Panelerhebungen der amtlichen Statistik als ... - RatSWD
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4.2.3 Das IAB-Betriebspanel<br />
Überblick Das IAB-Betriebspanel ist eine Stichprobe aus allen deutschen Betrieben mit<br />
mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In den Zeiträumen 1993-2007<br />
(Westdeutschland) und 1996-2007 wurden einmal jährlich von bis zu 15 900 Betrieben neben<br />
betrieblichen Strukturen eine Reihe weiterer Eigenschaften erfragt.<br />
Die Befragung <strong>der</strong> Betriebe wird im Auftrag <strong>der</strong> BA in Westdeutschland von Infratest<br />
Sozialforschung München und in Ostdeutschland von SÖSTRA durchgeführt. Der Befragung<br />
liegt keine Rechtsverordnung zu Grunde, weshalb das IAB-Betriebspanel nicht zur<br />
<strong>amtlichen</strong> <strong>Statistik</strong>“ im eigentlichen Sinne gehört und folglich in diesem Rahmen nicht zu<br />
”<br />
beschreiben wäre. Durch die Zusammenführung des IAB-Betriebspanels mit <strong>der</strong> Beschäftigtenstatistik<br />
und die Verknüpfung von Beschäftigten- und Betriebsinformationen entstehen<br />
jedoch innovative Auswertungsmöglichkeiten, beispielsweise hinsichtlich von Wechselwirkungen<br />
von Angebots- und Nachfragefaktoren auf dem Arbeitsmarkt (siehe beispielsweise<br />
Bellmann et al., 2002a), so dass das IAB-Betriebspanel hier dennoch Erwähnung findet.<br />
Stichprobe Die Grundgesamtheit bilden alle Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten. Aus <strong>der</strong> Betriebsdatei <strong>der</strong> BA wurde eine nach Betriebsgrößenklassen<br />
und Wirtschaftszweiggruppen geschichtete disproportionale Stichprobe von<br />
Betrieben nach dem Prinzip <strong>der</strong> optimalen Schichtung gezogen, die näherungsweise eine<br />
proportionale Stichprobe ergibt (Bellmann, 1997, S. 171). Die Ausgangsstichproben (West:<br />
1993, Ost: 1996) wurden in den Jahren 1999 und 2000 auf dann insgesamt rund 16 000 Betriebe<br />
aufgestockt. In je<strong>der</strong> Panelwelle kommen Betriebe aus einer Ergänzungsstichprobe<br />
hinzu, mit <strong>der</strong> zum Zweck <strong>der</strong> Aktualisierung jeweils zum Stichtag erstmalige Meldungen<br />
von Betrieben mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten berücksichtigt werden. Zugleich<br />
werden damit Stichprobenausfälle ausgeglichen.<br />
Die Ausschöpfungsquote bei den erstm<strong>als</strong> befragten Betrieben liegt bei rund 70% und bei<br />
über 80% unter den wie<strong>der</strong>holt befragten Betrieben. Befragt wurden 2007 rund 15 500<br />
Betriebe, davon ca. 6 100 in Ostdeutschland.<br />
Datenerhebung Das Fragenprogramm enthält Fragen nach betrieblichen Strukturen<br />
(z.B. Personalbestand, Umsatz, Produktion, Investitionen), zur Beschäftigungsentwicklung<br />
und zur Inanspruchnahme von BA-För<strong>der</strong>maßnahmen usw. Es werden auch Einschätzungen<br />
<strong>der</strong> Betriebe über die künftige Entwicklung erfragt. Neben den in je<strong>der</strong> Befragung<br />
gestellten Fragen werden im mehrjährigen Turnus wechselnde Schwerpunktthemen erhobenen,<br />
beispielsweise zur Fort- und Weiterbildung o<strong>der</strong> zu technischen und organisatorischen<br />
Än<strong>der</strong>ungen.<br />
Die Erhebung erfolgt durch persönlich-mündliche Interviews mit Ansprechpartnern in jeweils<br />
möglichst hoher Position in den befragten Betrieben (Hartmann und Kohaut, 2000).<br />
Datenzugang Die Daten des IAB-Betriebspanels können mittels Datenfernverarbeitung<br />
o<strong>der</strong> im Rahmen eines Gastaufenthaltes im Forschungsdatenzentrum <strong>der</strong> BA ausgewertet<br />
werden.<br />
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