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COO Insights "Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip" - Roland Berger

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think: act BUSINESS S u s ta i n a b i l i t y 11<br />

<strong>als</strong> Managementprinzip mit dem Kerngeschäft<br />

zu tun haben soll. Dabei geht es genau<br />

darum: Umwelt- und Sozialmanagement<br />

müssen ins konventionelle ökonomische<br />

Management integriert werden. Unternehmen<br />

gestalten nicht nur für sich und ihre Beschäftigten<br />

Arbeitsplätze, Unternehmenskultur und<br />

Produkte, sondern auch Beschäftigung, Kultur<br />

und Problemlösungen für die Gesellschaft.<br />

Mit ihren Leistungen und Aktivitäten können<br />

sie in ihrem geschäftlichen und ökologischen<br />

Umfeld eine nachhaltige Entwicklung anstoßen<br />

und Stück für Stück Wirklichkeit werden<br />

lassen. Voraussetzung dafür ist allerdings<br />

die Fähigkeit der Entscheidungsträger,<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekte professionell zu<br />

managen. Für die einen beginnt <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

am Ende des Produktionsablaufs mit<br />

Kläranlagen und nachträglichen Korrekturen,<br />

andere übernehmen Verantwortung schon bei<br />

der Entwicklung optimierter Verfahren für<br />

ökologisch und sozial verträgliche Produkte.<br />

Zukunftsweisendes Wirtschaften geht darüber<br />

hinaus: Unternehmerische <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

steht weder am Anfang noch am Ende<br />

des Produktionsprozesses, sondern im Kern<br />

des Unternehmens.<br />

Verantwortung in das Kerngeschäft integrieren,<br />

unternehmerische <strong>Nachhaltigkeit</strong> realisieren<br />

– was heißt das konkret? Früh investieren<br />

statt spät reparieren!<br />

Ausgangspunkt sind meist nachhaltige Produktions-<br />

und Geschäftsprozesse mit dem<br />

Ziel, problematische Stoffe zu ersetzen oder<br />

ein bestimmtes Verhalten zu verändern. Wenn<br />

Geschäftsprozesse nachhaltig gestaltet sind,<br />

dann sollten es auch die Produkte werden.<br />

Sustainability-Design kann<br />

schon bei der Entwicklung<br />

neuer Produkte die sozialen,<br />

ökologischen und ökonomischen<br />

Wirkungen für den<br />

gesamten Produktionszyklus optimieren.<br />

Ein gutes Produktdesign wiederum kann nur<br />

dann verantwortungsvoll umgesetzt werden,<br />

wenn es durch ein nachhaltiges Supply-<br />

Chain-Management unterstützt wird.<br />

Dazu gehören auch Sozial- und Umweltchecklisten<br />

für den Einkauf sowie regelmäßige<br />

Lieferantenaudits.<br />

Im Kern dieser Managementprozesse steht<br />

das Geschäftsmodell, das in vielerlei Hinsicht<br />

auf alle genannten Handlungsbereiche einwirkt.<br />

Unternehmen, die Verantwortung übernehmen,<br />

sollten sich deshalb grundlegend<br />

fragen: Welche <strong>Nachhaltigkeit</strong>swirkungen<br />

erzeugt unser aktuelles Wertangebot?<br />

Wie beeinflussen diese den Einmaligkeitscharakter<br />

des Unternehmens? Inwiefern<br />

können substanziell nachhaltigere Lösungen<br />

Mehrwert schaffen?<br />

In einer prosperierenden Wirtschaftslage fehlt<br />

oft der Anlass, neue Geschäftsmodelle zu<br />

entwickeln. Dynamisierung und Anpassungsdruck<br />

bestimmen die Agenda. Die Herausforderung<br />

besteht darin, diejenigen ökologischen<br />

und sozialen Aktivitäten zu identifizieren,<br />

die den ökonomischen Erfolg auch langfristig<br />

stärken.<br />

Es gilt, einen erfolgreichen „business case<br />

for sustainability“ zu schaffen: Umwelt- und<br />

Sozialmaßnahmen leisten einen signifikanten<br />

Beitrag zur Sicherung und Steigerung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Nicht Unternehmenserfolg<br />

und <strong>Nachhaltigkeit</strong> lautet die Devise,<br />

sondern Unternehmenserfolg durch<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

PROF. DR. STEFAN SCHALTEGGER<br />

ist Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an<br />

der Leuphana Universität Lüneburg. Er leitet<br />

das Centre for Sustainability Management (CSM).<br />

Seine Forschungsschwerpunkte sind <strong>Nachhaltigkeit</strong>smanagement,<br />

strategisches Management<br />

sowie die Integration von Betriebs- und Volkswirtschaftslehre,<br />

räumliche Ökonomie und <strong>Nachhaltigkeit</strong>sökonomie.<br />

Stefan Schaltegger hat das<br />

Sustainability Leadership Forum aufgebaut, einen<br />

Kreis fortschrittlicher Unternehmen, die Praxisthemen<br />

des <strong>Nachhaltigkeit</strong>smanagements wissenschaftlich<br />

fundiert diskutieren und Erfahrungen<br />

austauschen.<br />

Professor Schaltegger hat den MBA Sustainability<br />

Management an der Leuphana Universität<br />

Lüneburg eingeführt, den weltweit ersten universitären<br />

MBA zu <strong>Nachhaltigkeit</strong>smanagement<br />

und zur Corporate Social Responsibility.<br />

In dem Programm, einer berufsbegleitenden<br />

Weiterbildung der Professional School der<br />

Leuphana, werden berufstätige Fach- und<br />

Führungskräfte zu so genannten Change Agents<br />

weitergebildet.<br />

http://www.leuphana.de/institute/csm.html

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