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Berliner Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben ...

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Geschäftsbereich I · Fachbereich 23/24<br />

Fachbereich 23 | Milcherzeugnisse,<br />

Speiseöle und -fette, Fertiggerichte,<br />

Eier, Novel Food u.a.<br />

Bei der Warengruppe der Milchprodukte<br />

lag der Beanstandungsschwerpunkt - wie<br />

auch in den Vorjahren - eindeutig bei<br />

den Käsen, von denen insgesamt 17 %<br />

zu beanstanden waren. So wurden z. B.<br />

häufig Produkte irreführend als „Schafkäse“<br />

oder „Feta“ in den Verkehr gebracht,<br />

bei denen es sich tatsächlich um Lebensmittelzubereitungen<br />

aus Kuhmagermilch<br />

mit Zusatz von Pflanzenfett und somit<br />

nicht um Käse handelte.<br />

Insgesamt 30 % der eingegangenen<br />

Frittierfette waren auf Grund der thermischen<br />

Belastung und der dabei entstehenden<br />

- möglicherweise die Gesundheit<br />

gefährdenden - Pyrolyseprodukte so weit<br />

verändert, dass sie nicht mehr zum Verzehr<br />

geeignet waren. In diesem Zusammenhang<br />

ist ferner anzumerken, dass auch die in<br />

diesen Fetten gegarten Lebensmittel auf<br />

Grund der Austauschprozesse während<br />

des Frittiervorgangs als nicht zum Verzehr<br />

geeignet beurteilt werden müssen.<br />

Zutaten, die allergische<br />

oder andere Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auslösen können<br />

