Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen

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das Schlafzimmer nicht mehr aufzusuchen und nur noch auf dem Sofa zu schlafen. Nach einem Unfall mit schwerer Verletzung brachten wir Opa in ein auswärtiges Pflegeheim. Dort herrscht aber – wie sich erst später herausstellte – beim Pflegepersonal ein hoher Krankenstand. Leihkräfte wechseln sich ab, und die Bewohner sind verunsichert. Junges Pflegepersonal schaltet ihm Radio Eins live statt „Heino“ auf WDR 4 ein. Bei der Betreuung der Senioren im Heim findet das Personal kaum Zeit, sich persönlich mit den Bewohnern zu beschäftigen. Die neue Leitung schrieb uns kurz nach ihrer Einarbeitung, dass die Einstufung von Opa von Pflegestufe 1 auf 2 dringend erforderlich sei. Bei einem Gespräch mit ihr wurde jedoch deutlich, dass sie Opa gar nicht kannte. Im „Tagebuch-Computer“, den das Pflegepersonal führt, fanden sich keine Eintragungen über einen höheren Pflegebedarf. Spaziergänge, Vorlesen, Spiele wie „Mensch, ärgere dich nicht“ oder anderer kurzweiliger Zeitvertreib werden von den Angehörigen und höchst selten vom Personal veranstaltet. Die Angehörigen geben sich untereinander Tipps und gestalten die langen Nachmittage der Heimbewohner. Wer keine Angehörigen hat, sitzt den ganzen Tag im Gemeinschaftsraum und hat keinen Gesprächspartner. Zugegeben, es gibt andere Heime: wir hätten uns nur besser beraten lassen müssen. Wäre die private Pflege zu Hause doch die „bessere“ Alternative gewesen? Opa bleibt in seiner Wohnung und der ihm bekannten Umgebung. Freunde, Nachbarn und Verwandte kommen nach wie vor zu Besuch. Er muss sich nicht wesentlich auf Neues einstellen. Aber die Pflegeperson, meistens eines der Kinder, hat ab da eine Vollzeitbeschäftigung: 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Auch wenn die Krankenkasse für einen Urlaub einmal im Jahr für max. 4 Wochen die Unterbringung des zu Pflegenden in einem Pflegeheim (Kurzzeitpflege) bezahlt. Die Pflegeperson muss sich viele Kenntnisse neu aneignen und neue Tätigkeiten ausüben, die vorher nicht zum Alltag gehörten. Mobile Pflegedienste können einen Teil der Pflege wie Waschen und Verabreichung der Medikamente übernehmen. Die Kosten dafür zahlt die Krankenkasse (450,– €). Je nach Ausmaß der Pflegebedürftigkeit erreicht die Belastung für die Pflegeperson einen kaum zu bewältigenden Umfang. Eine neue Lösung muss gefunden werden, weil eine solche Intensivbetreuung durch eine Pflegeperson kaum zu leisten ist, ohne dass die Bedürfnisse der eigenen Familie sehr zurückgestellt werden bzw. darunter leiden. 26 Dann doch die Pflege zu Hause durch eine Pflegekraft aus Osteuropa? Opa muss sich auf die Pflegeperson mit all ihren Eigenschaften einstellen, nicht jedoch auf eine neue Umgebung. Sie wohnt in der gleichen Wohnung, und dafür muss Platz genug vorhanden sein. Die Pflegeperson ist bedingt fachlich ausgebildet und fast ausnahmslos zuverlässig. Der Einkauf der im Haushalt benötigten Güter erfolgt weiterhin durch ein Familienmitglied der zu pflegenden Person. Gibt es jedoch einen Supermarkt in der Nähe, kann dies auch die Pflegekraft übernehmen. Entscheidungen, die nicht leicht fallen! Robert Schwarz Tanztee für Senioren 18. August 2013 15.30 Uhr – 19.00 Uhr Stadtsaal Frechen Eintritt: 5,- €. Kartenverkauf im Rathaus, Zimmer 3 u. 5, ausschließlich in der Zeit vom 22. 7.–9. 8.2013 – keine Tageskasse! Veranstalter: Stadt Frechen, Der Bürgermeister -Fachdienst Jugend, Familie und Soziales Leserzuschrift Da Sie mir Ihren Frechener Seniorenkurier regelmäßig und dankenswerterweise zusenden, lese ich ihn auch. Die Themenauswahl, der sehr hohe Informationswert Ihres Kuriers und das dadurch geweckte Interesse an uns, den Senioren in der Gesellschaft, sind in jeder Hinsicht hervorragend! Sie dürfen stolz auf Ihre Arbeit sein, weil Sie hierdurch den Ruf Ihrer Heimatstadt erheblich stärken. Nochmals ein ehrliches Dankeschön für das wertvolle Produkt Ihrer Arbeit. Dr. Bernhard Worms, Pulheim
Stadt-Geflüster Niemand in der Stadt mochte ihn, den alten Mann. Es wurde viel über ihn erzählt. Schadenfroh lachte man, wenn er betrunken neben der Bank am Marktplatz lag. Im kalten Novemberregen. Unzählige gingen an ihm vorbei. Schauten angestrengt weg. Wenn irgendwann der Notarztwagen kam, randalierte er. Beschimpfte lautstark die Helfer. Widerwillig nahmen sie ihn mit. Jedes Mal. Jeder beobachtete ihn, wenn er am Sonntagvormittag die Tauben fütterte. Mit lächelndem Gesicht. 27 Man wunderte sich, dass er Unrat von der Straße aufhob und behutsam in den Abfalleimer legte. Niemand sprach mit ihm. Man ging ihm aus dem Weg. Niemand beachtete ihn, wenn er - noch - nüchtern mit traurigen Augen dem Treiben der spielenden Kinder zusah, den vorbeihastenden Menschen nachschaute. Jeder schaute geringschätzig auf die vielen leeren Bierflaschen, die neben der Bank lagen, auf der er schon seit Stunden saß. Allein torkelte er Abend für Abend nach Hause, wenn kein Bier mehr da war. Ob er am anderen Tag wieder das Stadtbild schänden würde? … Eva Duwe Umzüge | Containerlagerung | Spedition Friedenstr. 64 | D-50226 Frechen Tel. +49-2234-52324 | Fax +49-2234-23124 | info@julius-hinrichs.de | www.julius-hinrichs.de
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