Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...
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<strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>Ökosystemleistungen</strong> BAFU 2011 72<br />
Angst vor Markteingriffen, die einzelne <strong>Ökosystemleistungen</strong> mit einem Preis versehen<br />
wollen.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Inventar in der Form eines Gesamtinventars<br />
<strong>für</strong> diese Zielgruppe der Nutzniesser eher als wenig interessant eingeschätzt wird.<br />
Vielmehr müsste in grösserem Detaillierungsgrad branchen- und themenspezifisch<br />
aufgezeigt werden können, welche Rolle den <strong>Ökosystemleistungen</strong> tatsächlich zukommt.<br />
Letztlich müsste dies <strong>für</strong> das betriebswirtschaftliche Risikomanagement anwendbar<br />
gemacht werden.<br />
Zusammenfassend<br />
5.3 Zielgruppe politisch interessierte Öffentlichkeit<br />
Gemäss den Experten und Expertinnen steht bei Kampagnen die Information und<br />
Aufklärung im Vordergrund. Eine Änderung des Verhaltens anzustreben, ist mit einer<br />
Kampagne kaum möglich.<br />
Die wohlfahrtsbezogenen <strong>Indikatoren</strong> zeigen auf, wie stark der Alltag durch <strong>Ökosystemleistungen</strong><br />
geprägt wird. Es soll kommuniziert werden, dass Umweltqualität direkt<br />
mit einer höheren Wohlfahrt und Lebensqualität verknüpft ist. Die Experten und<br />
Expertinnen sind sich darin einig, dass Informationen <strong>für</strong> eine breite Öffentlichkeit<br />
emotional aufbereitet werden müssen. Analog zur Argumentation in Bezug auf politische<br />
Entscheidungsträger besteht die Hoffnung, dass das positive Framing die Anliegen<br />
des Umweltschutzes <strong>für</strong> weitere Kreise der interessierten Öffentlichkeit zugänglich<br />
machen könnte. Es besteht aber die Gefahr, dass Kampagnen, die keine Schutzappelle<br />
enthalten und nicht direkt auf Gefahren hinweisen, weniger wahrgenommen werden,<br />
wie beispielsweise die aktuelle WWF-Kampagne «Freundliche Unterstützer» (vgl. Bild<br />
am Ende dieses Kapitels). 33 Diese Kampagne ist nach Meinung eines Experten zu<br />
«brav». Frechere und faktengestützte Aussagen wären aus Sicht des Experten wirkungsvoller.<br />
Die drei Experten und Expertinnen sind sich einig, dass eine zu hohe Aggregation und<br />
damit eine Vermischung von Dimensionen <strong>für</strong> die Kommunikation an eine politisch<br />
interessierte Öffentlichkeit wenig hilfreich wären. Es werden thematische, emotionale<br />
Aufbereitungen in Form von Grafiken und dazugehörige faktenbasierte Geschichten als<br />
Kommunikationsmittel empfohlen.<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Möglichkeiten zur Verwendung des Inventars zu<br />
Kommunikationszwecken stark von den konkret verfolgten politischen Zielen abhängen.<br />
Das Inventar in der nun vorliegenden Form ist <strong>für</strong> die meisten Ziele noch zu<br />
wenig spezifisch. Es kann aber als allgemeines Kommunikationsmittel zur Bewusstmachung<br />
der Nützlichkeit (und Abhängigkeit von) der Natur und als fundierte Grundlage<br />
<strong>für</strong> spezifischere Erhebungen verwendet werden. Der wohlfahrtsbezogenen Perspektive<br />
wird dabei insbesondere im Hinblick auf die Erreichung von breiteren<br />
Anliegen des Umweltschutzes<br />
weiteren Kreisen zugänglich<br />
machen<br />
Aggregation vermindert<br />
Aussagekraft<br />
Zusammenfassend<br />
33<br />
Die Biodiversitäts-Kampagne «Freundliche Unterstützer» des WWF zeigt exemplarisch auf, welche Lebewesen («Land- und Wasserarbeiter»)<br />
einen wesentlichen Beitrag leisten, damit Früchte und Trinkwasser zur Verfügung stehen.<br />
vgl. http://wwf.ch/de/tun/aktivwerden/fur_die_biodiversita/uber_biodiversitat/freundliche_unterstutzer/