COO Insights "Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip" - Roland Berger
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think: act BUSINESS S u s ta i n a b i l i t y 7<br />
AUF BASIS IHRER EINSTELLUNGEN ZU CORPORATE RESPONSIBILITY<br />
(CR) LASSEN SICH FÜNF KONSUMENTENTYPEN UNTERSCHEIDEN<br />
CR-Konsumententypen [Anteil an Gesamtbevölkerung]<br />
"Ich setze mich<br />
für Mensch und<br />
Natur ein."<br />
"Ich achte darauf,<br />
ob Unternehmen, gegen<br />
ethische Normen<br />
verstoßen."<br />
"Neue Wege gehen<br />
um gesellschaft liche<br />
Verantwortung zu zeigen<br />
ist mir wichtig."<br />
"Einsatz für das nähere<br />
Umfeld liegt mir<br />
am Herzen."<br />
"Ich finde es gut,<br />
wenn Staat und<br />
Unternehmen Kultur, Sport<br />
und Gesund heit der Leute<br />
fördern."<br />
nicht auf dem Rücken künftiger Generationen<br />
ausleben wollen, müssen wir nicht nur ökologisch,<br />
sondern auch gleichermaßen ökonomisch<br />
und gesellschaftlich verantwortungsbewusst<br />
handeln", schreibt zum Beispiel<br />
Thomas Weber seiner Belegschaft bei jeder<br />
Gelegenheit ins Stammbuch. "Dauerhaft<br />
erfolgreiches unternehmerisches Handeln ist<br />
ohne den sorgsamen Umgang mit Umwelt<br />
und Gesellschaft nicht möglich. Deshalb ist<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> ein fester Bestandteil unserer<br />
Strategie", verkünden BASF-Konzernchef<br />
Jürgen Hambrecht und Kollege Schwager<br />
unisono. Zuspruch kommt aus München:<br />
"Wir agieren", so Barbara Kux, "im Sinne künftiger<br />
Generationen – wirt schaft lich, ökologisch<br />
und sozial verantwortungsvoll. Nach -<br />
haltig keit bedeutet, allen drei Dimensionen<br />
zu entsprechen."<br />
Wie grundlegend das Thema<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> inzwischen<br />
tatsächlich in der globalen Pro -<br />
duktions- und Dienstleistungs -<br />
industrie verankert ist, hängt zwar stark von<br />
der jeweiligen Branche ab und wo sie zuhause<br />
ist. Konsumgüterhersteller oder das<br />
Business-to-Consumer-Geschäft agieren –<br />
auch wegen des unmittelbaren Drucks ihrer<br />
Kunden und des schnellen Umschlags neuer<br />
Kaufgewohnheiten – allgemein sensibler <strong>als</strong><br />
Produktionsgüterhersteller und das Businessto-Business-Geschäft.<br />
Europäische Unter -<br />
nehmen sind weiter <strong>als</strong> ihre Herausforderer<br />
21,2%<br />
VERANTWORTUNGS-<br />
BEWUSSTE<br />
ENGAGIERTE<br />
Quelle: GfK; <strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Studie<br />
19,5%<br />
KRITISCH<br />
KONSUMIERENDE<br />
18,2%<br />
FORTSCHRITTLICHE<br />
MACHER<br />
in den aufstrebenden Wirtschaftsnationen<br />
Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC).<br />
Selbst in fortschrittlichen Unternehmen,<br />
sogenannten Sustainability Champions, fällt<br />
der Reifegrad von <strong>Nachhaltigkeit</strong>sinitiativen<br />
zwischen verschiedenen Funktionsbereichen<br />
unterschiedlich aus. Noch sind Sustainability-<br />
Standards wie in der Elektroniksparte eher<br />
selten.<br />
21,2%<br />
ICH-ZENTRIERTE<br />
GENIEßER<br />
19,9%<br />
EIGENVERANTWORTLICHE<br />
FAMILIENMENSCHEN<br />
Die Initiativen variieren ebenso wie die Ernst -<br />
haftigkeit, mit der die Unternehmen ihre<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien verfolgen. Teils<br />
mag auch der Umfang des notwendigen<br />
ökologischen Umbaus unterschätzt werden.<br />
Und nicht zuletzt gibt es auch die Fälle, bei<br />
denen schnelles "Greenwashing" die Phan -<br />
tasie mancher Imagewerber gefährlich beflügelt.<br />
Trotzdem sind Deutschlands Unter neh -<br />
men sich beim Thema Sustainability einig wie<br />
selten, ein Modetrend ist das schon längst<br />
nicht mehr! Das Thema wird zunehmend in<br />
bestehende Managementsysteme integriert<br />
– und das nicht nur, weil strengere Auflagen<br />
und Ge setze etwa für den Schutz einer<br />
sauberen Umwelt die Unternehmen dazu<br />
zwingen. <strong>Nachhaltigkeit</strong> prägt unternehmerisches<br />
Denken und Handeln immer mehr –<br />
aus Überzeugung. Unternehmen bekommen<br />
dies sowohl auf der Erlös- <strong>als</strong> auch auf der<br />
Kosten seite zu spüren. Investitionen in Nach -<br />
haltigkeitsinitiativen werden zu Investitionen<br />
in produktübergreifende Markenwerte.<br />
Unternehmen minimieren ihre Risiken und<br />
differenzieren sich damit im Wettbewerb.<br />
Schlüssel hierfür sind Operations,<br />
<strong>als</strong>o Ent wicklung, Einkauf, Produk -<br />
tion und Logistik. <strong>Nachhaltigkeit</strong>s-<br />
Champions optimieren ge zielt ihre<br />
Sustainability Performance entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette. So arbeitet<br />
etwa der Konsumgüterkonzern Procter &<br />
Gamble in der Entwicklung mit ausgewählten<br />
Forschungspartnern an neuen Verpackungen<br />
für Haarpflegemittel. Statt auf Erdöl setzen<br />
die Entwickler auf Zuckerrohr. Und die ersten<br />
in Biokunststoff verpackten Produkte sollen<br />
2011 in den Regalen stehen.<br />
In vielen Industrien liegt der Anteil eingekaufter<br />
Wertschöpfung bei mehr <strong>als</strong> 50 Prozent.<br />
Einkaufsabteilungen spielen deshalb eine<br />
zentrale Rolle in der Sustainability -Strategie