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Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

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2 > Methodik 33<br />

Beispiel zur Erläuterung des Schemas anhand der FEGS «Erholungsleistung durch Jagen,<br />

Sammeln und Beobachten wild lebender Arten»:<br />

1. Welche Komponenten der Natur erbringen die FEGS?<br />

Z. B. Pilze, Jagdtiere, Pflanzen, Vögel, Beeren etc.<br />

Leistungsbasis<br />

–<br />

Bei mehreren Komponenten muss geklärt werden, ob diese zusammengefasst<br />

werden können, oder ob mehrere separate <strong>Indikatoren</strong> gebildet werden sollen. Zusätzlich<br />

muss geklärt werden, ob aufgrund einer zeitlichen Differenzierung (z. B.<br />

Tag / Nacht oder saisonal) mehrere <strong>Indikatoren</strong> gebildet werden sollen.<br />

2. Sollen Nutzer, Mengen/Qualitäten oder Flächen gemessen werden?<br />

Entitäten<br />

– Anzahl Nutzer (z. B. Pilzsammler, Absolventen von Pilzkursen)<br />

– Genutzte Mengen/Qualitäten (z. B. gesammelte Pilze),<br />

– Vorhandene Mengen/Qualitäten (z. B. Anzahl heimische Pilzarten, Pilzbestand)<br />

– Flächen auf denen FEGS bereitgestellt werden (z. B. Flächen auf denen genügend<br />

Pilze zum Sammeln wachsen)<br />

– Tendenziell werden Messungen der Nutzung, d. h. die Anzahl Nutzer oder das<br />

Ausmass der genutzten FEGS-Mengen bevorzugt, da sie einen strikteren Wohlfahrtsbezug<br />

aufweisen. So stiftet beispielsweise eine schöne Landschaft ohne Zugang<br />

keine Erholungsleistung, da sie nicht genutzt werden kann. Ein Spezialfall<br />

stellt die Ökosystemleistung V1 «Existenz natürlicher Vielfalt». Die «Nachfrage»<br />

äussert sich hier nicht durch die Nutzung, sondern durch die nutzungsunabhängige<br />

Wertschätzung <strong>für</strong> die vorhandene Vielfalt (Existenzwert; vgl. Abschnitt 3.3).<br />

3.<br />

Zeigen die <strong>Indikatoren</strong> die neue Ressourcenperspektive und haben sie einen Wohlfahrtsbezug?<br />

Ressourcenperspektive und<br />

Wohlfahrtsbezug<br />

– Die Pilzsammler, Jäger, Fischer etc. sind in Vereinen organisiert oder betreiben<br />

Aufwand um Patente zu erwerben, was zeigt, dass sie einen Nutzen aus dieser Tätigkeit<br />

ziehen.<br />

– NICHT: Aufzeigen von Umweltzuständen. Diese werden bereits durch bestehende<br />

<strong>Indikatoren</strong> in den Umweltzustandsberichten dargestellt. 15<br />

4. Wird die Regel «mehr ist besser» 16 von den <strong>Indikatoren</strong> eingehalten?<br />

«Mehr ist besser»<br />

–<br />

–<br />

Aus einer wohlfahrtstheoretischen Perspektive lässt sich beispielsweise argumentieren,<br />

dass es positiv ist, wenn mehr Personen einem Hobby in der Natur nachgehen<br />

und sich in solchen Vereinen organisieren. Denn je grösser die Zahl der<br />

Nutzer, desto grösser der Gesamtnutzen dank <strong>Ökosystemleistungen</strong>.<br />

Durch die Regel «mehr ist besser» wird eine einheitliche Interpretation geschaffen,<br />

was die Verständlichkeit der <strong>Indikatoren</strong> erhöht und eine spätere Aggregation<br />

erleichtert. Dies stellt sicher, dass Leistungen und nicht Belastungen gemessen<br />

15<br />

Vgl. www.bafu.admin.ch/umwelt/status/<br />

16<br />

Das heisst, es liegt ein monoton ansteigender (aber nicht linearer) Zusammenhang zwischen Indikatorausprägung und Wohlfahrt vor.

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