Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen

Sauerländer Heimatbund
SAUERLAND
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Rucksichtslosigkeit Er mahnt und beklagt:
Verrat?
Wer nahm das Wort
noch in den Mund,
da nur der eigene Vorteil zahlte?
Von Ehrlichkeit und Treue,
von Anstand und VerlaBlichkeit
war keine Spur geblieben ...".
In der Verlagsbesprechung (innere Umschlaghulle)
kommt die Mahnung zum
Ausdruck:
,.Ein Zeitgennalde also der Nactidenkliciikeit;
ein letzter unuberiiorbarer
Ruf an den irrenden iVIensciien, sicii
wieder den uneriaBliciien Bindungsund
Wertgesetzen vergangener Tage
zu unterwerfen, den Bindungen gegenuber
dem Schopfer dieser Welt und damit
auch gegenuber dem Mitmensclien,
der doch einesjeden Bruder ist"
Die Absiciit des Autors. zur Lauterung
aufzurufen und ein „Haltet ein!" zu erfle-
hen, verdient es. da3 aucii dieses Werk
ebensoviel Freunde findet, wie Norbert
Voss, der Verfasser, schon be! seinen bislierigen
Buciiern fand.
Voss, Norbert: Die Weltstunde. allegorische Vers-
dichtung, 1983. Blaschke-Verlag.
A 9143 St. Michael (Osterreicli)
ISBN 3 - 7053 - 2031 - 9. Klemens PrSpper
Und uber dem Stacheldraht
die Sonne
Roman von Franz Starke
Kriegsbuciier und kein Ends? Haben
sich niciit langst die Uberlebenden aiies
von der Seele geschrieben, was den Naciigeborenen
gesagt werden nnu6? Zu denen,
die solciie Fragen konsequent mit
nein beantworten, geiiort der in Mohnesee-Stockum
iebende Franz Starke. Er
hat seinen Roman „Und uber dem Staciieldraht
die Sonne", 1983 im iVIohne-
Verlag. iVIoiinesee 17, erschienen, deshalb
geschrieben, weil er in unzahligen Dokumentationen
uber Kriegsgefangenschaft
nicht die historischen Fakten, wohl aber
das menschliche Vibrato vermiBte.
Und ihm sind die Schiiderungen zu einseitig:
Den Schrecknissen ostlicher Lager
wird zu wenig gegenubergestellt, was
sich bei westiichen Gewahrsamsmachten
abspielte. Franz Starke weiB, wovon er
schreibt Er hat ais engiischer Kriegsgefangener
funf Jahre seines Lebens in
agyptischen, palastinensischen, sijdafrikanischen,
kanadischen und englischen
Lagern zugebracht.
Der „Fall" seines Buches schildertjedoch
ein Schicksal in franzosischerGefangenschaft.
Es mag in die groSe Freundschaftssinfonie
dieser Tage nicht mehrso
recht passen. Deren Tone aber werden
immer nur so giaubwurdig sein, wie der
Wahrheit die Ehre gegeben wird. Franz
Starke mochte in seinem Buch nicht von
jenen Demutigungen der 100000 deutschen
Kriegsgefangenen berichten, die
1946 von den Amerikanern an die Franzosen
ausgeliefert wurden. Er mochte den
groSen Rahmen abstecken, in dem sich
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