LEUCHTTURM
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23 <strong>LEUCHTTURM</strong><br />
Unterrichtsversorgung im ländlichen Raum<br />
Offener Brief zur Einstellungssituation<br />
an Landeselternrat, Oppositionsparteien im Nds. Landtag, GEW Vorstände im Bezirk Weser-Ems und im Land<br />
Niedersachsen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen.<br />
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass es äußerst schwer ist, im ländlichen Ostfriesland ausgeschriebene Stellen für<br />
Lehrkräfte zu besetzen. Es mangelt an Bewerberinnen und Bewerbern. Besonders problematisch ist dies im Bereich der<br />
Förderschulen. Gerade hier werden zur vertretbaren Umsetzung der Inklusion jetzt und in Zukunft ausreichend viele<br />
Förderschullehrerinnen und -lehrer benötigt.<br />
Umso erstaunlicher ist es, dass das Land Niedersachsen scheinbar nicht daran interessiert ist, Förderschullehrkräfte im Land<br />
zu halten.<br />
Ein Beispiel: Im Februar 2012 trat eine Förderschullehrerin in Ostfriesland nach dem Referendariat ihren Dienst an einer<br />
Förderschule an. Da sie zu diesem Zeitpunkt 46 Jahre alt war und damit die Höchstaltersgrenze zur Übernahme in das<br />
Beamtenverhältnis nach § 16 Abs. der NLVO um 1 Jahr überschritten hatte, wurde sie für das Beamtenverhältnis auf Probe<br />
nicht zugelassen. Sie stellte daher einen Antrag auf erneute Überprüfung und Übernahme in das Beamtenverhältnis.<br />
Als Begründung für eine Ausnahme gab sie u. a. Kindererziehungszeiten an. Die Kollegin hat vier Kinder. Das Land<br />
Niedersachsen sieht jedoch keinen „ursächlichen Zusammenhang“ zwischen der „verspäteten Einstellung in den<br />
Vorbereitungsdienst” „und den Kindererziehungszeiten“, weil „die Kinder vor Aufnahme des Studiums geboren wurden“.<br />
Es folgten intensive Bemühungen der Schulleitung und der Personalvertretung um die Kollegin in ihrem Antrag auf<br />
Übernahme in das Beamtenverhältnis zu unterstützen. Auf ein Schreiben in dem die Schulleitung und die<br />
Personalvertretung deutlich machten, dass die neue Kollegin dringend benötigt wird, folgte ein Antwortschreiben der<br />
Niedersächsischen Landesschulbehörde mit nicht nachvollziehbaren Aussagen. So wurde u. a. mitgeteilt, „dass alleine eine<br />
Ausbildung zur Förderschullehrkraft und eine Tätigkeit an dieser Schulform nicht das Merkmal Fachkraft rechtfertigt und damit das<br />
erhebliche Interesse daran“, die Kollegin „wegen Mangels an Förderschullehrkräften im Landesdienst zu halten“.<br />
Daraufhin wechselte die Kollegin ins Bundesland Hessen; seit dem 01.08.2012 ist sie nun auf Probe verbeamtet.<br />
Die Förderschule in Ostfriesland ist ins neue Schuljahr mit einer Unterrichtsversorgung von 85% gestartet!<br />
Bitte setzen Sie sich / setzt euch mit uns dafür ein, die Gewährleistung gleicher Lebensverhältnisse im Land sicherzustellen<br />
und die Einstellungspolitik des Landes Niedersachsen zu ändern.<br />
Aufruf zur Demonstration<br />
Mehr Geld und Respekt für gute Arbeit!<br />
Bei den Beamtinnen und Beamten, Ruheständlern und Tarifbeschäftigten wurde in den letzten Jahren immer nur<br />
gekürzt und gestrichen. Damit muss nun endlich Schluss sein! Wir kämpfen für die Wiedereinführung von<br />
Weihnachts- und Urlaubsgeld, für die Erhöhung der Zulagen bei Feuerwehr und Polizei sowie für längst überfällige<br />
Verbesserungen und Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst.<br />
Wir rufen deshalb zur »Tannenbaumaktion 2012« in Hannover auf.<br />
Freitag, 14. Dezember (10 Uhr)<br />
ab 10:00 Uhr Feuerwache, Feuerwehrstr. 1, Hannover: Demonstration durch die Innenstadt<br />
ca. 10:30 Uhr Kundgebung vor der Niedersächsischen Staatskanzlei, Planckstr. 2<br />
• Dietmar Schilff, Landesvorsitzender der GdP<br />
• Eberhard Brandt, Landesvorsitzender der GEW<br />
• Detlef Ahting, Landesbezirksleiter von ver.di<br />
ca. 11:20 Uhr Abschluss-Kundgebung vor dem Nds. Finanzministerium, Schiffgraben 10<br />
• mit Frank Bsirske, ver.di-Bundesvorsitzender<br />
anschließend Übergabe des Tannenbaums<br />
• Mario Kraatz, ver.di-Fachgruppe Feuerwehr<br />
WIR SIND MEHR WERT!