Ausgabe 47 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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Juni 2013<br />
13<br />
| ausstellung |<br />
Noldens Multidimensionalität<br />
Skulpturen, die ihren Ansatz in den Gesetzen der Optik und der Geometrie<br />
haben und mit der Vorstellung von Unendlichkeit spielen, sind ab<br />
Anfang Juni in der SCHOTT Villa zu sehen.<br />
Foto: VG-Bildkunst Bonn<br />
Mit Rolf Nolden ist diesen Sommer ein Bildhauer<br />
in der SCHOTT Villa zu Gast, dessen<br />
Werke bereits Bestandteil vieler deutscher<br />
und internationaler Museen und Sammlungen<br />
der Gegenwartskunst sind. Dabei ist es<br />
keineswegs ein Zufall, dass Nolden Skulpturen<br />
von großem Format aus Münster, wo er<br />
lebt und arbeitet, nach Jena mitbringt: Einige<br />
seiner Bildwerke bestehen aus optischem<br />
Glas von SCHOTT; außerdem findet er in den<br />
Gesetzen der Optik und den Erkenntnissen<br />
der Astronomie entscheidende Ansatzpunkte<br />
für seine künstlerische Arbeit.<br />
Mit dem eigens für die SCHOTT Villa<br />
entwickelten Ausstellungskonzept »Look<br />
Through« geht es Rolf Nolden daher auch<br />
um weit mehr als um den bloßen Durchblick<br />
durch Glas als transparentes Medium: Wenn<br />
er großformatige Linsenrohlinge zu Teleskopobjekten<br />
zusammenfügt, mit Spiegeln grenzenlose<br />
Räume bildet oder endlos fortsetzbare<br />
Formstrukturen schafft, dann ist dies Teil<br />
seiner langjährigen Beschäftigung mit dem<br />
gedanklichen Modell eines durch unendlich<br />
viele Dimensionen bestimmten Verhältnisses<br />
von Raum und Zeit. Im Spannungsfeld zwischen<br />
naturwissenschaftlichen und philosophischen<br />
Theorien setzt er sich dabei mit historischen<br />
und modernen Vorstellungen von<br />
Unendlichkeit, Pluralität und Transzendenz<br />
auseinander.<br />
Als Bildhauer teilt sich Rolf Nolden über<br />
klare, geometrische und stereometrische —<br />
Formen mit. Wenn er sie exakt berechnet<br />
anlegt und konstruiert, dann bekennt er sich<br />
zum weiten bildnerischen Feld der Konkreten<br />
Kunst. Da es ihm jedoch bei weitem nicht<br />
nur um die reine Form und ihre Selbstaussage<br />
geht, erscheinen die Bildwerke in seinen<br />
Rauminszenierungen als Umschreibungen<br />
Pathing Through 2011 für Edwin Hubble<br />
und das expandierende Universum.<br />
7 Bleikristallgläser der SCHOTT AG Mainz diagonal<br />
auf Drehstativ 163 × 210 × 75 cm<br />
des Phänomens ›Multidimensionalität‹, das<br />
er künstlerisch immer wieder neu bearbeitet.<br />
Die Ergebnisse dieser Arbeit können noch bis<br />
zum 20. September in der SCHOTT Villa begutachtet<br />
werden.(flb)<br />
Rolf Nolden. »Look Trough« —<br />
Ausstellung<br />
5. Juni bis 20. September 2013,<br />
SCHOTT Villa, Otto-Schott-Straße 13,<br />
<strong>07</strong>745 Jena<br />
Telefon: 03641 / 681-5754<br />
schott.museum@schott.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di bis Fr 13 bis 17 Uhr — Eintritt frei!<br />
SCHOTT><strong>Stadtmagazin</strong>182x122.indd 1<br />
16.11.2011 14:50:29 Uhr