Aktionsplan Tabak 2003 - und Gesundheitswesen
Aktionsplan Tabak 2003 - und Gesundheitswesen
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8. Bisherige Maßnahmen zur Reduzierung<br />
des <strong>Tabak</strong>konsums<br />
Angesichts von weltweit 4,9 Mio. <strong>Tabak</strong>toten<br />
pro Jahr war die WHO zum Handeln gezwungen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> schlug sie<br />
1998 eine Rahmenkonvention zur weltweiten<br />
<strong>Tabak</strong>kontrolle (FCTC - Framework<br />
Convention on Tobacco Control) vor. 191<br />
Staaten beteiligten sich an den Verhandlungen,<br />
die im Frühjahr <strong>2003</strong> mit der Verabschiedung<br />
der Konvention abgeschlossen<br />
wurden. Damit bietet die Rahmenkonvention<br />
die historische Chance einer gemeinsamen<br />
internationalen Aktion zur Eindämmung des<br />
weltweit zunehmenden <strong>Tabak</strong>konsums.<br />
Das europäische Parlament hat im Sommer<br />
2001 die <strong>Tabak</strong>produktrichtlinie verabschiedet,<br />
die mittlerweile von allen Staaten der EU<br />
in nationales Recht aufgenommen wurde.<br />
Mit dieser Richtlinie wird künftig die Herstellung,<br />
die Aufmachung <strong>und</strong> der Verkauf<br />
von <strong>Tabak</strong>erzeugnissen gesetzlich geregelt.<br />
2002 wurde unter Leitung der Drogenbeauftragten<br />
der B<strong>und</strong>esregierung der „<strong>Aktionsplan</strong><br />
Drogen <strong>und</strong> Sucht“ entwickelt. Er<br />
löst den „Nationalen Rauschgiftbekämpfungsplan“<br />
von 1990 ab. Auch der neue<br />
<strong>Aktionsplan</strong> „Drogen <strong>und</strong> Sucht“ bleibt hinsichtlich<br />
wirksamer Maßnahmen zur Reduzierung<br />
des <strong>Tabak</strong>konsums hinter den Empfehlungen<br />
des Sachverständigenrates zurück.<br />
Er wurde sehr stark auf Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche sowie Verhaltensprävention<br />
ausgerichtet. Wirksame verhältnispräventive<br />
Maßnahmen bleiben weitgehend unberücksichtigt,<br />
das für Deutschland dringend ausstehende<br />
Werbeverbot wird auch hier nicht<br />
thematisiert.<br />
Darüber hinaus wurde 2002 vom Europaparlament<br />
ein Verbot von <strong>Tabak</strong>werbung<br />
<strong>und</strong> Sponsoring beschlossen. Künftig sind<br />
<strong>Tabak</strong>werbung in den Printmedien <strong>und</strong> im<br />
Internet sowie das Sponsoring verboten. Es<br />
ist der zweite Versuch der EU, ein umfassendes<br />
Werbeverbot auf europäischer<br />
Ebene durchzusetzen.<br />
Darüber hinaus empfiehlt der Sachverständigenrat<br />
für die konzertierte Aktion im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
der B<strong>und</strong>esregierung die<br />
Einführung umfassender Maßnahmen zur<br />
Reduzierung des <strong>Tabak</strong>konsums. Die Arbeitsgruppe<br />
„<strong>Tabak</strong>konsum reduzieren“ hat<br />
im Rahmen von Ges<strong>und</strong>heitsziele.de, einem<br />
Programm der B<strong>und</strong>esregierung, auf der<br />
Basis des Gutachtens des o. g. Sachverständigenrates,<br />
ein Handlungskonzept zur<br />
<strong>Tabak</strong>kontrolle erarbeitet.<br />
26 DHS-<strong>Aktionsplan</strong> <strong>Tabak</strong> <strong>2003</strong>