COO Insights "Nachhaltigkeit als GeschÃ¤ftsprinzip" - Roland Berger

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g Why ROLAND BERGER STRATEGY CONSULTANTS Sustainability: >> Vom Schönwetterthema >> zum Geschäftsprinzip Für einige wenige ist es noch ein Modetrend, für viele aber bereits ein Paradigmenwechsel: „ Nachhaltigkeit beeinflusst die Geschäftsmodelle von Unternehmen, verschiebt die Gewichte zwischen Branchen und ordnet Beziehungen in den Lieferketten neu. Sechs Erfolgsfaktoren bestimmen die Sustainability Excellence in Operations Siemens tut es. BASF tut es. Und Daimler tut es auch. Schwer - gewichte im DAX-30-Börsenindex haben das Thema Nachhaltigkeit fest in ihrer Management struktur verankert. Beim Münchner Elektro unternehmen führt Chief Sustainability Officer Barbara Kux, im Vor stand zuständig für den Bereich Supply Chain, das Sustain ability Board. Beim Ludwigshafener Chemie riesen BASF leitet Vorstand und Arbeits direktor Harald Schwager den Nachhaltig keits rat. Das Sustain ability Board des Stutt garter Automobilbauers Daimler leitet Thomas Weber, im Vorstand verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung. So unterschiedlich die Branchen sind – der Anspruch des prominenten Trios an eine mo derne Unternehmensführung bleibt immer derselbe: Sie soll langfristig denken und handeln. "Wenn wir unsere heutigen Bedürfnisse Wir haben bei Siemens den klaren Anspruch, im Sinne künftiger Gener ati onen zu handeln – wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortungsvoll. Nachhaltigkeit bedeutet, allen drei Dimensionen zu entsprechen, indem wir langfristig denken und handeln. Wenn Siemens profitabel wächst, können wir unserer Verantwortung der Umwelt, unseren Mitarbeitern, unseren Aktionären und der Gesell schaft gegenüber gerecht werden. Der Einsatz von energieeffizienten Technologien folgt beispielsweise einer klaren wirtschaftlichen Logik: Durch die potenziell mit ihnen möglichen Einsparungen refinanziert sich die An schaffung “ innerhalb kurzer Zeit von selbst. 'Grüne' Technik wird daher in Zukunft ein starker Motor für unser Wachstum sein. Mit uns profi tieren unsere Kunden durch signifikante CO 2 - und Kostenein sparungen, und letztendlich wird vor allem ein wertvoller Beitrag zum Klimaund Umweltschutz geleistet – was mir besonders am Herzen liegt. Barbara Kux, Vorstand Siemens AG www.siemens.com/sustainability/report/09/pool/pdf/siemens_nb_2009.pdf
think: act BUSINESS S u s ta i n a b i l i t y 7 AUF BASIS IHRER EINSTELLUNGEN ZU CORPORATE RESPONSIBILITY (CR) LASSEN SICH FÜNF KONSUMENTENTYPEN UNTERSCHEIDEN CR-Konsumententypen [Anteil an Gesamtbevölkerung] "Ich setze mich für Mensch und Natur ein." "Ich achte darauf, ob Unternehmen, gegen ethische Normen verstoßen." "Neue Wege gehen um gesellschaft liche Verantwortung zu zeigen ist mir wichtig." "Einsatz für das nähere Umfeld liegt mir am Herzen." "Ich finde es gut, wenn Staat und Unternehmen Kultur, Sport und Gesund heit der Leute fördern." nicht auf dem Rücken künftiger Generationen ausleben wollen, müssen wir nicht nur ökologisch, sondern auch gleichermaßen ökonomisch und gesellschaftlich verantwortungsbewusst handeln", schreibt zum Beispiel Thomas Weber seiner Belegschaft bei jeder Gelegenheit ins Stammbuch. "Dauerhaft erfolgreiches unternehmerisches Handeln ist ohne den sorgsamen Umgang mit Umwelt und Gesellschaft nicht möglich. Deshalb ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil unserer Strategie", verkünden BASF-Konzernchef Jürgen Hambrecht und Kollege Schwager unisono. Zuspruch kommt aus München: "Wir agieren", so Barbara Kux, "im Sinne künftiger Generationen – wirt schaft lich, ökologisch und sozial verantwortungsvoll. Nach - haltig keit bedeutet, allen drei Dimensionen zu entsprechen." Wie grundlegend das Thema Nachhaltigkeit inzwischen tatsächlich in der globalen Pro - duktions- und Dienstleistungs - industrie verankert ist, hängt zwar stark von der jeweiligen Branche ab und wo sie zuhause ist. Konsumgüterhersteller oder das Business-to-Consumer-Geschäft agieren – auch wegen des unmittelbaren Drucks ihrer Kunden und des schnellen Umschlags neuer Kaufgewohnheiten – allgemein sensibler als Produktionsgüterhersteller und das Businessto-Business-Geschäft. Europäische Unter - nehmen sind weiter als ihre Herausforderer 21,2% VERANTWORTUNGS- BEWUSSTE ENGAGIERTE Quelle: GfK; Roland Berger Studie 19,5% KRITISCH KONSUMIERENDE 18,2% FORTSCHRITTLICHE MACHER in den aufstrebenden Wirtschaftsnationen Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC). Selbst in fortschrittlichen Unternehmen, sogenannten Sustainability Champions, fällt der Reifegrad von Nachhaltigkeitsinitiativen zwischen verschiedenen Funktionsbereichen unterschiedlich aus. Noch sind Sustainability- Standards wie in der Elektroniksparte eher selten. 21,2% ICH-ZENTRIERTE GENIEßER 19,9% EIGENVERANTWORTLICHE FAMILIENMENSCHEN Die Initiativen variieren ebenso wie die Ernst - haftigkeit, mit der die Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien verfolgen. Teils mag auch der Umfang des notwendigen ökologischen Umbaus unterschätzt werden. Und nicht zuletzt gibt es auch die Fälle, bei denen schnelles "Greenwashing" die Phan - tasie mancher Imagewerber gefährlich beflügelt. Trotzdem sind Deutschlands Unter neh - men sich beim Thema Sustainability einig wie selten, ein Modetrend ist das schon längst nicht mehr! Das Thema wird zunehmend in bestehende Managementsysteme integriert – und das nicht nur, weil strengere Auflagen und Ge setze etwa für den Schutz einer sauberen Umwelt die Unternehmen dazu zwingen. Nachhaltigkeit prägt unternehmerisches Denken und Handeln immer mehr – aus Überzeugung. Unternehmen bekommen dies sowohl auf der Erlös- als auch auf der Kosten seite zu spüren. Investitionen in Nach - haltigkeitsinitiativen werden zu Investitionen in produktübergreifende Markenwerte. Unternehmen minimieren ihre Risiken und differenzieren sich damit im Wettbewerb. Schlüssel hierfür sind Operations, also Ent wicklung, Einkauf, Produk - tion und Logistik. Nachhaltigkeits- Champions optimieren ge zielt ihre Sustainability Performance entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So arbeitet etwa der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble in der Entwicklung mit ausgewählten Forschungspartnern an neuen Verpackungen für Haarpflegemittel. Statt auf Erdöl setzen die Entwickler auf Zuckerrohr. Und die ersten in Biokunststoff verpackten Produkte sollen 2011 in den Regalen stehen. In vielen Industrien liegt der Anteil eingekaufter Wertschöpfung bei mehr als 50 Prozent. Einkaufsabteilungen spielen deshalb eine zentrale Rolle in der Sustainability -Strategie
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