COO Insights "Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip" - Roland Berger
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How<br />
ROLAND BERGER STRATEGY CONSULTANTS<br />
Eine Solaranlage auf den SAP-Gebäuden im kalifornischen Palo Alto soll den<br />
CO 2 -Ausstoß jährlich um 154 Tonnen verringern. Damit kann sich das<br />
Rechenzentrum <strong>als</strong> Spitzenverbraucher vom Stromnetz verabschieden.<br />
Beschäftigte in den 40 größten SAP-Bürogebäuden sind ständig<br />
nehmen“, ergänzt Daniel Schmid. Noch sei der Prozess nicht abgeschlossen.<br />
„Aber Ziel ist es, unsere eigene Lieferkette konsequent danach auszurichten.“<br />
Schließlich: „Kunden und Mitarbeiter erwarten viel von uns.“ Auch SAP<br />
verspürt Druck auf die eigene <strong>Nachhaltigkeit</strong>sperformance. Wer<br />
über den aktuellen Stromverbrauch informiert. In China fordern<br />
Aufkleber an den Fahrstühlen sie dazu auf, lieber die<br />
dem „Supplier Code of Conduct“, zum besseren Verständnis<br />
Geschäftspartner von SAP werden und bleiben will, beugt sich<br />
Treppen zu benutzen. Freitagnachmittags steht jeder<br />
nachzulesen im Internet. Er erfüllt auch die Standards des<br />
22.000<br />
zweite Lift still.<br />
Sarbanes-Oxley Act von 2002, eines US-Bundesgesetzes,<br />
das <strong>als</strong> Reaktion auf vergangene Bilanzskandale<br />
SAP-Mitarbeiter nahmen<br />
bislang an virtuellen<br />
Gesellschaftliches Engagement vereinigt SAP unter Veranstaltungen teil. Dabei die Verlässlichkeit der Berichterstattung von Unternehmen<br />
verbessern soll, die den öffentlichen Kapital-<br />
dem Label "A Better Community" – einem koordinierten,<br />
konnten Flugreisen in<br />
erheblichen Umfang<br />
ganzheitlichen CSR-Ansatz (Corporate Social Responsibility)<br />
eingespart werden. markt der USA in Anspruch nehmen.<br />
für die Betreuung von Nichtregierungsorganisationen<br />
und gemeinnützigen Einrichtungen in den Bereichen Bildung<br />
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften), Transparenz und<br />
Governance (Offenheit, Kommunikation und verantwortungsvolle<br />
Unternehmensführung), Überbrückung der digitalen Kluft (Zugang zu digitalen<br />
Informationen) sowie Umweltschutz (behutsamer Umgang mit<br />
Ressourcen). 2009 nahmen 16 Prozent der SAP-Beschäftigten an solchen<br />
Im „Supplier Code of Conduct“ verpflichten sie SAP-Partner, geltende<br />
Gesetze einzuhalten, soziale Standards zu respektieren, sorgfältig und<br />
verantwortlich mit Umwelt und natürlichen Ressourcen umzugehen,<br />
Urheberrechte und geistiges Eigentum nicht zu verletzen und jeglichem<br />
Interessenkonflikt aus dem Wege zu gehen. Ein bloßes Abnicken reicht nicht.<br />
SAP prüft, strikt und vertraglich bindend, etwa, ob gegen das Tabu von Kinderoder<br />
Zwangsarbeit verstoßen wird. Hardware-Lieferanten stehen unter be-<br />
Initiativen teil. Sie leisteten in 30 Ländern mehr <strong>als</strong> 62.000 ehrenamtliche<br />
„<br />
Arbeitsstunden, umgerechnet rund 7.700 Arbeitstage oder 21 Arbeitsjahre. sonderer Beobachtung – wegen der unter Menschenrechtsaspekten kritischen<br />
Rohstoffförderung (Casseterite, Coltan, BFR).<br />
„<strong>Nachhaltigkeit</strong> bei SAP“, sagt Sustainability-Chief Peter Graf, „endet nicht in<br />
den eigenen vier Wänden, sondern erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette.“<br />
Das Rollenverständnis <strong>als</strong> Vorbild und Lösungsanbieter 200 Toplieferanten mit einem Einkaufsvolumen von jeweils mehr <strong>als</strong> einer<br />
zugleich erfasst Geschäftspartner voll: Lieferanten wie Auftragnehmer,<br />
Million Euro wurden gebeten, ihre eigene <strong>Nachhaltigkeit</strong>spolitik zu dokumentieren.<br />
Gut ein Drittel schickte bislang die Antworten auf die 90 Fragen zu-<br />
Subunternehmer wie Berater. Jedes Jahr liegt die Latte ein wenig höher.<br />
Es geht ums große Geld: Das jährliche Einkaufsvolumen von SAP liegt bei rück. Das Resultat, so Schmid: „Grundsätzlich positiv, was nicht zu erwarten<br />
rund 3 Milliarden Euro.<br />
war.“ Wie er mit Firmen umgeht, die sich gar nicht an der Umfrage beteiligen<br />
wollen, steht nicht fest. Nur eines ist sicher, so Schmid: „Die Reise geht<br />
„Wir haben damit angefangen, die Kriterien ökonomischer, ökologischer<br />
weiter.“ Wohin, das bekommen etwa Energieversorger oder auch Bahn und<br />
und sozialer Handlungen Zug um Zug in unsere Einkaufs-Policy aufzu-<br />
Post in Verhandlungen mit SAP-Einkäufern zu spüren. Die einen können nur<br />
dann auf lukrative Aufträge hoffen, wenn sie helfen, SAPs Anteil an grünem<br />
Strom aus erneuerbaren Energien weltweit von 33 auf 50 Prozent zu steigern;<br />
in Deutschland ist der Anteil dieses Jahr sogar um 50 Prozent gewachsen.<br />
Bahn und Post entwickelten Modelle, mit denen SAP nicht nur seine Mitarbeiter,<br />
sondern auch Briefe, Pakete und Expresssendungen klimaneutral befördern<br />
lassen kann. Höhere Preise nehmen die Walldorfer dabei in Kauf.<br />
Das Geld kommt durch Energiesparprogramme wieder herein. Sieben Prozent<br />
weniger Strom verbrauchte SAP 2009 gegenüber dem Jahr zuvor. Eine Million<br />
Euro blieb in der Kasse.<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> bei SAP,<br />
endet nicht in den eigenen<br />
vier Wänden, sondern<br />
erstreckt sich über die gesamte<br />
Wertschöpfungskette.<br />
Peter Graf, Sustainability-Chief, SAP<br />
„Sustainable Sourcing and Procurement: More than Green“, titelt SAP denn<br />
auch seine Kundenansprache. Die Botschaft ist klar: <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist<br />
nur dann effektiv, wenn Geld gespart wird. So beträgt der Kaufpreis eines<br />
Computers lediglich 20 Prozent der Gesamtkosten. Eine teurere Anschaffung