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Aktionsplan Tabak 2003 - und Gesundheitswesen

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4 Der strategische Ansatz der DHS<br />

4.1 Ges<strong>und</strong>heitsbezogenheit<br />

Ziel des ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Ansatzes<br />

der Suchtstoffpolitik ist es, Interventionen<br />

durchzuführen <strong>und</strong> so zu steuern, dass die<br />

Ges<strong>und</strong>heit der Bevölkerung so effektiv wie<br />

möglich geschützt wird. In diesem Zusammenhang<br />

ist es unerlässlich, den <strong>Tabak</strong>konsum<br />

so weit wie möglich zu reduzieren.<br />

Angesichts der enormen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Schäden, die der <strong>Tabak</strong>konsum in der Gesamtbevölkerung<br />

verursacht, lässt sich die<br />

ges<strong>und</strong>heitsbezogene Strategie wie folgt<br />

charakterisieren:<br />

1. Probleme des <strong>Tabak</strong>konsums werden<br />

primär nicht als Problem des Einzelnen,<br />

sondern des Gemeinwesens betrachtet.<br />

Dies gilt insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der ges<strong>und</strong>heitlichen Schädigungen,<br />

die das Passivrauchen verursacht.<br />

2. Die Interventionen sind primär-, sek<strong>und</strong>är<strong>und</strong><br />

tertiärpräventiver Art, wobei es gilt,<br />

ein ausgewogenes Verhältnis von Verhaltens-<br />

<strong>und</strong> Verhältnisprävention zu schaffen.<br />

Der Schwerpunkt wird hierbei auf die<br />

Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärprävention gelegt.<br />

Dadurch soll für die Tertiärprävention<br />

weniger Aufwand erforderlich werden.<br />

4.2 Zielgruppen<br />

Im Rahmen einer umfangreichen <strong>Tabak</strong>kontrollpolitik<br />

gilt es, verschiedene Zielgruppen<br />

auf unterschiedlichen Ebenen zu erreichen.<br />

Zunächst betrifft dies alle nichtrauchenden<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen, die<br />

unmittelbar gefährdet sind, mit dem Rauchen<br />

zu beginnen. Insbesondere diese Altersgruppe<br />

wird von der Zigarettenindustrie<br />

verstärkt umworben, da beinah ausschließlich<br />

aus ihr die zukünftig süchtigen Raucher,<br />

also die umsatzstärkste Konsumentengruppe,<br />

hervorgeht. Mittlerweile steigt der Anteil<br />

tabakabhängiger Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher,<br />

die ohne Hilfe eines professionellen <strong>Tabak</strong>entwöhnungsprogramms<br />

den Ausstieg nicht<br />

schaffen. Auch auf diese Zielgruppe müssen<br />

<strong>Tabak</strong>entwöhnungsprogramme abgestimmt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus sind die erwachsenen<br />

Raucherinnen <strong>und</strong> Raucher mit ihren unterschiedlichen<br />

<strong>Tabak</strong>konsumprofilen zu berücksichtigen.<br />

Für beide Gruppen sollten<br />

auch geschlechtsbezogene Aspekte in die<br />

<strong>Tabak</strong>prävention einbezogen werden.<br />

Auf einer anderen Ebene sind Personen aus<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufen für das Thema zu sensibilisieren.<br />

Hier ist es erforderlich, Konzepte<br />

auf die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder abzustimmen<br />

(z.B. Information, Beratung, etc.).<br />

Weiterhin sind Personen aus anderen – insbesondere<br />

pädagogischen – Berufen einzubeziehen.<br />

Schließlich gilt es, Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker<br />

für das Thema zu gewinnen <strong>und</strong> sie<br />

verstärkt über die Vorteile einer effektiven<br />

<strong>Tabak</strong>kontrollpolitik zu informieren.<br />

4.3 Konsumreduzierung<br />

Ausgehend von den mehr als 145 Mrd.<br />

gerauchten Zigaretten im Jahr 2002, verbrauchen<br />

20 Mio. Raucherinnen <strong>und</strong> Raucher<br />

– darunter eine extreme Zahl Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche – durchschnittlich ca. 20<br />

Zigaretten pro Tag. Diese Zahlen sind<br />

Besorgnis erregend, zumal jede Ziga-<br />

DHS-<strong>Aktionsplan</strong> <strong>Tabak</strong> <strong>2003</strong><br />

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