Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...
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<strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>Ökosystemleistungen</strong> BAFU 2011 64<br />
Indizes vereinfachen die Zielsetzung und die Prüfung der Zielerreichung in der Umwelt-<br />
und Ressourcenpolitik. Ein Index soll abbilden können, inwiefern politische Ziele<br />
erreicht wurden. Zur Bewertung wird <strong>für</strong> jeden Indikator einzeln anhand von politischen<br />
Zielen und zusammen mit Experten und Expertinnen ein Zielwert definiert.<br />
Durch Vergleichen des Zielwerts mit dem effektiven Wert kann anschliessend die<br />
Einordnung des Indikators auf der Bewertungsskala vorgenommen werden.<br />
Umformung der <strong>Indikatoren</strong>:<br />
Bewertung und Skalierung<br />
Die <strong>Indikatoren</strong> werden in unterschiedlichen physikalischen Masseinheiten erfasst.<br />
Dies macht vor der Aggregation eine Skalierung und Umformung notwendig. Hier<strong>für</strong><br />
bieten sich ordinale Skalen an. Beispielsweise können die Werte der <strong>Indikatoren</strong> auf<br />
einer Fünferskala [schlecht, ungenügend, knapp genügend, erreicht, übertroffen]<br />
bewertet werden. Alternativ bieten sich die ebenfalls sehr gängigen Vierer- oder<br />
Zehnerbewertungsskalen an.<br />
Bei der Bildung eines Index müssen die einzelnen FEGS oder <strong>Indikatoren</strong> mit Gewichten<br />
versehen werden. Dies kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen:<br />
Gewichtung: Gewichtungsskala<br />
> Ungewichtet bzw. gleich gewichtet: Jede FEGS hat das gleiche Gewicht: Die<br />
<strong>Indikatoren</strong> werden nach der Anzahl <strong>Indikatoren</strong> pro FEGS gewichtet. (Beispiel:<br />
Wenn eine FEGS durch zwei <strong>Indikatoren</strong> operationalisiert wurde, dann erhalten diese<br />
beiden <strong>Indikatoren</strong> jeweils ein Gewicht von 0.5). Nachteil: Durch die Gleichgewichtung<br />
erhalten vergleichsweise unbedeutende FEGS dasselbe Gewicht wie sehr<br />
wichtige. Damit wird das Gewichtungsproblem nur scheinbar umgangen.<br />
> Politische und ökonomische Relevanz: FEGS werden entsprechend ihrer ökonomischen<br />
Bedeutung und den politischen Prioritäten gewichtet. Zusätzlich werden die<br />
<strong>Indikatoren</strong> gemäss der Anzahl <strong>Indikatoren</strong> pro FEGS gewichtet.<br />
> Gewichtung nach Handlungsmöglichkeiten: Es erfolgt eine hohe Gewichtung<br />
derjenigen FEGS, bei denen die grössten Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung<br />
bestehen. Damit wird erreicht, dass FEGS, die kaum durch die Politik beeinflussbar<br />
sind, ein geringeres Gewicht erhalten. Zusätzlich werden die <strong>Indikatoren</strong> nach der<br />
Anzahl <strong>Indikatoren</strong> pro FEGS gewichtet.<br />
Die Gewichtung nach politischer Relevanz und nach den bestehenden Handlungsmöglichkeiten<br />
müssen anhand politischer Prioritäten und in Zusammenarbeit mit Experten<br />
und Expertinnen vorgenommen werden.<br />
Für den Wertebereich der Indizes gibt es zwei Möglichkeiten. Dabei muss beachtet<br />
werden, dass aus ordinalskalierten Daten theoretisch keine Durchschnitte gebildet<br />
werden dürfen.<br />
Wertebereich der Indizes<br />
> Der Index wird bei der ersten Erstellung auf 100 festgelegt. Dadurch werden jährliche<br />
Veränderungen gut nachvollziehbar, der Index ist allerdings nur im Zeitverlauf<br />
interessant.<br />
> Der Index wird auf der gleichen Skala dargestellt wie die Bewertungen der einzelnen<br />
FEGS. Dadurch kann auch eine Aussage zur Ausgangslage gemacht werden,<br />
wobei diese stark von den gesetzten Zielwerten abhängt. In diesem Fall muss allerdings<br />
darauf geachtet werden, dass dadurch keine ungewollte implizite Gewichtung<br />
erfolgt.