Panelerhebungen der amtlichen Statistik als ... - RatSWD
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2.4 Die ILO-Arbeitsmarktstatistik<br />
Überblick Die ILO-Arbeitsmarktstatistik hat zum Ziel, die monatliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Anzahl von Erwerbslosen sowie von Erwerbslosenquoten nach dem Labour-Force-<br />
”<br />
Konzept“, dem Standard <strong>der</strong> Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für Deutschland<br />
darzustellen. 38 Bis nach einer entsprechenden Umstellung Daten durch den Mikrozensus<br />
bereit gestellt werden konnten, wurden seit September 2004 und noch bis Ende 2006 monatlich<br />
telefonische Befragungen vorgenommen. 39 Zu <strong>der</strong>en methodischer Vorbereitung fand<br />
von April 2003 bis September 2004 die Piloterhebung Arbeitsmarkt in Deutschland“ statt.<br />
”<br />
Die Pilotstudie wurde vom Statistischen Bundesamt gemeinsam mit TNS Infratest Sozialforschung<br />
auf Grundlage von §7 Abs. 2 BStatG durchgeführt. Die Haupterhebung 2004-<br />
2006 führt das Statistische Bundesamt zusammen mit dem LINK Institut für Markt- und<br />
Sozialforschung durch.<br />
Stichprobe Entsprechend den Regeln zur Umsetzung <strong>der</strong> Definition von Erwerbslosigkeit<br />
in <strong>der</strong> EU Arbeitskräftestichprobe (EU Labour Force Survey) ist die Zielpopulation<br />
die Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 bis 74 Jahren, wobei allerdings nur<br />
Personen mit Telefonanschluss im Festnetz in die Stichprobe gelangen konnten. Zur Verringerung<br />
des Stichprobenfehlers und für Zwecke <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsmessung war die Befragung<br />
<strong>als</strong> rotierende Panelerhebung mit sechsmaliger Befragung angelegt, d.h. monatlich schied<br />
ein Sechstel <strong>der</strong> Befragten aus und wurde durch ein neues Sechstel ersetzt. Angestrebt war<br />
eine monatliche Nettoüberlappung von 70% <strong>der</strong> Befragten.<br />
Die Erhebung basierte auf <strong>der</strong> ADM-Telefonauswahlgrundlage und war durch eine regional<br />
geschichtete zweistufige Zufallsauswahl gekennzeichnet (Heckel, 2002; von <strong>der</strong> Heyde,<br />
2002). Für die Stichprobenziehung <strong>der</strong> Haushalte wurde das Random-Digit-Dialing“ nach<br />
”<br />
dem ADM-Verfahren für Telefonstichproben angewendet, wonach je<strong>der</strong> Telefonanschluss<br />
eines Haushalts die gleiche Ziehungswahrscheinlichkeit besitzt. Die zufällige Auswahl <strong>der</strong><br />
Zielperson im Haushalt erfolgte mittels Schwedenschlüssel. Bei Wegzug <strong>der</strong> Zielperson aus<br />
dem Haushalt erfolgte keine Weiterverfolgung.<br />
Für die nach §7 BStatG mit einem realisierten Stichprobenumfang von 10 000 Befragten<br />
durchgeführte Piloterhebung wurde eine Ausschöpfungsquote zwischen 41% und 49% <strong>der</strong><br />
Erstbefragten sowie eine Antwortquote zwischen 83% und 91% <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungsbefragten<br />
berichtet (Fritz et al., 2004). In <strong>der</strong> Haupterhebung ab September 2004 wurden monatlich<br />
rund 30 000 Personen befragt.<br />
Datenerhebung Die Befragungsthemen konzentrierten sich auf die Erwerbstätigkeit<br />
(einschließlich Neben- und Gelegenheitstätigkeiten) in <strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong>woche vor <strong>der</strong> Befragung<br />
und Tätigkeitsmerkmale von Erwerbstätigen. Bei Arbeitslosen wurden Fragen zur<br />
38 Rechtsgrundlage für die Haupterhebung ist die Erwerbsstatistikverordnung (ErwerbStatV) vom<br />
10. Mai 2004 auf Basis von §5 Abs. 2 BStatG.<br />
39 Seit dem Berichtsmonat Oktober 2007 ist die Arbeitskräfteerhebung Teil des Mikrozensuses. Während<br />
für den Mikrozensus prinzipiell Auskunftspflicht herrscht, unterliegen Merkmale, die aussschließlich <strong>der</strong><br />
EU-Arbeitskräfteerhebung dienen, einer freiwilligen Auskunftserteilung.<br />
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