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Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen

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Sauerländer Heimatbund<br />

SAUERLAND<br />

46<br />

Seltene Volkskunst-Keramik<br />

in Ruthen<br />

Erkenntnisse scheinen weitere Grabungen<br />

in der Wallburg Borbergs Kirchhof bei<br />

Brilon zu vermitteln. Zwei West-Ost gerichtete<br />

Graber lieferten den ersten<br />

archaologischen Beleg fur den Namen<br />

der Wallburg. Im Inneren der Kirche wurde<br />

ein axial angelegtes, gemauertes Grab<br />

mit Kopfnische entdeckt, das mit Steinplatten<br />

abgedeckt. sonst jedoch leer war.<br />

Dieses Zentralgrab und der im Vorjalir<br />

freigelegte aufwendige ChorabscliiuS<br />

mit drei Apsiden lassen die Wissenschaftler<br />

vermuten, daB die Einsiedeiei „Borbergs<br />

Kirchhof" von groBerer Bedeutung<br />

ais bisher angenommen gewesen ist<br />

In Lennestadt-Grevenbruck wurde an<br />

der Peperburg welter gegraben. Das reiche<br />

Fundmaterial mit Geraten, Beschlagen<br />

und Schmuck und vor allem keramischen<br />

Funden laSt einen aufschluBreichen<br />

Einblick in das Leben auf einer mittelalterlichen<br />

Burg zu. Die Stammburg<br />

der Edelherren von Gevore-Bilstein laBt<br />

sich nun genauer in das 12. und 13. Jahrhundert<br />

einordnen.<br />

Die Planung einer Talsperre im oberen<br />

Negertal lieB die Archaologen nach dem<br />

ehemaligen Kirchdorf Neghere in Winterberg-Siedlinghausen<br />

suchen. Vom ehemaligen<br />

Ort sind nur noch Mauerreste der<br />

Kirche sichtbar. Diejetzt gemachten Funde<br />

von Steinpackungen sollen welter verf<br />

olgt werden, um AufschluB uber die Konstruktion<br />

der Hauswande zu geben. Die<br />

gefundenen Keramikbruchstucke gehoren<br />

in die Zeit von 900 bis zum 14. Jahrhundert.<br />

- Nicht weit hiervon. auf dem<br />

„Schlo6berg" bei Medebach-Kustelberg,<br />

fanden sich Bruchstiicke eines verzierten<br />

BronzegefaBes mit Eisenhenkel. Hier<br />

muBte festgestellt werden, daB rucksichtslose<br />

Raubgraber am Werke gewesen<br />

waren. Auch im nahen Niedersfeld<br />

waren in jungster Zeit in der unter Denkmalschutz<br />

gestellten Ortswustung<br />

Neuenhagen ungenehmigte Grabungen<br />

vorgenommen worden. Hier konnten<br />

mittelalterliche Scherben der in 750 m<br />

Hohe liegenden, erstmals 1220 erwahnten<br />

Siedlung geborgen werden.<br />

Am nordlichen Rand <strong>des</strong> Sauerlan<strong>des</strong>,<br />

in Ruthen, wurde eine im Jahre 1200 vom<br />

Kolner Erzbischof Adolf 1. iiber dem Mohnetal<br />

gegen Paderborn angelegte Grenzfeste<br />

untersucht. Die Rudenburg ist bereits<br />

um 1400 wieder verfallen. Heute ist<br />

dort der Friedhof der Stadt Ruthen. PI.<br />

Aus einer 25jahrigen Sammlertatigkeit,<br />

die die Auktionen hauptsachlich gemieden<br />

hat, trug die kunsthistorisch vorgebildete<br />

Sammlerin Dr. Berna Kirchner,<br />

Eringerfeld/<strong>Westfalen</strong>, volkstumliche<br />

Keramik der Vergangenheit und der Neuzeit<br />

aus vielen Kontinenten zusammen,<br />

wobei mit zunehmender Aktivitat immer<br />

ediere, einmaligere und typische Stucke<br />

zusammenkamen. Fur ein breites Publikum<br />

wurden ein Tell demonstrierbarer<br />

Einzelstiicke in der Volksbank Ruthen/<br />

<strong>Westfalen</strong> ausgestellt, da die Sammlerin<br />

den Aufbau eines systematisch angelegten<br />

Museums erst fur die Zukunft planen<br />

kann.<br />

Allen Sammlerstiicken gleichermaBen<br />

zu eigen ist die Herstellung aus Ton mit<br />

handwerklicher und kunsthandwerklicher<br />

nichtkunstlerischer Hand. Die Dekoration<br />

erstreckt sich von einfacher Angove<br />

Ober Schlickermalerei, Aufgelegtes,<br />

Verlaufenes, Geflattertes, Geritztes bis zu<br />

bunt gemischter Erde. Es sind Stucke, die<br />

ein hohes Talent auch in der Gestaltung<br />

und im Detail voraussetzen. Allen gemeinsam<br />

ist die Bleiglasur. Burgerliches<br />

Oder anspruchsvolleres ist nur vorhanden,<br />

soweit es den Impulsen echter<br />

Volkskunst zuzuschreiben ist. Chemische<br />

Farben und elektrische Ofen stehen bei<br />

den produzierten Stucken im Hintergrund.<br />

In ihrem Fachgebiet ist die Sammlerin<br />

Frau Dr. Kirchner inzwischen sehr erfahren<br />

und sicher und hat dem Aufschwung<br />

<strong>des</strong> Topferwesens in Mitteleuropa durch<br />

die Kontaktaufnahme mit den entsprechenden<br />

Topfern viele Impulse gegeben.<br />

Die Sammlung wird eines Tages in SchloB<br />

Eringerfeld, einem renomierten Spatrenaissance-Bau<br />

zwischen Paderborn und<br />

Lippstadt, ihren Platz finden.<br />

VB Ruthen<br />

Russische Bauerin, Mittelschleslen nach 1900<br />

Kanne, Melnberg bei Thun/Schweiz 1830<br />

Fotos: Ulrich Biene. Ruthen<br />

SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund<br />

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