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Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

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4 > Einordnung und Aggregation 65<br />

Wie erwähnt, können themenspezifische Indizes nach einzelnen Wohlfahrtskomponenten,<br />

d. h. nach einzelnen Nutzen (z. B. Erholungsnutzen), nach Komponenten der Natur,<br />

d. h. nach Ökosystemkategorien (Wald, Gewässer, etc.) oder nach Verbundwirkungen<br />

(z. B. Standortqualität, siehe oben) gebildet werden. Geht man mit der Aggregation<br />

noch einen Schritt weiter, sind auch Indizes denkbar<br />

Themenspezifische Indizes<br />

> nach Nutzenkategorien: Die Nutzenkategorien können nach den BAFU-Produktgruppen<br />

(Gesundheit, Sicherheit, natürliche Vielfalt, wirtschaftliche Leistungen),<br />

nach den im MA verwendeten Nutzenkategorien (Sicherheit, Gesundheit, Lebensgrundlagen,<br />

gesellschaftliche Beziehungen) oder nach anderen Systemen gebildet<br />

werden;<br />

> nach Art der Leistungen, z. B. gemäss den MA-Leistungstypen (Versorgungsleistungen,<br />

Regulierungsleistungen, kulturelle Leistungen);<br />

> nach politischen oder administrativen Kriterien;<br />

> nach wirtschaftlichen Sektoren.<br />

Themenspezifische Aggregation kann potenziell helfen, den immensen Informationsgehalt<br />

von FEGS und dazugehörigen <strong>Indikatoren</strong> besser verständlich zu machen.<br />

Beispielsweise kann eine Aggregation nach Ökosystem (z. B. Wald, Gewässer, Berggebiet,<br />

Offenland, etc.) den Dialog mit Anspruchsgruppen unterstützen. Nicht zu<br />

unterschätzen ist allerdings der Prozess, der notwendig ist, um Indizes zu bestimmen,<br />

die auf einer gut abgestützten Auswahl und Gewichtung beruhen. Wir empfehlen<br />

deshalb, zuerst die einzelnen <strong>Indikatoren</strong> zu etablieren, und anschliessend die Umsetzung<br />

von themenspezifischen Indizes vertieft zu prüfen.<br />

Schliesslich ist auch die Bildung eines Gesamtindex der <strong>Ökosystemleistungen</strong> (ESI)<br />

möglich. Ein solcher Gesamtindex wird namentlich von Banzhaf und Boyd (2005),<br />

Boyd (2008) sowie Meyerson et al. (2005) propagiert. Theoretisch kann <strong>für</strong> die Erstellung<br />

eines Gesamtindex das gleiche Verfahren wie <strong>für</strong> die themenspezifischen Indizes<br />

angewendet werden. Allerdings sind hier die Auswahl und die Gewichtung deutlich<br />

komplexer.<br />

Vorgehen <strong>für</strong> Gesamtindex<br />

4.3 Bestehende Umweltindikatoren nach DPSIR<br />

Die <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>Ökosystemleistungen</strong> sollen die bestehenden Umweltindikatoren<br />

nicht ersetzen, sondern ergänzen. Sowohl das nationale Umweltindikatorenset der<br />

Schweiz wie auch das der EU sind heute nach dem DPSIR-Modell aufgebaut; die<br />

<strong>Indikatoren</strong> sind je entweder als Treiber (Driver), Druck auf die Umwelt (Pressure),<br />

Umweltqualität (State), Auswirkung auf die Umwelt (Impact) oder Korrekturmassnahme<br />

(Response) klassifiziert. Gemeinsam bilden sie thematische Systeme, die <strong>für</strong><br />

diverse Umweltbelastungen wichtige Aussagen zu Ursachen-Wirkungs-Zusammenhängen<br />

ermöglichen. Die neuen <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> finale <strong>Ökosystemleistungen</strong> sind in der<br />

Regel der Kategorie State zuzurechnen. Sie ergänzen die bisherigen <strong>Indikatoren</strong> und<br />

machen den direkten Zusammenhang zwischen den Leistungen von Ökosystemen und<br />

der Wohlfahrt sichtbar.<br />

DPSIR <strong>Indikatoren</strong> Modell

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