Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen
Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen
Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
das Schlafzimmer nicht mehr aufzusuchen und nur noch<br />
auf dem Sofa zu schlafen.<br />
Nach einem Unfall mit schwerer Verletzung brachten<br />
wir Opa in ein auswärtiges Pflegeheim. Dort herrscht aber<br />
– wie sich erst später herausstellte – beim Pflegepersonal<br />
ein hoher Krankenstand.<br />
Leihkräfte wechseln sich ab, und die Bewohner sind<br />
verunsichert.<br />
Junges Pflegepersonal schaltet ihm Radio Eins live<br />
statt „Heino“ auf WDR 4 ein.<br />
Bei der Betreuung der Senioren im Heim findet das<br />
Personal kaum Zeit, sich persönlich mit den Bewohnern<br />
zu beschäftigen.<br />
Die neue Leitung schrieb uns kurz nach ihrer Einarbeitung,<br />
dass die Einstufung von Opa von Pflegestufe 1 auf 2<br />
dringend erforderlich sei. Bei einem Gespräch mit ihr wurde<br />
jedoch deutlich, dass sie Opa gar nicht kannte. Im „Tagebuch-Computer“,<br />
den das Pflegepersonal führt, fanden<br />
sich keine Eintragungen über einen höheren Pflegebedarf.<br />
Spaziergänge, Vorlesen, Spiele wie „Mensch, ärgere<br />
dich nicht“ oder anderer kurzweiliger Zeitvertreib werden<br />
von den Angehörigen und höchst selten vom Personal<br />
veranstaltet. Die Angehörigen geben sich untereinander<br />
Tipps und gestalten die langen Nachmittage der Heimbewohner.<br />
Wer keine Angehörigen hat, sitzt den ganzen Tag<br />
im Gemeinschaftsraum und hat keinen Gesprächspartner.<br />
Zugegeben, es gibt andere Heime: wir hätten uns nur<br />
besser beraten lassen müssen.<br />
Wäre die private Pflege zu Hause doch die „bessere“<br />
Alternative gewesen?<br />
Opa bleibt in seiner Wohnung und der ihm bekannten<br />
Umgebung. Freunde, Nachbarn und Verwandte kommen<br />
nach wie vor zu Besuch.<br />
Er muss sich nicht wesentlich auf Neues einstellen.<br />
Aber die Pflegeperson, meistens eines der Kinder, hat<br />
ab da eine Vollzeitbeschäftigung: 24 Stunden am Tag, 7<br />
Tage die Woche. Auch wenn die Krankenkasse für einen<br />
Urlaub einmal im Jahr für max. 4 Wochen die Unterbringung<br />
des zu Pflegenden in einem Pflegeheim (Kurzzeitpflege)<br />
bezahlt.<br />
Die Pflegeperson muss sich viele Kenntnisse neu aneignen<br />
und neue Tätigkeiten ausüben, die vorher nicht<br />
zum Alltag gehörten. Mobile Pflegedienste können einen<br />
Teil der Pflege wie Waschen und Verabreichung der Medikamente<br />
übernehmen. Die Kosten dafür zahlt die Krankenkasse<br />
(450,– €).<br />
Je nach Ausmaß der Pflegebedürftigkeit erreicht die<br />
Belastung für die Pflegeperson einen kaum zu bewältigenden<br />
Umfang.<br />
Eine neue Lösung muss gefunden werden, weil eine<br />
solche Intensivbetreuung durch eine Pflegeperson kaum<br />
zu leisten ist, ohne dass die Bedürfnisse der eigenen Familie<br />
sehr zurückgestellt werden bzw. darunter leiden.<br />
26<br />
Dann doch die Pflege zu Hause durch eine Pflegekraft<br />
aus Osteuropa?<br />
Opa muss sich auf die Pflegeperson mit all ihren Eigenschaften<br />
einstellen, nicht jedoch auf eine neue Umgebung.<br />
Sie wohnt in der gleichen Wohnung, und dafür muss<br />
Platz genug vorhanden<br />
sein.<br />
Die Pflegeperson ist bedingt<br />
fachlich ausgebildet<br />
und fast ausnahmslos zuverlässig.<br />
Der Einkauf der im<br />
Haushalt benötigten Güter<br />
erfolgt weiterhin durch<br />
ein Familienmitglied der zu<br />
pflegenden Person. Gibt es<br />
jedoch einen Supermarkt<br />
in der Nähe, kann dies auch die Pflegekraft übernehmen.<br />
Entscheidungen, die nicht leicht fallen!<br />
Robert Schwarz<br />
Tanztee für Senioren<br />
18. August <strong>2013</strong><br />
15.30 Uhr – 19.00 Uhr<br />
<strong>Stadt</strong>saal <strong>Frechen</strong><br />
Eintritt: 5,- €. Kartenverkauf im Rathaus,<br />
Zimmer 3 u. 5, ausschließlich in der Zeit<br />
vom 22. 7.–9. 8.<strong>2013</strong> – keine Tageskasse!<br />
Veranstalter: <strong>Stadt</strong> <strong>Frechen</strong>, Der Bürgermeister<br />
-Fachdienst Jugend, Familie und Soziales<br />
Leserzuschrift<br />
Da Sie mir Ihren <strong><strong>Frechen</strong>er</strong> <strong>Seniorenkurier</strong> regelmäßig<br />
und dankenswerterweise zusenden, lese ich<br />
ihn auch.<br />
Die Themenauswahl, der sehr hohe Informationswert<br />
Ihres Kuriers und das dadurch geweckte<br />
Interesse an uns, den Senioren in der Gesellschaft,<br />
sind in jeder Hinsicht hervorragend!<br />
Sie dürfen stolz auf Ihre Arbeit sein, weil Sie hierdurch<br />
den Ruf Ihrer Heimatstadt erheblich stärken.<br />
Nochmals ein ehrliches Dankeschön für das<br />
wertvolle Produkt Ihrer Arbeit.<br />
Dr. Bernhard Worms, Pulheim