Panelerhebungen der amtlichen Statistik als ... - RatSWD
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dem letzten Mikrozensusinterview übernommen werden können.<br />
In Bezug auf die Anwerbung wird nach den Erfahrungen <strong>der</strong> Piloterhebung und aus Kostengründen<br />
die persönliche Anwerbung durch Mikrozensusinterviewer direkt im Anschluss<br />
an das Mikrozensusinterview realisiert. Diese Anwerbeform erzielte in <strong>der</strong> Piloterhebung<br />
eine Teilnahmequote von 18 Prozent <strong>der</strong> kontaktierten Haushalte (Bechtold et al., 2002,<br />
S. 355), in <strong>der</strong> ersten regulären Anwerbungsphase 2004 wurde eine Teilnahmequote von<br />
lediglich 9.4% (7 700 Haushalte) erreicht (Körner et al., 2006, S. 464f), angestrebt ist ein<br />
jährlicher Anteil von deutlich mehr <strong>als</strong> 10% bzw. rund 10 000 Haushalte.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Teilnahmebereitschaft verbundenen Problematik <strong>der</strong> Stichprobenselektivität<br />
hoffen die Statistischen Ämter aufgrund <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Merkm<strong>als</strong>verteilungen<br />
von teilnehmenden und nichtteilnehmenden Haushalten aus dem Mikrozensus und<br />
darauf basierenden Schätzungen von Inklusionswahrscheinlichkeiten Korrekturen des Nonresponse-Bias<br />
umsetzen zu können (Körner und Nimmergut, 2003c). Körner et al. (2006)<br />
zeigen beim Vergleich <strong>der</strong> DSP mit dem Mikrozensus eine Untererfassung insbeson<strong>der</strong>e bei<br />
Einpersonenhaushalten, Haushalten im unteren Einkommensbereich, Personen mit niedrigem<br />
Bildungsstatus, selbstständigen Personen sowie Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit.<br />
26<br />
Nach Ergebnissen <strong>der</strong> Piloterhebung wird jährlich mit einem Ausscheiden <strong>der</strong> angeworbenen<br />
Haushalte aus dem DSP im Umfang von fünf bis sechs Prozent gerechnet, wobei rund<br />
zwei Drittel nicht mehr für Befragungen zur Verfügung standen und etwa ein Drittel <strong>der</strong><br />
Ausfälle durch Adressenwechsel infolge von Umzügen zustande kamen (Körner und Nimmergut,<br />
2004).<br />
Damit für Stichprobenziehungen aus dem DSP jeweils aktuelle Informationen zur Verfügung<br />
stehen, ist eine regelmäßige Aktualisierung sowie Kontaktierung <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Haushalte vorgesehen. Ebenfalls werden Adressenän<strong>der</strong>ungen erfasst, da die Weiterverfolgungsregeln<br />
vorschreiben, dass alle befragungsbereiten und aus dem Mikrozensus kommenden<br />
Personen weiter verfolgt werden; Personen, die nachträglich in einen befragungsbereiten<br />
Haushalt zugezogen sind, werden nicht weiter verfolgt. Um Panel-Effekte zu minimieren<br />
sollen Haushalte nach einer bestimmten Zeit aus dem Access-Panel ausscheiden. 27<br />
In <strong>der</strong> Pilotphase des DSP wurden Testerhebungen <strong>der</strong> Europäischen Pilotstudie zur Nutzung<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten (IKT-<br />
Testerhebung) und eine Testerhebung zur EU-SILC durchgeführt (Körner und Nimmergut,<br />
2003c,b). Als erste reguläre Anwendung <strong>der</strong> DSP wurde die deutsche Befragung zur<br />
EU-SILC ab 2005 implementiert; bei Hauser (2007) findet sich u. a. eine kritische Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Dauerstichprobe DSP <strong>als</strong> Grundlage des deutschen EU-SILC-Teils. Pötzsch (2007)<br />
26 Aufgrund von Einschränkungen durch die Interpretation durch Datenschutzbehörden, stand das Merkmal<br />
Teilnahme–Nichtteilnahme an <strong>der</strong> DSP jedoch nicht auf Individualdatenebene (Haushalte o<strong>der</strong> Personen)<br />
zur Verfügung; damit sind keinerlei Analysen (u. a. auch zum Teilnahmeverhalten an <strong>der</strong> DSP) auf<br />
Individualebene möglich.<br />
27 Grundsätzlich scheiden Haushalte aus dem Panel aus, wenn sie an drei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Erhebungen<br />
(einschließlich Aktualisierungserhebungen) nicht teilnehmen; ”<br />
ein aktives ‘Entlassen’ aller Haushalte<br />
einer Anwerbungswelle ist nur dann erfor<strong>der</strong>lich, wenn <strong>der</strong> durch die Panelmortalität entstehende Bias zu<br />
groß wird“ (Körner et al., 2006, S. 458). Hierüber liegen jedoch noch ungenügende Informationen vor.<br />
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