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LEUCHTTURM

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5 <strong>LEUCHTTURM</strong><br />

aktuelle Studie, nach der<br />

Niedersachsen das Land<br />

der Schulabsteiger sei.<br />

Unser System sortiere<br />

nach unten aus, die<br />

Kinder von Besserverdienenden<br />

hätten Vorteile.<br />

Ergänzend zu dieser<br />

Meinung wies Bohlen<br />

darauf hin, dass Spätentwickler<br />

heute schlechtere<br />

Chancen hätten, im<br />

Laufe ihrer Schulzeit die<br />

Kurve zu kriegen.<br />

Dann kam man mit<br />

dem allgemeinen Personalmangel<br />

im Bildungssektor<br />

auf ein Thema zu<br />

sprechen, welches aufgrund<br />

des demografischen<br />

Wandels auch in<br />

anderen Berufen immer<br />

mehr zum Problem wird.<br />

Laut Störmer werde<br />

Ostfriesland schon bald<br />

von einem massiven<br />

Lehrermangel betroffen<br />

sein, Großstädte hätten<br />

hier weniger Probleme.<br />

Hier verwiesen alle Kandidaten<br />

recht geschlossen<br />

auf die Schaffung eines<br />

attraktiven Arbeits- und<br />

Wohnumfeldes. So erinnerte<br />

Gronewold an die<br />

früheren Lehrerdienstwohnungen,<br />

Bohlen<br />

brachte einen „Landeizuschlag“<br />

ins Gespräch.<br />

Aus dem Publikum meldete<br />

sich Jan Herrmann<br />

vom Kreiselternrat sorgenvoll<br />

zu Wort: „Es<br />

geht nicht nur um eine<br />

ausreichende Anzahl an<br />

Lehrern, sie müssen auch<br />

hochwertig sein und bei<br />

den Kindern das Interesse<br />

am Lernen wecken.“<br />

Heymann nutzte das<br />

Thema des Lehrermangels,<br />

um gleich ein neues<br />

Fass aufzumachen: „Neben<br />

Bayern ist Niedersachsen<br />

das einzige Bundesland,<br />

in dem noch<br />

Studiengebühren erhoben<br />

werden.“ Dadurch<br />

verliere man Studenten,<br />

die oftmals nach ihrer<br />

Ausbildung auch nicht<br />

mehr in unser Bundesland<br />

zurückkehren würden.<br />

Bünting sah die<br />

Sache jedoch anders:<br />

„Akademiker verdienen<br />

später im Vergleich zu<br />

einem Durchschnittsarbeitnehmer<br />

ein Vielfaches.“<br />

Daher seien die<br />

Studiengebühren gerechtfertigt.<br />

Gronewold<br />

wies darauf hin, dass<br />

diese Gelder den Studenten<br />

auf anderem Wege<br />

wieder zu Gute kommen<br />

würden. Überhaupt wurde<br />

im Laufe der Veranstaltung<br />

deutlich, dass es<br />

für Niedersachsen ein<br />

enormer finanzieller<br />

Kraftakt wird, all die<br />

angeschobenen bildungspolitischen<br />

Projekte<br />

am Laufen zu halten.<br />

Bestes Beispiel dafür ist<br />

die ab dem nächsten<br />

Schuljahr praktizierte Inklusion,<br />

die Eltern von<br />

Förderschülern das<br />

Recht gibt, ihre Kinder<br />

auf die Regelschule zu<br />

schicken. Ein angehender<br />

Lehrer aus dem<br />

Publikum verwies auf die<br />

Universität Bremen, wo<br />

schon vor Jahren das<br />

Lehramtsstudium unter<br />

Berücksichtigung des Inklusionsprinzip<br />

durchgeführt<br />

werde. Dies habe<br />

man in Niedersachsen<br />

versäumt. Ähnlich sah es<br />

Heymann: „Hier sind<br />

die Voraussetzungen<br />

nicht geschaffen worden.“<br />

Dem hielt Gronewold<br />

entgegen, dass es<br />

bei der Umstellung<br />

Übergangsfristen gäbe.<br />

Zudem würde jeder dritte<br />

Euro des Landesetats in<br />

die Bildung fließen.<br />

Bünting forderte eine<br />

bessere Ausstattung der<br />

Schulen mit Psychologen<br />

und Sozialpädagogen.<br />

Bohlen wies darauf<br />

hin, dass es keinen<br />

Zwang zur Inklusion<br />

gäbe.

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