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Aktionsplan Tabak 2003 - und Gesundheitswesen

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5 Der <strong>Aktionsplan</strong><br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der weltweiten Aktivitäten<br />

zur <strong>Tabak</strong>kontrolle <strong>und</strong> der nur partiellen<br />

Umsetzung wirksamer Maßnahmen<br />

zur Reduzierung des <strong>Tabak</strong>konsums in<br />

Deutschland veröffentlicht die DHS einen<br />

<strong>Aktionsplan</strong> <strong>Tabak</strong>. Er basiert im wesentlichen<br />

auf dem Gutachten des Sachverständigenrates<br />

für die Konzertierte Aktion im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen (2000/2001; <strong>2003</strong>), der<br />

Rahmenkonvention zur weltweiten <strong>Tabak</strong>kontrolle<br />

der WHO (FCTC – Framework<br />

Convention on Tobacco Control), dem diesbezüglichen<br />

Weltbankbericht aus dem Jahr<br />

1999, dem Positionspapier des Aktionsbündnisses<br />

Nichtrauchen zur 15. Legislaturperiode<br />

des Deutschen B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong><br />

den entsprechenden Handlungsempfehlungen<br />

des Deutschen Krebsforschungszentrums.<br />

Die nachstehend aufgeführten Maßnahmen<br />

zur Reduzierung des <strong>Tabak</strong>konsums<br />

basieren mithin auf nationalem <strong>und</strong><br />

internationalem Expertenkonsens. Es wird<br />

zwischen verhältnis- <strong>und</strong> verhaltensbezogenen<br />

Maßnahmen unterschieden.<br />

Die verhältnisbezogenen Maßnahmen beziehen<br />

sich auf die Verhältnisse des <strong>Tabak</strong>warenverkaufs<br />

<strong>und</strong> -konsums. Zum Beispiel<br />

begünstigen uneingeschränkte Verkaufsmöglichkeiten,<br />

niedrige Preise <strong>und</strong> aufwändige,<br />

zielgerichtete <strong>Tabak</strong>werbung den<br />

<strong>Tabak</strong>konsum.<br />

Mit verhaltensbezogenen Maßnahmen wird<br />

beabsichtigt, das Verhalten sowohl der<br />

<strong>Tabak</strong>konsumenten als auch der Nicht-<br />

<strong>Tabak</strong>konsumenten dahingehend zu beeinflussen,<br />

dass sie den <strong>Tabak</strong>konsum<br />

aufgeben oder reduzieren bzw. gar nicht<br />

erst mit dem <strong>Tabak</strong>konsum beginnen.<br />

5.1 Verhältnisbezogene Maßnahmen<br />

der Konsumreduzierung<br />

Nachfolgend sind die wesentlichen verhältnisbezogenen<br />

Maßnahmen aufgeführt.<br />

5.1.1 Preis <strong>und</strong> <strong>Tabak</strong>steuern<br />

Eine der wirksamsten Steuerungsmaßnahmen<br />

zur <strong>Tabak</strong>kontrolle sind Preiserhöhungen.<br />

Eine 10%ige Preissteigerung für<br />

eine Schachtel Zigaretten senkt die Nachfrage<br />

bereits um 4 %. Dabei reagieren Jugendliche<br />

<strong>und</strong> junge Erwachsene stärker auf<br />

Preisanhebungen als ältere Menschen. Bei<br />

hohen Preisen gibt nicht nur ein großer Teil<br />

der jungen <strong>Tabak</strong>konsumenten das Rauchen<br />

eher auf, sondern es sind auch weniger<br />

Jugendliche, die mit dem Rauchen beginnen.<br />

Die Preise für Zigaretten in Deutschland<br />

bewegen sich im EU-Vergleich auf mittlerem<br />

Niveau. So besteht mittel- wie langfristig<br />

erheblicher Spielraum für Preiserhöhungen.<br />

Dabei gilt es zu beachten, dass auch der<br />

Preis für die Packung Feinschnitt erhöht<br />

wird. In der Vergangenheit wichen viele<br />

Raucherinnen <strong>und</strong> Raucher bei Erhöhungen<br />

des Zigarettenpreises auf dieses <strong>Tabak</strong>produkt<br />

aus.<br />

Erstmals wird eine nachdrückliche Erhöhung<br />

der <strong>Tabak</strong>steuer um 1,00 Euro (0,05 € pro<br />

Zigarette) für die gegenwärtige Legislaturperiode<br />

angestrebt. Unabhängig davon, ob<br />

diese Erhöhung in einer oder mehreren<br />

Stufen erfolgt, begrüßt die DHS diese geplante<br />

Steuererhöhung. Kritisch wird jedoch<br />

die Verwendung dieser Mehreinnahmen betrachtet.<br />

Sie sollen nicht, wie sinnvoll, zur<br />

Prävention oder Behandlung von Rauchern<br />

DHS-<strong>Aktionsplan</strong> <strong>Tabak</strong> <strong>2003</strong><br />

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