07.07.2014 Aufrufe

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 > Diskussion und Empfehlungen 77<br />

6 > Diskussion und Empfehlungen<br />

In diesem Kapitel werden die Einschätzungen von Fachexperten und -expertinnen zur Weiterverwendung des<br />

Inventars diskutiert und daraus Empfehlungen abgeleitet, wie das Projekt fortgeführt werden kann.<br />

6.1 Kritische Diskussionspunkte<br />

Im Rahmen des Projekts wurden mit verschiedenen Fachexperten und -expertinnen<br />

Gespräche zum Inventar geführt. Die folgenden Ausführungen basieren auf den Gesprächen<br />

mit den drei Experten und Expertinnen mit einem wissenschaftlichen Hintergrund:<br />

Prof. Dr. A. Grêt-Regamey, Dr. (habil.) M. Potschin und Prof. Dr. T. Koellner.<br />

Alle Experten und Expertinnen erachten den gewählten Ansatz, das Inventar und die<br />

<strong>Indikatoren</strong>, als Schritt in die richtige Richtung. Sie bestätigen, dass sich das Projekt in<br />

der aktuellen Diskussion der politischen und Umweltforschung bewegt: Die Diskussionspunkte<br />

sind dieselben, wie bei den europäischen und internationalen Projekten zu<br />

<strong>Ökosystemleistungen</strong>.<br />

6.1.1 Abgrenzung des Begriffs «finale <strong>Ökosystemleistungen</strong>»<br />

Die Frage, wie der Begriff Ökosystemleistung abzugrenzen ist, wird von den Experten<br />

und Expertinnen unterschiedlich beantwortet. Ein Experte beurteilt die Tendenz, alle<br />

Leistungen aus der belebten und unbelebten Natur als Ökosystemleistung zu bezeichnen,<br />

aus wissenschaftlicher Sicht eher kritisch. Einige der hier gewählten FEGS würden<br />

von einem eher zu weit gefassten Begriff von <strong>Ökosystemleistungen</strong> zeugen. Insbesondere<br />

folgende FEGS sollten seines Erachtens nicht in einem solchen Inventar<br />

aufgeführt werden:<br />

Leistungen der unbelebten Natur<br />

> Erneuerbare Energien: Sie sind mit Ausnahme der Biomasse abiotisch.<br />

> Die als «natürlicher/gesunder Lebensraum» bezeichneten FEGS wie zum Beispiel<br />

Ruhe, da sie nicht von Ökosystemen produziert werden.<br />

> Biodiversität / natürliche Vielfalt, weil dies als zusätzliches Konzept und nicht als<br />

Ökosystemleistung zu betrachten sei.<br />

Diese Sichtweise ist stark durch die Definitionen des MA (2005) geprägt. Im Gegensatz<br />

zu den Kategorien des MA ist CICES (Haines-Young und Potschin 2010) offener<br />

gestaltet und integriert auch abiotische erneuerbare Energien und teilweise auch abiotische<br />

Materialien. Der Hauptgrund da<strong>für</strong> ist, dass <strong>für</strong> diese Kategorien bereits Accounts<br />

bestehen und diese nicht aufgrund von theoretischen Überlegungen ausgeschlossen<br />

werden sollen. Die Offenheit in CICES basiert also auf pragmatischen Gründen. Im<br />

Rahmen der wissenschaftlichen Diskussion ist aber noch nicht abschliessend entschieden,<br />

ob dies auch weiterhin beibehalten werden soll. Gemäss einer Expertin, die bei der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!