Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...
Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...
Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3 > Stand von Inventar und <strong>Indikatoren</strong> 51<br />
W4<br />
Futterpflanzen und organische Düngemittel <strong>für</strong> die landwirtschaftliche Nutzung<br />
Futter und Dünger<br />
Im Ausgangs-Inventar des BAFU hiess diese FEGS «Wildwachsendes Tierfutter und<br />
organische Düngemittel (z. B. Stroh, Blätter)». Diese Formulierung fokussierte noch<br />
stärker auf die Leistungen der Ökosphäre, und schloss Leistungen der Landwirtschaft<br />
als Wirkungsbereich des Menschen konzeptionell aus. Diese Abgrenzung ist aber<br />
gerade in der Landwirtschaft unscharf, da natürliche Prozesse auch in einer vom<br />
Menschen stark geprägten Landwirtschaft eine grosse Rolle spielen (die Literatur<br />
spricht teilweise auch von Agrar-Ökosystemen).<br />
Die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel profitiert von der Nährstoffanreicherung<br />
des Bodens durch organische Düngemittel. Diese umfassen sowohl pflanzliche Biomasse<br />
als auch Hofdünger (Gülle, Mist) aus der Tierhaltung. Die Nutztierhaltung der<br />
Landwirtschaft profitiert von Futterpflanzen. Als prominentes Beispiel kann das Gras<br />
auf dem Weideland der Kühe genannt werden. Bei der Operationalisierung dieser<br />
FEGS muss die Abgrenzung gegenüber dem W3 «fruchtbarer Boden» beachtet werden.<br />
Gesucht sind <strong>Indikatoren</strong>, die aufzeigen, welchen Anteil oder welche Menge der<br />
Futterpflanzen und organischen Düngemittel <strong>für</strong> die landwirtschaftliche Nutzung direkt<br />
als Ökosystemleistung bezogen werden.<br />
Für Futterpflanzen sollten diese Daten ermittelbar sein, indem berechnet wird, welcher<br />
Anteil des Futterbedarfs der Nutztiere nicht zugekauft werden muss.<br />
Beim Dünger besteht das Problem, dass Bauern die Menge des verwendeten organischen<br />
Düngers nicht erheben müssen.<br />
Wir empfehlen, die folgenden <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> eine Umsetzung zu prüfen:<br />
> Indikator 1: Verwendetes <strong>Schweizer</strong> Futtergetreide (in 1000 Tonnen pro Jahr)<br />
> Indikator 2: Schätzung der Menge (in Tonnen) des aus Wiesen und Weiden stammenden<br />
Futters <strong>für</strong> die Landwirtschaft<br />
> Indikator 3: Schätzung der Menge (in Tonnen) des in der Landwirtschaft verwendeten<br />
organischen Düngemittels<br />
W5<br />
Holzzuwachs und waldwirtschaftliche Nutzung<br />
Holzzuwachs<br />
Im Ausgangs-Inventar des BAFU hiess diese FEGS «Nutzbarer Holzzuwachs (bei<br />
Naturverjüngung) z. B. <strong>für</strong> Bau, Möbel, und Papierproduktion». Diese Formulierung<br />
fokussierte noch stärker auf die Leistungen der Ökosphäre, und schloss Leistungen der<br />
Forstwirtschaft als Wirkungsbereich des Menschen konzeptionell aus. Diese Abgrenzung<br />
ist aber gerade in der Forstwirtschaft unscharf, da natürliche Prozesse auch hier<br />
eine grosse Rolle spielen (die Literatur spricht teilweise auch von Agrar-Ökosystemen).<br />
Holz stellt in Form von Stammholz, Industrieholz und Energieholz eine wichtige Ressource<br />
dar. Die Menge der nachhaltigen Holznutzung durch die Waldwirtschaft ist