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Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen

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Was ist Heilpädagogik ? 43<br />

Integration des einzelnen, die sowohl Selbstakzeptanz als auch „das Finden und<br />

Behaupten von relativer Autonomie und Authentizität“ beinhalte (ebd., 368), also<br />

insgesamt die Stabilisierung der Persönlichkeit des <strong>Menschen</strong>. Soziale Integration<br />

bedeutet das Einfügen des einzelnen <strong>Menschen</strong> in das gesellschaftliche Ganze auch<br />

in beruflicher und sozialer Hinsicht. SPECK beschreibt dies als eine Prozeß- und<br />

Zielvorstellung, die<br />

„darauf gerichtet ist, daß <strong>Menschen</strong> in sozialen Gruppen und Institutionen<br />

zusammenleben, d.h., sich gegenseitig akzeptieren und einander<br />

unterstützen und ergänzen, gleichgültig, ob sie ansonsten eine<br />

Behinderung aufweisen oder nicht“<br />

(SPECK 1998 4 , 399).<br />

Auch NIRJE bezeichnet Integration als Prozeß, der sich auf mehreren Ebenen<br />

vollziehe. Diese Ebenen hat SEIFERT in bezug auf die Gestaltung des Wohnalltags<br />

wie folgt konkretisiert:<br />

„- Räumliche Integration:<br />

Wohneinrichtungen sind in normalen Wohngegenden angesiedelt.<br />

- Funktionale Integration:<br />

Allgemeine Dienstleistungen werden auch von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />

geistiger Behinderung in Anspruch genommen (z.B. öffentliche<br />

Verkehrs<strong>mit</strong>tel, Restaurants, Schwimmbäder).<br />

- Soziale Integration:<br />

Die sozialen Beziehungen in der Nachbarschaft sind durch gegenseitige<br />

Achtung und Respekt gekennzeichnet.<br />

- Personale Integration:<br />

Das Privatleben wird durch dem Lebensalter entsprechende<br />

persönliche Beziehungen zu nahestehenden <strong>Menschen</strong> als<br />

emotional befriedigend erlebt. Im Erwachsenenalter beinhaltet dies<br />

ein möglichst selbstbestimmtes Leben außerhalb des Elternhauses.<br />

- Gesellschaftliche Integration:<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger Behinderung werden in bezug auf<br />

gesetzliche Ansprüche als Mitbürger akzeptiert. Sie können bei<br />

Entscheidungen, die ihr Leben und ihren Alltag betreffen,<br />

<strong>mit</strong>bestimmen - sowohl als Einzelperson als auch als Mitglied von<br />

Selbsthilfegruppen.<br />

- Organisatorische Integration:<br />

Die organisatorischen Strukturen einer Gemeinde fördern und unterstützen<br />

die Integration von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger Behinderung“<br />

(SEIFERT 1997a, 27-28).

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