Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen
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kam den beiden vor wie in einem Film. Gerti schreibt: „Es<br />
überkam mich ein Gefühl, als ob die Vorsehung uns hierher<br />
gesandt hätte, aber ich behielt es für mich und wäre<br />
verwundert, wenn Karl nicht das gleiche fühlte.“<br />
Die beiden kamen zu dem Entschluss, noch einmal<br />
einen Neuanfang zu wagen. Man kaufte ein leerstehendes<br />
Gebäude, daraus wurde „The Old Farmhouse<br />
Bed & Breakfast“. Diese Herberge wurde von 1989 bis<br />
2003 betrieben und das mit viel Erfolg und Freude.<br />
Gerti schreibt: „Nach 15 Jahren Betrieb in unserem<br />
geliebten „Bed & Breakfast“ erwogen wir, dass es an<br />
der Zeit war, uns zur Ruhe zu setzen, wir waren Mitte<br />
60, und die Arbeit den ganzen Sommer lang war<br />
doch zuviel für uns. Wir arbeiteten sieben Tage in der<br />
Woche, sechs Monate ohne Unterbrechung. Schweren<br />
Herzens boten wir „The Old Farmhouse“ zum Verkauf<br />
an. 2003 war unsere letzte Saison. Unsere Tochter<br />
Judy mit Familie verbrachte mit uns den letzten<br />
Sommer hier in „The Old Farmhouse“. Viele unserer<br />
Stammgäste kamen und wünschten uns viel Glück für<br />
unseren Ruhestand. Und wir begannen uns umzusehen<br />
nach einem Haus in den Außenbezirken von Victoria.“<br />
22<br />
Am 30. Januar 2004 verließen die beiden Saltspring<br />
Island und zogen in ihr neues Haus nach North Saanich<br />
und begannen, das neue Haus zu renovieren und nach<br />
eigenem Geschmack einzurichten.<br />
Es dauerte fünf Monate bis alles zufriedenstellend<br />
hergerichtet war. Auch die Hollywood-Schaukel, die die<br />
beiden seit 1967 begleitet hatte, fand einen Platz im<br />
großen Garten. Mit dieser Folge über „<strong><strong>Frechen</strong>er</strong> Auswanderer“<br />
endet der Bericht aus dem Buch „A CHEST<br />
FULL OF HOPE“.<br />
Nicht alle<br />
Vorkommnisse,<br />
lustige und<br />
nachdenkliche<br />
konnten aufgeführt<br />
werden,<br />
aber es lohnt<br />
sich, dieses Buch von Gerti Fuss zu lesen. Die beiden<br />
mit Tochter und Enkel waren Ostern dieses Jahres in<br />
Deutschland und besuchten Berlin, wo sie noch nie<br />
gewesen waren.<br />
Wilhelm Faßbender<br />
Mit oder ohne Fahrer?<br />
Immer wieder erstaunt es mich, was die neuen Autos<br />
alles können. Ich bin geneigt zu sagen: Sie denken mit!<br />
Aussteigen und das Licht brennen lassen ist unmöglich.<br />
Ein lautes Signal macht darauf aufmerksam, dass etwas<br />
nicht stimmt. Jedes Mal, wenn ich dieses Signal höre, denke<br />
ich an mein erstes Auto. Einen VW-Käfer, was hätte es<br />
anders sein können. An einem Samstagmorgen bin ich mit<br />
meiner Mutter nach Köln gefahren. In unmittelbarer Nähe<br />
des Neumarkts gab es ein Parkhaus, in dem ich gerne das<br />
Auto abstellte. Offensichtlich nicht nur ich, denn ich musste<br />
bis zum Oberdeck kurven, um einen Parkplatz zu finden.<br />
Als wir Stunden später ins Auto stiegen, gab der gute Käfer<br />
keinen Mucks von sich. Nach kurzem Überlegen wurde mir<br />
klar, wir standen im Freien, und ich hatte das Licht angelassen.<br />
Zum Glück gab es im Parkhaus eine Tankstelle. Der<br />
Besitzer wollte sich um die Batterie kümmern und empfahl<br />
uns ein Café.<br />
Unser jetziges Auto hat kein Zündschloss mehr, sondern<br />
einen Knopf, auf den man drücken muss, und der Motor<br />
springt an. Natürlich kann nicht jeder drücken, den Schlüssel<br />
muss man schon bei sich haben. Es besteht auch kein<br />
Grund zur Sorge, dass die Tür verriegelt wird, wenn der<br />
Schlüssel noch im Auto liegt, dann meldet es sich energisch.<br />
Kürzlich waren wir mit Bekannten unterwegs. Als<br />
mehrmals ein helles Geräusch ertönte, fragte ich nach. Dieser<br />
Ton erinnert daran, dass vorgeschriebene Geschwindigkeit<br />
überschritten wird. Als wir kurze Zeit später auf die<br />
Fähre warteten, hatte der Fahrer den Gurt gelöst. Die Fähre<br />
kam an, er wollte losfahren und nichts tat sich. Erst als<br />
er angeschnallt war, fuhr das Auto an. Dies ist eine Erziehungsmaßnahme<br />
die Geld spart, denn Fahren ohne Gurt<br />
kostet 30 €.<br />
Sehr angenehm ist doch auch,<br />
wenn das Auto sich bemerkbar<br />
macht, wenn die Gefahr besteht,<br />
gegen ein Hindernis zu fahren. Dies<br />
ist vor allem beim Rückwärtsfahren<br />
eine Hilfe. Allerdings gibt es<br />
auch da noch Steigerungen, es gibt<br />
schon Autos, die selbständig in eine Parklücke rangieren.<br />
Ein Auto ohne Fahrer wurde im Fernsehen vorgestellt.<br />
Was heute noch wie eine Utopie klingt, kann in absehbarer<br />
Zeit wahr werden. Eine namhafte Autofirma arbeitet an<br />
der Entwicklung eines solchen Modells. Ob es dann weniger<br />
Unfälle geben wird? Vielleicht „sieht“ die automatische<br />
Steuerung mehr als ein Autofahrer.<br />
Der Gedanke hat etwas, der Besitzer steigt aus, das<br />
Auto sucht sich einen Parkplatz und parkt eigenständig ein.<br />
Zurück kommt es auf Knopfdruck. Problematisch wird es<br />
nur, wenn das Auto irgendwann so gerne fährt wie sein<br />
Besitzer und auf Knopfdruck nicht zurückkommt. Ich bin<br />
gespannt, was die Entwicklung uns noch alles bringt.<br />
Helga Pütz