer demokratischen<br />

Gesellschaft fast unvorstellbar. Das muss uns aufrütteln<br />

und zum Handeln bewegen.<br />

Wir dürfen den Kampf gegen Extremismus nicht nur den dafür<br />

zuständigen staatlichen Stellen überlassen, sondern es muss<br />

auch die Zivilgesellschaft als Ganzes aktiviert werden. Staatliche<br />

Aktivitäten können nur dann Erfolg haben, wenn in der Bevölkerung<br />

die Einsicht wächst, dass die Ideologie des Rechtsextremismus<br />

vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen<br />

Massenmorde einen Angriff auf die demokratischen Grundlagen<br />

unseres Zusammenlebens in Deutschland und der gesamten<br />

Europäischen Union darstellt.<br />

Die Frage, ob ein NPD-Verbot oder die Überarbeitung der Sicherheitsstrukturen<br />

oder verstärkte politische Bildung dieses<br />

Problem lösen, ist so falsch gestellt. Einzelmaßnahmen sind offensichtlich<br />

unzureichend. Nur im Dreiklang aller dieser Aktivitäten<br />

kann Erfolg erreicht werden.<br />

Der Rechtsextremismus leugnet die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung<br />

aller Menschen und damit die Grundlage jeden zivilisierten<br />

Zusammenlebens auf dieser Erde, wonach jeder die<br />

Rechte des anderen wie seine eigenen zu achten hat. Seit langem<br />

bemühen wir uns in Brandenburg um den Aufbau einer Zivilgesellschaft<br />

gegen den Rechtsextremismus. Seit 1998 werden durch<br />

das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ diese Aktivitäten<br />

koordiniert. Viele lokale Aktionsbündnisse und Aktivitäten<br />

vor Ort unterstützen inzwischen die Erreichung dieses Ziels.<br />

Wir haben 2006 in Brandenburg mit einem breiten Bündnis<br />

von ca. 10 000 Demokraten in Halbe und Seelow gezeigt, dass<br />

Rechtsextreme und ihre menschenverachtende Ideologie in unserem<br />

Land nichts zu suchen haben. Gerade unserer Jugend<br />

muss vermittelt werden, wozu es führen kann, wenn die Gleichwertigkeit<br />

aller Menschen infrage gestellt wird.<br />

Der Satz, der die Überschrift dieses Antrags bildet - „Die Würde<br />

des Menschen ist unantastbar“ -, ist gleichzeitig der erste Satz<br />

des Artikels 1 unseres Grundgesetzes. Ich bewundere dessen Väter,<br />

die aus der Erfahrung des Dritten Reiches diese Formulierung<br />

gefunden haben und nicht nach Geschlecht, Hautfarbe, Religion,<br />

behindert oder nicht behindert unterscheiden. „Die Würde<br />

des Menschen“ meint alle Menschen auf dieser Welt.<br />

Doch zurück zum Anlass unseres heutigen Gedenkens! Zehn<br />

Menschen sind aus niederer Gesinnung ermordet worden. Wir<br />

sprechen den Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus.<br />

Lassen Sie uns in einer Schweigeminute verharren. Ich bitte<br />

Sie, sich von Ihren Plätzen zu erheben.<br />

(Die Anwesenden erheben sich zu einer Schweigeminute<br />

von ihren Plätzen.)<br />

- Ich danke Ihnen.<br />

Damit steht der Antrag unter dem Titel „Die Würde des Menschen<br />

ist unantastbar“ mit der Drucksachennummer 5/4398<br />

zur Abstimmung. Wer ihm Folge leisten möchte, den bitte ich<br />

um sein Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Stimmenthaltungen?<br />

- Beides ist nicht der Fall. Der Antrag ist einstimmig<br />

angenommen worden.<br />

Meine Damen und Herren! Wir setzen in der Tagesordnung<br />

fort. Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf:<br />

Fragestunde<br />

Drucksache 5/<strong>46</strong>81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!