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COO Insights "Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip" - Roland Berger

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How g<br />

„<br />

ROLAND BERGER STRATEGY CONSULTANTS<br />

KLIMA<br />

ALLES AUF NULL<br />

Weltweit verursacht der Energieverbrauch in Ge bäuden<br />

fast 20 Prozent der Treibhausgas-Emis sionen. Bayers<br />

Initiative „EcoCommercial Building” soll kommerzielle<br />

und öffentliche Ge bäude auf Energieeffizienz trimmen<br />

und zusammen mit Zu lieferern, Baufirmen, Architekten<br />

und Bauherren über das Netzwerk Niedrigenergie häuser,<br />

Passiv häuser oder Nullemissions-Gebäude vermitteln.<br />

Zi el: maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Mit dem Null-Emissions-Betriebskindergarten in Mon -<br />

heim, dem Stammsitz von Bayer CropScience, fing es an.<br />

Das Ge bäude nutzt regenerative Energie und verfügt über<br />

eine optimale Dämmung unter Ver wendung von Poly -<br />

urethan-Rohstoffen.<br />

Ein zweites Pilot projekt kam hinzu, diesmal in der Nähe<br />

von Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Der Bayer-Verwalt -<br />

ungs bau ist dort den speziellen subtropischen Be ding -<br />

ungen angepasst. Ein neues Bayer-Büro haus im belgischen<br />

Diegem heimste gleich den Preis für Archi tektur<br />

und Energie ein. Sein Energieverbrauch ist nur halb so<br />

hoch wie bei vergleichbaren Bauten. Jetzt soll aus den<br />

Piloten ein Geschäfts modell entstehen. Unter anderem<br />

Handelsketten haben Interesse angemeldet. Was bei den<br />

Wir haben bei uns ein Instrument<br />

eingeführt, mit dem wir sowohl die<br />

ökonomischen <strong>als</strong> auch die ökologischen<br />

und sozialen Komponenten eines Produktes<br />

bewerten können. Wir messen <strong>als</strong>o seinen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sbeitrag.<br />

nehmens geschichte überhaupt erzielen können.<br />

Die verstärkte Ausrichtung unserer<br />

Unternehmensstrategie auf <strong>Nachhaltigkeit</strong>,<br />

die einhergeht mit unserer Priorität für For -<br />

schung und Entwicklung, hat ganz wesentlich<br />

dazu beigetragen.<br />

RB: Was macht Sie da so sicher?<br />

Gebäuden recht, ist in der industriellen Produktion nur<br />

billig. Beispiel Chlor. Die Herstellung gehört zu den energieintensivsten<br />

chemischen Prozessen überhaupt.<br />

Rund 50 Prozent der Kosten gehen auf das Konto Strom.<br />

Die ständige Verbes serung der Energieeffizienz in der<br />

Chlorproduktion hat höchste Priorität.<br />

Ein erstes Bayer-Verfahren der Chlorgewinnung ba siert<br />

auf dem Prinzip der Brennstoffzelle und re cycelt Chlor<br />

aus Salzsäure in einem geschlossenen Kreislauf. Diese<br />

Sauerstoffverzehrkathoden-Techno logie senkt die CO 2 -<br />

Emissionen um ein Drittel. Lohn der Mühe: Der Umwelt -<br />

preis des Bun des verbandes der deutschen Industrie.<br />

Forscher entwickeln das patentierte Verfahren auf Basis<br />

von Kochsalz weiter. Energieeinsparung von 30 Prozent<br />

gegenüber dem herkömmlichen Verfahren ist möglich.<br />

Der Hebel für die Energie- und CO 2 -Einsparung in der<br />

Chlorherstellung ist enorm.<br />

Würden 15 Prozent aller existierenden Anlagen auf neue<br />

Technologien umgerüstet, könnte sich das weltweite<br />

CO 2 -Ein spar potenzial in der Chlorherstellung auf fünf<br />

Milli onen Tonnen pro Jahr summieren. Das ist dreimal<br />

soviel, wie die jährlich in Deutsch land neu zugelassenen<br />

Autos an Kohlendioxid einsparen, wenn sie die EU-Norm<br />

für den CO 2 -Ausstoß erfüllen.<br />

“<br />

Plischke: Ohne gesellschaftliche Akzeptanz<br />

kann kein Unternehmen erfolgreich agieren.<br />

Gerade die aktuelle Debatte um einen<br />

Energiekonsens in Deutschland zeigt doch,<br />

wie stark das Thema Zukunfts sicher ung die<br />

Gesellschaft berührt. Dabei ist es unstrittig,<br />

dass wir mehr regenerative Energien und<br />

eine ökologischere Wirt schafts weise brauchen.<br />

Die Wende in der Energie politik muss<br />

aber mit Augenmaß und Rücksicht auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Industrie erfolgen.<br />

Ein weiteres Beispiel: nachhaltiges Invest -<br />

ment. Wir beobachten, dass mehr und mehr<br />

institutionelle Anleger sich an ethischen,<br />

ökologischen und sozialen Kriterien orientieren.<br />

Indem wir <strong>als</strong> Unter nehmen erfolgreich<br />

sind, können wir unterstellen, dass unsere<br />

Strategie der richtige Weg ist. <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

eröffnet neue Ge schäfts chancen – und<br />

diese nutzen wir.<br />

RB: Kann man Nach haltigkeit messen?<br />

Plischke: Dies ist eine Herausforderung –<br />

aber ja, man kann. Wir haben bei uns ein<br />

Instrument eingeführt, mit dem wir sowohl<br />

die ökonomischen <strong>als</strong> auch die ökologischen<br />

und sozialen Komponenten eines Produktes<br />

bewerten können. Wir messen <strong>als</strong>o seinen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sbeitrag. Wir tun dies aus der<br />

festen Erkenntnis heraus, dass die Nach frage<br />

nach nachhaltig produzierten Gütern ebenso

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