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Panelerhebungen der amtlichen Statistik als ... - RatSWD

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Stichprobe Das Panel besteht aus zwei unabhängigen, mehrstufigen Teilstichproben,<br />

jeweils vom Umfang von 6 000 Haushalten, die über die Auswahl von Postleitzahlengebiete<br />

auf <strong>der</strong> ersten Auswahlstufe verbunden sind. Einige erhebungstechnische Beson<strong>der</strong>heiten<br />

liegen in <strong>der</strong> abgegrenzten Grundgesamtheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger(haushalte) (sogenannte<br />

Bedarfsgemeinschaften) begründet: Hier sind vor allem die niedrigere Dichte von<br />

Telefon-Festnetzanschlüssen, eine geringere Motivation zur Teilnahme an <strong>der</strong> Befragung <strong>als</strong><br />

auch evtl. Sprachbarrieren in <strong>der</strong> Grundgesamtheit von Bedeutung.<br />

Die erste Stichprobe ist eine Zufallsstichprobe aus allen SGB II-Empfängerhaushalten<br />

auf <strong>der</strong> zweiten Auswahlstufe. 85 Die umfassende wissenschaftliche Untersuchung von SGB-<br />

”<br />

II Leistungsempfängern und <strong>der</strong>en Haushalten erfor<strong>der</strong>t aus vielfältigen Gründen auch die<br />

Berücksichtigung von Nichtleistungsempfängern. Dabei sind für viele Fragestellungen vor<br />

allem Personen in vergleichbaren Lebenslagen interessant“(Rudolph und Trappmann, 2007,<br />

S. 61). Daher ist eine zweite Stichprobe auf <strong>der</strong> zweiten Auswahlstufe <strong>als</strong> Zufallsstichprobe<br />

aus allen Privathaushalte konzipiert. Als Auswahlgrundlage diente eine kommerzielle<br />

Datenbank 86 aller Adressen, an denen mindestens ein Privathaushalt anzutreffen ist. Die<br />

Stichprobe wurde disproportional nach Status geschichtet 87 mit überproportionaler Berücksichtigung<br />

einkommensschwächerer Haushalte. Zur Auswahl <strong>der</strong> Haushalte an den ausgewählten<br />

Adressen wurde eine Auswahl <strong>der</strong> im Rahmen einer Begehung <strong>der</strong> ausgewählten<br />

Postleitzahlengebiete gewonnenen Klingelschil<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> Namen auf den Klingelschil<strong>der</strong>n<br />

vorgenommen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Abgrenzung <strong>der</strong> Grundgesamtheit <strong>der</strong> beiden Stichproben<br />

des Panels werden zwei verschiedenen Weiterverfolgungsregeln <strong>der</strong> Befragungspersonen<br />

angewandt. Haushaltbefragungen stehen generell vor dem Problem, dass Haushalte über die<br />

Zeit nicht stabil sind, d.h. selbst Än<strong>der</strong>ungen unterworfen sind: Haushalte teilen sich, wachsen<br />

an, lösen sich auf. Daher sind Regelungen zu treffen, welche Personen des ursprünglich<br />

zu befragenden Haushalts in <strong>der</strong> nächsten Welle wie<strong>der</strong> befragt werden müssen. Grundsätzlich<br />

sind in beiden Substichproben alle Haushaltsmitglie<strong>der</strong> ab 15 Jahren zu befragen,<br />

Personen ab 65 Jahren erhalten eine verkürzte Version des Personenfragebogens. Ziehen<br />

Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren in einen bestehenden Panelhaushalt, so sind<br />

sie ebenfalls zu befragen. Entsprechendes gilt für den Fall, dass sich Panelhaushalte aufspalten:<br />

Zieht ein Stichprobenmitglied in einen neuen Haushalt, sind alle Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

ab 15 Jahren im neuen Haushalt zu befragen. Während sich die Bevölkerungsstichprobe<br />

(Substichprobe II) durch Neuzugänge in Haushalte und Aufspaltungen <strong>der</strong> Haushalte mit<br />

je<strong>der</strong> Welle selbst verjüngt, ist eine Auffrischung <strong>der</strong> Registerstichprobe (Substichprobe I)<br />

85 Im Empfängerregister sind keine Haushalte son<strong>der</strong>n ”<br />

Bedarfsgemeinschaften“ enthalten, im Rahmen<br />

des PASS werden jedoch alle Haushaltsmitglie<strong>der</strong> befragt, unabhängig davon, ob sie zur Bedarfsgemeinschaft<br />

im Sinne des SGB II gehören, o<strong>der</strong> nicht. Zur Unterscheidung Haushalte - Bedarfsgemeinschaft mit<br />

Bezug zum PASS siehe Trappmann et al. (2007, S. 3).<br />

86 Verwendet wurde die MOSAIC-Datenbank des kommerziellen Anbieters ”<br />

microm“.<br />

87 Die MOSAIC-Datenbank enthält einige Merkmale zum sozioökonomischen Status ( ”<br />

MOSAIC-Sozio“),<br />

die zur Schichtung im unteren Einkommensbereich verwendet wurde; dabei handelt es sich um eine neunstufige<br />

Skala bestimmter Statusmerkmale kleinräumiger Einheiten (vgl. Rudolph und Trappmann, 2007,<br />

S. 66). Ein alternatives Erhebungsdesign sah die MOSAIC-Statusvariablen lediglich zur Schichtung einer<br />

Einwohnermeldeamtsstichprobe vor (Schnell, 2007).<br />

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