RegJo Suedniedersachsen 1/2013 - Polo+10 Das Polo-Magazin
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Regjo Südniedersachsen bauen spezial dämmen XXVII<br />
Grafik: Eva-Katarina Griesheimer Quelle: dena<br />
EinsparpotenZial<br />
bei einem optimal sanierten<br />
Einfamilienhaus<br />
Nach 10 Jahren: 33.000€<br />
Nach 15 Jahren: 56.000€<br />
Nach 20 Jahren: 86.000€<br />
unsaniert<br />
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umfasst rund 150 Einzelgebäude aus verschiedenen Epochen,<br />
zwei Drittel davon stehen unter Denkmalschutz. Als<br />
Sanierungsziele wurden definiert: der Erhalt baukultureller<br />
Merkmale, eine effiziente Wärmeversorgung mit hohem<br />
Anteil an erneuerbaren Energien sowie eine behutsame<br />
Durchführung von Wärmedämmmaßnahmen.<br />
Eine unter reger Beteiligung der Eigentümer durchgeführte<br />
Voruntersuchung zu Wärmebedarf und Einsparpotenzialen<br />
zeigte, dass sich der bisherige Energiebedarf um<br />
durchschnittlich 39 Prozent senken lässt. Eine Dämmung<br />
der Gebäude erfolgt dabei ohne Beeinträchtigung der denkmalgeschützten<br />
Dächer und stadtbildprägenden Fassaden;<br />
lediglich im Innenbereich, zum Beispiel bei den Fenstern,<br />
an Kellerdecken und auf den zu Innenhöfen liegenden<br />
Außenwänden werden Wärmeschutzmaßnahmen empfohlen.<br />
„Schwierig wird es in Innenstadtgebieten mit dem Einsatz<br />
erneuerbarer Energien. Andererseits liegt gerade in verdichteten<br />
Quartieren das größte Potenzial für die Nutzung<br />
von Fernwärme“, sagt Dinah Epperlein, Leiterin des Göttinger<br />
Fachdienstes Klimaschutz und Energie. „Empfehlung<br />
der Studie ist daher, das Fernwärmenetz weiter auszubauen<br />
und die Biogas-Blockheizkraftwerke zu erweitern. Auf diesem<br />
Wege können wir die erneuerbaren Energien doch in<br />
die Stadt hineintragen und haben damit die Möglichkeit, das<br />
Quartier CO 2<br />
-frei zu versorgen.“ Diese Göttinger Konzeption<br />
zur Vereinbarkeit von Klimaschutz, modernen Wohnformen<br />
und Erhalt des historischen Stadtbildes gilt als Modellprojekt<br />
mit Vorbildcharakter.<br />
„Zu einem nachhaltigen Umgang mit all unseren Ressourcen<br />
gehört auch eine auf den demografischen Wandel<br />
ausgerichtete Bauleitplanung. Um der Gefahr drohender<br />
Leerstände zu begegnen, darf es nur noch im Ausnahmefall<br />
zu einer Ausweisung von neuen Bauplätzen kommen. Wir<br />
müssen uns heute darauf konzentrieren, bestehende Bausubstanz<br />
zu erhalten und Baulücken zu schließen. Und es<br />
muss auch über einen kontrollierten Rückbau nachgedacht<br />
werden, wenn wir unsere Ortskerne langfristig stärken wollen“,<br />
so sehen es Dinah Stollwerck-Bauer und Torsten Bauer.<br />
Als Bürgermeisterin im Flecken Adelebsen und Bürgermeister<br />
der Stadt Uslar übernehmen die beiden Kommunalpolitiker<br />
dafür gesellschaftliche Verantwortung. Mit dem eigenen<br />
Wohnprojekt geht das Paar mit gutem Beispiel voran:<br />
Sie entschieden sich für ein Wohnen im denkmalgeschützten<br />
Bestand und entwickelten aus dem Elternhaus – ein historisches<br />
Bauernhaus des 19. Jahrhunderts – ihr modernes,<br />
generationenübergreifendes Wohn- und Lebensmodell.<br />
Die fachgerechte Planung und Umsetzung energetisch<br />
begründeter Baumaßnahmen ist so wichtig wie nie.<br />
Mit der Sanierung der alten Fachwerkscheune und einem<br />
neuen, flachen Anbau gelang es dem Architekten Tim<br />
Grimme vom Büro „Steingräber. architektur“, eine harmonische<br />
Kombination aus historischer Baubsubstanz, zeitgenössischer<br />
Architektur und energetischer Optimierung zu<br />
erzeugen: „Der kubische Neubau aus Holzelementen profitiert<br />
mit seinen großen, nach Süden ausgerichteten Glasflächen<br />
von solaren Energiegewinnen“, erläutert der Planer.<br />
„Giebel- und Rückseite des Altbaus wurden holzverkleidet<br />
und gedämmt. Die Energieversorgung des Mehrgenerationenhauses<br />
erfolgt über eine moderne Wärmepumpe in Verbindung<br />
mit Fußbodenheizung. Aufgrund der hocheffizienten<br />
Wärmedämmung kann hier auf fossile Brennstoffe ganz<br />
verzichtet werden.“ Die Bauherren sind glücklich mit dem<br />
Ergebnis: „Wir fühlen uns wohl mit der Symbiose zwischen<br />
Alt und Neu und freuen uns auch darüber, dass unser Haus<br />
so viel positive Resonanz hervorruft.“<br />
Intelligente Sanierungskonzepte für das Bauen im<br />
Bestand machen es deutlich: Angesichts hochgesteckter<br />
Energiesparziele, immer strengerer Gesetzesvorgaben<br />
und einer starken Baustoff-Lobby ist die fachgerechte Planung<br />
und behutsame Umsetzung von energetisch begründeten<br />
Baumaßnahmen so wichtig wie nie. Nur wenn wir<br />
nicht unreflektiert zum Land der „Dichter und Dämmer“<br />
mutieren, bleibt die baukulturelle Identität auch in Zukunft<br />
bewahrt.