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Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen

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Sauerländer Heimatbund<br />

SAUERLAND<br />

41<br />

sachlich offneten sich in unserem Rucken<br />

die amerikanischen Linien - was nicht<br />

seibstverstandlich war. Alles strebte<br />

nacfi Westen. Obwohi wir kein Gefuhl fur<br />

die Entfernung iiatten, hieB es schon in<br />

der Naciit: Wir miissen unbedingt uber<br />

die Elbe, der Russe bekommt dieses ganze<br />

Gebiet Ungeaiinte Krafte wurden freigesetzt,<br />

aber der Traum, die Elbe zu erreichen,<br />

war im iVIorgengrauen zu Ende.<br />

wurden auf einem riesigen Getreidefeid<br />

zusammengetrieben, umstellt von amerikanischen<br />

Panzern und Panzerspahwagen.<br />

Sammelstelle fur ca. 25 000 deutsche<br />

Kriegsgefangene. Das groBe Hungem<br />

begann. Erst nach 2 Oder 3 Tagen<br />

bekamen wir die erste Verpflegung - Tagesration<br />

3 Kekse.<br />

Aus irgendwelchen unerfindliciien<br />

Grijnden begann nacii ca. 14 Tagen eine<br />

groSe Zahlaktion, deren Sinn wir selbstverstandlicti<br />

niciit verstanden. Kurz darauf<br />

wurden wir in Eisenbatinwaggons<br />

verladen und eine ungewisse Reise begann<br />

- geiit es nacii Westen Oder nacii<br />

Osten? Zunaciist ging es aber offensiciitlicii<br />

nacii Norden. Und nachdem wir in<br />

Schwerin angekommen waren, bewegte<br />

sicti der Zug nacii Nord-Westen. Tatsaciilich<br />

landeten wir zu unserer groBen<br />

Erieicliterung in Lubeck. Nun begann ein<br />

selir beschwerlichier FuBmarscfi durch<br />

Schieswig-Holstein bis irgendwo in den<br />

Waldern in der Naiie von Eutin. Zeltplanen<br />

tiatte man uns abgenommen, wir lagerten<br />

im Wald, bauten uns mitabgebroclienen<br />

Zweigen ein Dacli Ciber den Kopf,<br />

denn es regnete seit Tagen. Die Hauptbeschaftigung<br />

bestand darin, vielleiclit<br />

docin noch irgendetwas EBbares zu organisieren<br />

und unsere eigenen Lause zu bekampfen.<br />

Es wurde ein riclitiger Sport,<br />

und wer die dickste Laus knackte, war<br />

der GroBte.<br />

Es sickerte das Geruciit durcii, daB<br />

Landarbeiter und Bergarbeiter bevorzugt<br />

entlassen wurden. Auf Befragung,<br />

wer diesen Berufsgruppen zugeiiorig sei,<br />

war icii selbstverstandiicii Landarbeiter.<br />

Logik: Bei der Landarbeit wird eBbares<br />

produziert und Essen war ein Hauptbedijrfnis.<br />

Oiine Uberprufung der Faiiigkeiten<br />

wurden wir bald in ein A-Lager verlegt<br />

und nacli ein paar weiteren Tagen ging es<br />

per FuB, soweit icii micli erinnere,<br />

zu den Eutiner Kasernen, wo nicht nur die<br />

Entlassung, sondern auch die groBe<br />

Entlausungsprozedur stattfand. Ich bekam<br />

die Entlassungsnummer SG/248,<br />

ein Merkblatt fur zur Landarbeit entlassene<br />

deutsche Kriegsgefangene ausgehandigt<br />

und wurde in ein E-Lager (wohl)<br />

Entlassungslager) verlegt. Es erfolgte<br />

eine Einteilung in 10-er und 100-erschaf-<br />

21 Army Group Form 105. Serie A<br />

MERKBLATT<br />

fur zur<br />

LANDARBEIT<br />

ENTLASSENE DEUTSCHE KRIEGS0EFAN8ENE<br />

Amtlich<br />

Herausgegeben von d

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