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Heft 6 - SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt

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Mödersheim trat am 8.3.1924 mit einem Artikel zur Kommunalwahl in der<br />

Regionalpresse zum ersten Mal als Volksvertreter in Erscheinung.<br />

In seiner Einschätzung der innenpolitischen Lage stand er auf Distanz zur <strong>SPD</strong>-<br />

Führung, denn diese sah in der KPD den Hauptfeind der Sozialdemokratie.<br />

Mödersheim machte die deutschnationalistischen Parteien als Gegner aus.<br />

Auch in der Gemeinde Rössen stieg das Ansehen von Mödersheim. Im<br />

Zweckverbandsausschuss wurde die Sozialpolitik sein Hauptbetätigungsfeld.<br />

Mödersheim nahm am 1.12.1924 seine Tätigkeit im Wohlfahrtsausschuss des<br />

Zweckverbandes (entspricht heute dem Kultur- und Sozialausschuss) auf. Seine<br />

Tätigkeit als Volksvertreter nahm solche Ausmaße an, dass es immer<br />

komplizierter wurde, seine Abgeordnetentätigkeit mit seiner Tätigkeit als<br />

Werkmeister in Übereinstimmung zu bringen. Seit dem 22.5.1925 stellte ihn die<br />

Werksleitung täglich ab 15.00 Uhr bei voller Bezahlung von der Arbeit frei.<br />

1925/26 kam es in Leuna wie in ganz Deutschland zu einem konjunkturellen<br />

Abschwung. Auch die Leuna-Werke mussten Mitarbeiter entlassen.<br />

Mödersheim initiierte für diese Kollegen ein kommunales<br />

Beschäftigungsprogramm im Umfang von 200.000 RM. So konnten 60<br />

Leunawerker ihre kurze Arbeitslosigkeit von zweieinhalb Monaten überbrücken.<br />

Mödersheim rückte am 31.10.1927 in den Wohnungsausschuss des<br />

Zweckverbandes Leuna nach. Hier musste er feststellen, dass es trotz<br />

Hochkonjunktur im Zweckverband Obdachlose gab. Er brachte für diese<br />

Mitbürger ein Obdachlosenhaus auf den Weg.<br />

Im Herbst 1929 kam es zur Weltwirtschaftskrise. Die Folgen machten sich sehr<br />

schnell auch in Leuna bemerkbar. Mödersheim setzte am 3.2.1930 ein<br />

Notprogamm durch.<br />

1. Winterbeihilfe für jeden Arbeitslosen rückwirkend zum 1.2.1930.<br />

2. Ein warmes Mittagessen für jeden Arbeitslosen mit sofortiger Wirkung.<br />

3. Die Wartezeit für eine Schuhbesohlung zu Lasten des Zweckverbandes<br />

wurde von drei Monaten auf einen Monat gesenkt.<br />

4. Allen ledigen Arbeitslosen, die zur Untermiete wohnten, wurde das<br />

Instandsetzen und Waschen der Kleidung vom Zweckverband<br />

übernommen.<br />

5. Verheirateten Arbeitslosen sollten die Kosten für Gas und Licht vom<br />

Zweckverband abgenommen werden.<br />

6. Bei Notstandsarbeiten sollten alle Arbeitslosen des Zweckverbandes<br />

erfasst werden.<br />

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