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Frechener Seniorenkurier Juni 2013 - Stadt Frechen

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Da regt man sich über ein Haus auf, das rot angestrichen<br />

ist. Ich finde aber, das gibt der Straße etwas<br />

Mediterranes, Leichtes, Fröhliches; wobei rot doch meine<br />

Lieblingsfarbe ist…<br />

Nein, das ist nicht gut, das Haus „darf“ nicht rot sein,<br />

das passt „wie Faust auf Deckel“.<br />

Da entsteht im Herzen der <strong>Stadt</strong> ein supermodernes<br />

Wohn- und Geschäftshaus. Geht aber auch nicht: Ist zu<br />

groß, wird gemosert.<br />

Eingangs <strong>Frechen</strong> hat man ein brach liegendes Gelände,<br />

das man als Schandfleck bezeichnen konnte, käuflich erworben,<br />

und es werden Wohnungen und Geschäfte gebaut<br />

und schafft so ein freundliches, positive Entree. Geht aber<br />

nicht, weil ebenfalls zu voluminös.<br />

Was die Aufstellung von Containern an den Schulen<br />

angeht, so bildet dies eine Übergangslösung. Sie werden<br />

beim Neubau der Schule natürlich abgeschafft werden. Wie<br />

gesagt eine Übergangslösung, weiß doch jeder, aber auch<br />

hier „gnadenloses“ Gemoser.<br />

Auch über die <strong><strong>Frechen</strong>er</strong> Straßenreinigung: Meine Frau<br />

und ich waren kürzlich auf einer Städtetour in Neapel. Bei<br />

meiner Morgenzigarette auf der Strada sah ich frischen italienischen<br />

Hausmüll, und ich dachte mit Wohlwollen an die<br />

<strong><strong>Frechen</strong>er</strong> Straßenreinigung.<br />

Geschimpfe auch beim <strong><strong>Frechen</strong>er</strong> Wochenmarkt, der<br />

übrigens weit und breit für sein breites Warenangebot<br />

kreisweit gelobt wird. Wieder Kritik, weil die Buden falsch<br />

stehen.<br />

Ja, du lieber Himmel, was soll das alles?!<br />

29<br />

Ich stelle jedenfalls für mich als <strong><strong>Frechen</strong>er</strong> fest: Ich lebe<br />

gerne in dieser kleinen charmanten <strong>Stadt</strong>, habe hier meine<br />

Jugend verbracht und lebe seit vielen Jahrzehnten hier.<br />

Zum Abschluss noch einige andere Gedanken zum Thema<br />

Alter.<br />

Ich feierte vor einiger Zeit meinen 70. Geburtstag und<br />

bekam von meiner Tochter eine Karte für ein BAP-Konzert<br />

geschenkt. Sie schwärmt wie ich für diesen Musensohn:<br />

müssen wohl die Gene sein.<br />

Das Konzert fand in Leverkusen statt, und wir waren<br />

eine Stunde zu früh da, weil wir Angst hatten, keinen Platz<br />

mehr zu bekommen. Unsere Angst war unbegründet: Wir<br />

landeten in der ersten Reihe.<br />

Wolfgang Niedecken sang und las aus seiner Biographie,<br />

und ich sog alles in mich herein, da ich BAP aus grauer<br />

Vorzeit kenne. Man saß damals an Wochenenden in der<br />

Südstadt im „Chlodwigs Eck“ nächtelang zusammen, hörte<br />

Musik, trank Bier und redete dummes Zeug.<br />

Bei seinem Lied „Die rut, wieß, blaujestriefte Frau“ bekam<br />

ich immer Gänsehaut – so auch in Leverkusen.<br />

Auf der Fahrt von Leverkusen nach <strong>Frechen</strong> wurde dann<br />

natürlich im Besonderen und Allgemeinen über das Konzert<br />

gesprochen, und ich sagte zu meiner Tochter: „Weißt du,<br />

wir saßen ja in der ersten Reihe, und ich habe gesehen,<br />

dass der Niedecken richtig alt geworden ist.“ – „Ja, ja“, kam<br />

die Antwort meiner Tochter, „du musst aber wissen, dass<br />

der 10 Jahre jünger ist als du.“<br />

Den Rest der Fahrt schwieg ich dann vor mich hin.<br />

Ludwig Holz

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