Einführung in die Psychologie, Farbwahrnehmung - am Institut für ...
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hat, denn s<strong>in</strong>guläre Matrizen s<strong>in</strong>d nicht<br />
<strong>in</strong>vertierbar.<br />
Matrix<strong>in</strong>version erfordert viel umständliche<br />
Rechnung. Deshalb benutzt man<br />
heute dazu e<strong>in</strong> Expertensystem, wie Maple<br />
oder Mathematica. E<strong>in</strong> Maple-Skript wird<br />
<strong>in</strong> der Virtuellen Universität Regensburg<br />
beigegeben. Es ist von praktischer Bedeutung,<br />
da e<strong>in</strong> Wechsel der Primärfarben<br />
nicht selten ansteht, etwa bei e<strong>in</strong>em Beleuchtungswechsel<br />
oder beim Übergang<br />
von e<strong>in</strong>er Farbfernsehbildröhre zu e<strong>in</strong>er<br />
anderen mit unterschiedlichen Phosphoren.<br />
Helmholtz’ Dimensionsthatsache<br />
Die Anzahl der Dimensionen des Farbraumes<br />
wird durch <strong>die</strong> Angabe m variabel<br />
gehalten. Das liegt daran, daß nur für<br />
Normalsichtige m = 3 gilt. Farben bl<strong>in</strong>de,<br />
über <strong>die</strong> noch später zu berichten se<strong>in</strong><br />
wird, besitzen meistens e<strong>in</strong> m =2. Welche<br />
Dimensionszahl vorliegt ist theoretisch (<strong>in</strong><br />
der Graßmannstruktur) durch <strong>die</strong> l<strong>in</strong>eare<br />
Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit der<br />
Farbkoord<strong>in</strong>aten, also der Dosierungen der<br />
Primärfarben zur Mischung e<strong>in</strong>er vorgegebenen<br />
Farbe bestimmt. Die größte Anzahl<br />
l<strong>in</strong>ear unabhängiger Farbkoord<strong>in</strong>aten (e<strong>in</strong>deutiger<br />
Dosierungen) bestimmt <strong>die</strong> Dimensions-zahl<br />
m. Deshalb ist der folgende<br />
Satz beweisbar:<br />
Satz 3: Der Vektorraum ist m-dimensional,<br />
g.d.w. < A , , *,~> m-chromatisch ist.<br />
Die Beweise<br />
Die Beweise für <strong>die</strong> drei Sätzt f<strong>in</strong>det man<br />
bei Krantz (1975). Dieser Autor hat <strong>die</strong><br />
Entdeckungen von Graßmann (1853) präzisiert<br />
und, wo nötig ergänzt. Der Beweisgedanke<br />
ist grundsätzlich der gleiche wie<br />
bei der mathematischen Rechtfertigung des<br />
F<strong>in</strong>gerrechnens. E<strong>in</strong>e Halbgruppe, hier <strong>die</strong><br />
Halbgruppe der Spektren zus<strong>am</strong>men mit<br />
der Operation der Farbmischung, läßt sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe e<strong>in</strong>betten, weil sie <strong>die</strong> dafür<br />
erforderlichen zusätzlichen Eigenschaften<br />
besitzt, nämlich <strong>die</strong> Aufhebungseigenschaften.<br />
Das Gedankengebäude betrifft<br />
<strong>die</strong> <strong>Psychologie</strong>, weil sich <strong>die</strong> beiden Aufhebungseigenschaften<br />
als Graßmannsche<br />
Gesetze im Wahrnehmungslabor experimentell<br />
realisieren lassen. Die Details der<br />
Beweise übersteigen den Stoff <strong>die</strong>ser Darstellung.<br />
Der Vektorraum der Farben<br />
Wenn nun durch <strong>die</strong> Repräsentation e<strong>in</strong>e<br />
analytische Geometrie zur Verfügung<br />
steht, läßt sich <strong>die</strong>se auch anschaulich, man<br />
sagt synthetisch, nutzen. In der Abbildung<br />
sieht man den Teilraum C, auf den sich <strong>die</strong><br />
Repräsentation bezieht, als Tütenförmigen<br />
Bereich. E<strong>in</strong> Primärfarbentripel ist durch<br />
<strong>die</strong> Vektoren R,G,B hervorgehoben.<br />
Abb.: Der konvexe Kegel der Farben im<br />
Farbraum. E<strong>in</strong>gezeichent <strong>die</strong> Ebene (1, 1,<br />
1).<br />
In dem abgebildeten Falle durchstoßen <strong>die</strong><br />
Primärvalenzen den Rand des tütenförmigen<br />
konvexen Kegels. Das macht den Bereich<br />
der Farben, <strong>die</strong> aus <strong>die</strong>sem Tripel <strong>in</strong><br />
eigentlicher Mischung herstellbar s<strong>in</strong>d,<br />
besonders groß. Grundsätzlich können aber<br />
<strong>die</strong> Primärvalenzen beliebig <strong>in</strong> den Kegel<br />
gelegt werden, solange sie nicht alle drei <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Ebene zu liegen kommen.<br />
Dann wäre stets e<strong>in</strong>e der vorgesehen Primärvalenzen<br />
aus den beiden anderen ermischbar,<br />
und sie würden deshalb ke<strong>in</strong>en<br />
dreidimensionalen Farbraum aufspannen.