07.07.2014 Aufrufe

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>Ökosystemleistungen</strong> BAFU 2011 50<br />

al. (2009a, 4) 25 , während die hier vorgeschlagene Definition auf dem Begriffsverständnis<br />

von Boyd aufbaut («Soil quality», «final ecosystem services are components of<br />

nature»).<br />

Für die ursprüngliche Definition spricht, dass diese konzeptionell klar trennt zwischen<br />

Ökosphäre und Anthroposphäre und damit den Beitrag der Ökosysteme in den Fokus<br />

rückt. «Fruchtbarer Boden» ist demgegenüber das Resultat sowohl von Leistungen der<br />

Ökosysteme als auch von menschlichen Leistungen (z. B. Düngen, Bewässern, etc.). So<br />

gesehen ist der Boden keine Endleistung der Natur. Ausserdem entspricht die ursprüngliche<br />

Definition einer Flussgrösse (Flow), während «fruchtbarer Boden» eigentlich<br />

eine Bestandesgrösse (Stock) darstellt.<br />

Für die Messung der Verfügbarkeit von Böden bieten sich die Daten der Arealstatistik<br />

an. Die Arealstatistik gibt nur die Flächen nach Nutzungsart an, differenziert aber nicht<br />

nach Qualität der Böden. Die Nutzung zu einem landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen<br />

Zweck deutet aber darauf hin, dass dieser Boden <strong>für</strong> diesen Zweck fruchtbar<br />

genug ist. Diese <strong>Indikatoren</strong> können aufzeigen, wie viel Fläche in der Schweiz<br />

durch Ökosysteme bereitgestellt wird, so dass eine land- oder waldwirtschaftliche<br />

Nutzung möglich ist.<br />

Wir empfehlen, die folgenden <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> eine Umsetzung zu prüfen: 26<br />

> Indikator 1: Landwirtschaftlich genutzte Bodenfläche in Hektaren:<br />

Fläche (einzeln oder aufsummiert) von Böden, die <strong>für</strong> die landwirtschaftliche Nutzung<br />

gemäss den Arealstatistik-Kategorien Obstbauflächen (Obstanlagen, Feldobst), Rebbauflächen,<br />

Gartenbauflächen, Wies- und Ackerland, Heimweiden, ev. Alpwiesen (werden<br />

nicht ganzjährig genutzt) und günstige Alp- und Juraweiden, verwendet werden.<br />

> Indikator 2: Waldwirtschaftlich genutzte Bodenfläche in Hektaren:<br />

Fläche (einzeln oder aufsummiert) von Böden, die <strong>für</strong> die forstwirtschaftliche Nutzung<br />

gemäss den Arealstatistik-Kategorien Normalwald, Waldstreifen, Waldecken, Aufforstungen,<br />

Waldschadenflächen, aufgelöster Wald auf unproduktiven Flächen und aufgelöster<br />

Wald auf Landwirtschaftsflächen verwendet werden. Sie umfassen alle forstwirtschaftlichen<br />

Flächen, die der Produktion von Holz im Sinne der Forstwirtschaft dienen.<br />

25<br />

De Groot et al. (2009a, 4) sprechen von «Soil formation and regeneration». Sieben Jahre früher führten De Groot et al. (2002, 396) «Soil<br />

formation» und «Soil retention» noch unter «Functions» auf, mit den zugehörigen goods and services «Maintenance of productivity on<br />

arable land» und «Maintenance of natural productive soils» sowie «Maintenance of arable land» und «Prevention of damage from<br />

erosion/siltation».<br />

26<br />

Als möglicher weiterer Indikator sind vielleicht noch die Fruchtfolgeflächen denkbar, welche ja als die qualitativ besten Böden <strong>für</strong> die<br />

Landwirtschaft deklariert und im Raumplanungsgesetz RPG geschützt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!