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Indikatoren für Ökosystemleistungen: - Schweizer ...

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<strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>Ökosystemleistungen</strong> BAFU 2011 78<br />

Erarbeitung von CICES mitgewirkt hat, ist diese auch hier angewandte pragmatische<br />

Offenheit aber sinnvoll.<br />

Die Expertinnen und Experten beurteilen die Unterscheidung zwischen finalen und<br />

intermediären Gütern als sehr schwierig. Sie sei auch nur dann relevant, wenn eine<br />

vollständige Zählung (ohne Doppelzählung) im Sinn eines BIP gemacht werden soll.<br />

Intermediäre Leistungen entsprechen am ehesten den Supporting Services im MA, die<br />

im CICES wegen des Risikos der Doppelzählung weggelassen werden (vgl. dazu auch<br />

das Kapitel 4.5 zur Einordnung der FEGS in MA und CICES).<br />

Auch die Unterscheidung zwischen direkt nutzbaren finalen <strong>Ökosystemleistungen</strong> und<br />

solchen die als Inputfaktor verwendet werden, wird von den Expertinnen und Experten<br />

als nicht zwingend notwendig erachtet. Wenn es ausschliesslich darum geht, <strong>Ökosystemleistungen</strong><br />

aufzuzeigen, ist die Unterscheidung zwischen Leistungen, die als Inputs<br />

in wirtschaftliche Produktionsketten und Leistungen, die direkt konsumiert werden,<br />

nicht nötig. Konkret sollten daher die meisten Leistungen, die im Inventar als «wirtschaftliche<br />

Leistungen» aufgeführt werden, auch als direkte finale <strong>Ökosystemleistungen</strong><br />

gezählt werden. In einer umfassenden Buchführung zur Wertschöpfungskette<br />

würde ersichtlich, ob eine direkte finale Ökosystemleistung von Privatpersonen direkt<br />

oder von Wirtschaftszweigen als Input verwendet wird.<br />

Finale und intermediäre<br />

<strong>Ökosystemleistungen</strong><br />

Direkt konsumierte<br />

<strong>Ökosystemleistungen</strong> und<br />

Inputfaktoren<br />

Aus der Sicht der <strong>Ökosystemleistungen</strong> sei diese Unterscheidung aber nicht nötig, da<br />

die Leistung in beiden Fällen vom Ökosystem zur Verfügung gestellt wird und zumeist<br />

auch nicht vergütet wird. Eine Expertin schlägt daher vor, beide als direkte finale<br />

<strong>Ökosystemleistungen</strong> zu bezeichnen. Direkte <strong>Ökosystemleistungen</strong> könnten allenfalls<br />

später, bei der Operationalisierung, aufgeteilt werden: in einen BIP-relevanten Anteil<br />

(dessen Produktionsoutput später im BIP erhoben wird) und in einen nicht-BIP-relevanten<br />

Anteil. Eine exakte Quantifizierung der Abgrenzung sei vermutlich unmöglich.<br />

Dies zeigt sich insbesondere bei der landwirtschaftlichen Produktionskette, wo der<br />

Übergang von der Ökosphäre zur Anthroposphäre fliessend ist.<br />

6.1.2 Rückmeldungen zur Systematik des Inventars<br />

Die Experten und Expertinnen stehen der Einführung neuer Begriffe (Leistungsart und<br />

Nutzenkategorie) kritisch gegenüber. So meint eine Expertin, es mache Sinn, auf bestehenden<br />

Begriffen aufzubauen und nur dann, wenn eine neue Dimension dazu komme,<br />

neue Begriffe zu schaffen. 36 Die Leistungsart ist aber unserer Einschätzung nach<br />

eine sinnvolle Differenzierung, weil so die Nutzniessenden besser identifiziert werden<br />

können. Eine andere Expertin erachtet die verwendeten Nutzenkategorien als sinnvoll,<br />

da sie die nationalen politischen Ziele widerspiegeln. Allerdings sollten die Nutzenkategorien<br />

nicht die dominierende sondern eine ergänzende Dimension darstellen.<br />

Ein Experte erachtet die vorgeschlagenen <strong>Indikatoren</strong> als nicht «vollständig». So<br />

fehlten seiner Meinung nach beispielsweise unter den «Basic Materials for a Good<br />

Life» / «wirtschaftliche Leistungen» und unter «Food und Beverages» sämtliche<br />

Einführung neuer Begriffe:<br />

Leistungsart und<br />

Nutzenkategorien<br />

Vollständigkeit und Systematik<br />

36<br />

Aus ihrer Sicht empfiehlt es sich, von «natürlichen Ressourcen» zu sprechen, wenn physische Güter gemeint sind und von Ökosystemdienstleistungen,<br />

wenn natürliche Prozesse gemeint sind.

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