KOSTENLOS - Schöne Zeiten
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Königin auf dem Eis<br />
Maria Dialler ist Europameisterin im Eisstockschießen<br />
Maria Dialler punktet in Bereichen, die lange<br />
Zeit eine Männerdomäne waren. Gerade<br />
macht die Fischbachauerin die Ausbildung<br />
zur Polizistin. Und im vergangenen Winter<br />
wurde sie Europameisterin im Eisstockschießen;<br />
und das, obwohl sie während der<br />
ganzen Saison kaum Zeit zum Trainieren<br />
hatte. Oder vielleicht gerade deswegen?<br />
„Ein kühler Kopf ist entscheidend beim Eisstockschießen“,<br />
glaubt Maria. Immer wieder<br />
war sie aufgrund ihrer guten Leistungen<br />
zu Lehrgängen des deutschen Eisstockverbandes<br />
eingeladen worden, die als Qualifikationswettbewerbe<br />
für internationale<br />
Meisterschaften gelten. Gefühlvoll und doch<br />
mit Schwung muss man den 3,7 Kilogramm<br />
schweren Stock ins Ziel bringen, sodass er je<br />
nach Aufgabe entweder die Daube oder die<br />
anderen Eisstöcke trifft, die am Ende der 30<br />
Meter langen Bahn platziert sind. „Ich war<br />
bei den Lehrgängen und Wettbewerben immer<br />
sehr aufgeregt“, erzählt die 19-Jährige.<br />
Vor zwei Jahren schaffte sie es endlich und<br />
durfte – als eine der Jüngsten – erstmals bei<br />
der Europameisterschaft im Schweizer Scuol<br />
antreten. Dann, im vergangenen Winter,<br />
qualifizierte Maria sich sogar für alle drei<br />
Wettbewerbe der Europameisterschaft. Auf<br />
das Einzelschießen verzichtete sie jedoch<br />
freiwillig: „Ich bin mehr der Mannschaftstyp<br />
und nicht so sehr eine Einzelkämpferin.“<br />
Was sie später umso mehr freute, da durch<br />
ihren Verzicht auf den Startplatz beim Einzelschießen<br />
ihre nachnominierte Kollegin<br />
den Vize-Europameistertitel nach Deutschland<br />
holen konnte.<br />
die Erfolge beim Eisstockschießen waren<br />
größer, und so bin ich eben dabei geblieben“,<br />
erzählt sie und fügt lächelnd hinzu:<br />
„Außerdem ist mir der Winter als Jahreszeit<br />
generell am liebsten.“ Was nicht bedeutet,<br />
dass im Sommer kein Eisstockschießen<br />
stattfindet. Die Bahnen haben dann statt<br />
Eis einen Asphalt- oder Betonbelag, an<br />
den die Gleitflächen der Eisstöcke mittels<br />
austauschbarer Platten angepasst werden.<br />
Beim Training ist Maria allerdings eher selten<br />
anzutreffen. Aufgrund ihrer Ausbildung<br />
zur Polizistin wohnt sie unter der Woche in<br />
Eichstätt. „Für zwei, drei Stunden Training<br />
pro Woche nach Fischbachau zu kommen,<br />
lohnt sich da nicht, jedoch bin ich am Wochenende<br />
immer zu Hause und versuche, so<br />
viele Turniere wie möglich zu bestreiten.“<br />
Der Höhepunkt der kommenden Saison ist<br />
die Weltmeisterschaft Ende Februar in Innsbruck.<br />
Ob Maria auch dort mit von der Partie<br />
sein wird, entscheidet sich erst kurz vorher.<br />
„Erstmal muss ich die Qualifikation schaffen.<br />
Und dann hoffe ich, dass ich für diese Zeit<br />
vom Polizeidienst freigestellt werde.“<br />
Text: Dagmar Steigenberger<br />
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Weltmeisterschaft im Eisstockschießen<br />
in der Olympiahalle Innsbruck,<br />
20. Februar bis 1. März 2014, Infos unter<br />
www.innsbruck2014.at/wm2014<br />
Wer in den traditionellen Sport, der vor<br />
allem in den Alpenstaaten verbreitet ist,<br />
hineinschnuppern möchte, ist beim<br />
EC Fischbachau herzlich willkommen.<br />
Aktuelle Termine und Kontakt<br />
unter Telefon 08028 2568<br />
www.ec-fischbachau.de<br />
Und auch Maria selbst schnitt hervorragend<br />
ab: Gemeinsam mit ihren drei Teamkolleginnen<br />
gewann sie die Europameisterschaft<br />
im Team-Ziel-Schießen. Im Mannschaftsschießen<br />
kamen sie und ihr Team immerhin<br />
auf den vierten Platz.<br />
Die Übung während der Jahre zuvor scheint<br />
für die Fischbachauerin völlig ausgereicht zu<br />
haben. Von Kindesbeinen an war Maria auf<br />
dem Eisplatz, wenn ihre Eltern, ihre Großeltern<br />
oder ihr Onkel den Eisstock schwangen.<br />
„Ich habe auch Tennis gespielt. Aber<br />
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