Einführung in die Psychologie, Farbwahrnehmung - am Institut für ...
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Die Hyperbelgleichung x² - y² = const. Sie<br />
beitzen demnach unterschiedliche Invarianten.<br />
Dreht man <strong>die</strong> Hyperbel rechts um<br />
<strong>die</strong> Abszisse, was auf de Betrachtung e<strong>in</strong>er<br />
zweiten räumlichen Ausdehnung h<strong>in</strong>ausläuft,<br />
so entsteht e<strong>in</strong> Rotationsellipsoid, das<br />
an den konvexen Kegel im Farbraum er<strong>in</strong>nert.<br />
Die Anregung aus der E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>schen<br />
Theorie führt dazu, den konvexen Kegel<br />
als unüberschreitbare Begrenzung aufzufassen.<br />
Farbadaptation<br />
Dazu hatten bereits Burnh<strong>am</strong>, Evans &<br />
Newhall (1957) bemerkenswerte Experimente<br />
angestellt. Sie ließen nur e<strong>in</strong> Auge<br />
adaptieren. D<strong>am</strong>it stand das andere für<br />
Vergleichsurteile zur Verfügung.<br />
Dies hat Yilmaz (1962) vorgeschlagen. Er<br />
betrachtete den konvexen Kegel der Farben<br />
relativistisch. Ke<strong>in</strong>e Bewegung im Farbraum<br />
kann dessen Begrenzung überschreiten.<br />
Bewegungen im Farbraum aber s<strong>in</strong>d<br />
Farb-Adaptationen.<br />
Frühe Adaptationstheorien<br />
v. Kries (1905) hielt Farbadaptation für<br />
e<strong>in</strong>e Ermüdungsersche<strong>in</strong>ung der d<strong>am</strong>als<br />
noch hypothetischen Rezeptoren. Farbwertkurven,<br />
mittels derer Adaptation als<br />
e<strong>in</strong>fache Proportionalität beschreibbar wären,<br />
müßten Rezeptorcharakteristiken se<strong>in</strong>.<br />
Heute weiß man das e<strong>in</strong>e derartige Theorie,<br />
<strong>die</strong> Farbadaptation als Ergebnis der<br />
fehlenden E<strong>in</strong>deutigkeit der Repräsentation<br />
auffaßt, nicht gültig se<strong>in</strong> kann. Die Theorie<br />
läßt nämlich erwarten, daß durch Adaptation<br />
Farben auch unsichtbar werden könnten<br />
oder gänzlich neue entstehen könnten, weil<br />
sie sich durch den Vorgang aus dem<br />
schildförmigen Bereich der Normfarbtafel<br />
h<strong>in</strong>ausbewegen. Beides ist nicht der Fall.<br />
Invarianten des Farbraumes<br />
Yilmaz (1962) hat erkannt, daß <strong>die</strong> Begrenzung<br />
des konvexen Kegels e<strong>in</strong>e Invariante<br />
se<strong>in</strong> muß, d<strong>am</strong>it durch Adaptation<br />
Farben nicht <strong>in</strong> Unsichtbares transformiert<br />
werden oder umgekehrt . Wenn <strong>die</strong>se Begrenzung<br />
e<strong>in</strong> Kegel ist, dann legt dessen<br />
Invarianz auch e<strong>in</strong>e Metrik fest. E<strong>in</strong>e Metrik<br />
ist e<strong>in</strong>e Abstandsbestimmung, <strong>die</strong> sich<br />
unter Bewegung nicht ändert.<br />
Die höhere Farbmetrik ist eng verwandt<br />
mit E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s(1905) Raum-Zeit Metrik.<br />
Abb.:B<strong>in</strong>okularer Farbabgleich, bei dem<br />
e<strong>in</strong> Auge auf e<strong>in</strong>e bestimmte Farbe (hier<br />
gelb) adaptiert war, führt zu e<strong>in</strong>er Bewegung<br />
im Farbraum. Dem adaptierten Auge<br />
ersche<strong>in</strong>t weiß, was dem anderen Auge<br />
gelblich ersche<strong>in</strong>t.<br />
Euklidische und nichteuklidische Geometrie<br />
Die Überlegungen der letzten Absätze geben<br />
Anlaß, auf <strong>die</strong> Nichteuklidische Geometrie<br />
e<strong>in</strong>zugehen, Sie stellt nicht alle<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Bemerkenswerte Ausformung der<br />
abendländischen Geistesgeschichte dar,<br />
sondern ist auch mannigfach mit der <strong>Psychologie</strong><br />
verwoben. Jahrtausendelang war<br />
man der Auffassung, es gäbe nur e<strong>in</strong>e<br />
Geometrie, <strong>die</strong> nach Euklid benannte, deren<br />
Axiome und Sätze er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em berühmten<br />
Buche etwa 350 vor Christus<br />
s<strong>am</strong>melte. Dies Geometrie ist dadurch ausgezeichnet,<br />
daß Längen <strong>in</strong> der Ebene mit-