a. Krebstiere und Krebstiererzeugnisse<br />

b. Glutenhaltiges Getreide sowie<br />

daraus hergestellte Erzeugnisse<br />

c. Eier und Eierzeugnisse<br />

d. Fisch und Fischerzeugnisse<br />

e. Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse<br />

f. Soja und Sojaerzeugnisse<br />

g. Milch und Milcherzeugnisse<br />

(einschließlich Laktose)<br />

h. Schalenfrüchte sowie daraus<br />

hergestellte Erzeugnisse<br />

i. Sellerie und Sellerieerzeugnisse<br />

j. Senf und Senferzeugnisse<br />

k. Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse<br />

l. Schwefeldioxid und Sulfite<br />

> 10 mg/kg oder 10 mg/l, als SO 2<br />

(Lebensmittelkennzeichnungsverordnung)<br />

Einen weiteren Untersuchungsschwerpunkt<br />

stellte die Prüfung von pflanzlichen<br />

Ölen auf Kontamination mit Weichmachern<br />

dar, wobei 19 % der geprüften<br />

Proben zu beanstanden waren. Insgesamt<br />

in zehn Fällen wurde Diethylhexylphthalat,<br />

zweimal Butylbenzylphthalat<br />

und einmal Diethylhexyladipat<br />

nachgewiesen. Betroffen waren jeweils<br />

fünf von sechs Proben Walnussöl bzw.<br />

Olivenöl der Kategorie „nativ extra“.<br />

Von den eingereichten Fertiggerichten<br />

wiesen mehrere Beschwerde- und<br />

Verdachtsproben Verunreinigungen<br />

bzw. starke Verderbnisanzeichen auf,<br />

wie z.B. Insektenteile in einem Erbseneintopf,<br />

Käfer im Pilzrisotto, mit<br />

Menschenblut behaftetes Baguette,<br />

„Fäden ziehende“ Tortellinis mit<br />

Fleischfüllung, gärige Tomatensoße,<br />

faulige Sülze und schimmeliges „Börek“<br />

(gefüllte Blätterteigtasche). ˇ<br />

Fachbereich 24 | Fleisch, Fisch<br />

und Erzeugnisse daraus u.a.<br />

Ein Schwerpunktthema der Untersuchungen<br />

im Jahr 2006 war die Überprüfung<br />

der Allergen-Kennzeichnung.<br />

Allergien stellen weltweit eines der<br />

größten gesundheitlichen Probleme dar.<br />

Seit November 2005 gilt deshalb eine<br />

Kennzeichnungspflicht <strong>für</strong> allergene Zutaten<br />

bei verpackten Lebensmitteln. Es ist<br />

beabsichtigt, diese Kennzeichnungspflicht<br />

zukünftig auch auf unverpackte Lebensmittel<br />

auszudehnen. Ein Schwerpunkt<br />

der Immunologie in Zusammenarbeit<br />

mit der Molekularbiologie war und ist<br />

daher die Erarbeitung von Prüfverfahren<br />

<strong>für</strong> den Nachweis von kennzeichnungspflichtigen<br />

Zutaten, die Allergien bzw.<br />

Unverträglichkeitsreaktionen auslösen<br />

können. Bisher wurden jährlich ca. 400<br />

tierische und pflanzliche Lebensmittel auf<br />

Beimengungen von Milcheiweiß, Hühnereiweiß,<br />

Gluten und Sojaeiweiß geprüft.<br />

Wurden lediglich Verunreinigungen mit<br />

diesen Allergenen in einem Lebensmittel<br />

nachgewiesen, so war beim Hersteller eine<br />

Eigenkontrolle aller Zutaten und der technologischen<br />

Abläufe durchzuführen.<br />

Eine Täuschung des Verbrauchers ist die<br />

gesetzlich nicht zulässige Behandlung<br />

von rohem Thunfisch mit Kohlenmonoxid.<br />

Durch diese Behandlung wird eine während<br />

der Lagerung bzw. beim Fischverderb<br />

normalerweise auftretende Veränderung<br />

der Fischfarbe von rot bzw. rotbraun<br />

zu braun bis graubraun verhindert, eine<br />

fast unnatürlich rote, einen besonderen<br />

Frischegrad vortäuschende Farbe wird<br />

erzielt. In Berlin wurden aus diesem Grund<br />

drei Proben beanstandet und Schnellwarnungen<br />

ausgelöst. ˇ<br />

Qualität von Fleisch:<br />

„Gammelfleisch“- und Separatorenfleisch-Problematik<br />

Im Jahr 2006 wurden im ILAT 3163 Proben<br />

von Fleisch- und Fleischerzeugnissen<br />

untersucht. Im besonderen Fokus des<br />

öffentlichen Interesses lag dabei das so<br />

genannte „Gammelfleisch“. Nach mehreren<br />

vorangegangenen Skandalen begann das<br />

Jahr 2006 mit Nachrichten über verdorbenes<br />

Wildfleisch aus Bayern, das bundesweit<br />

in Verkehr gebracht worden sein<br />

sollte. In diesem Zusammenhang wurden<br />

auch Äußerungen zu irreführender Kennzeichnung<br />

von Wild laut. Insbesondere<br />

sollte Antilopenfleisch als Rehrücken und<br />

Hirschgulasch verkauft worden sein.<br />

Bis Ende März wurden im ILAT 47 Proben<br />

Wildfleisch untersucht, ohne dass<br />

hygienische Mängel festgestellt werden<br />

konnten. Die mittels isoelektrischer Fokussierung<br />

(IEF) ermittelten Tierarten stimmten<br />

mit der Deklaration überein, lediglich<br />

in einer Probe Hirschgulasch wurde auch<br />

Putenfleisch nachgewiesen.<br />

Im Spätsommer folgte der „Döner-Skandal“.<br />

Durch das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt<br />

von Berlin-Mitte wurden<br />

daraufhin die Kühlhäuser der im <strong>Berliner</strong><br />

Großmarkt ansässigen Zerlege- und<br />

Verarbeitungsbetriebe inspiziert, woraufhin<br />

auch größere Mengen (viele Tonnen)<br />

Putenfleisch vorläufig sichergestellt<br />

wurden. Zur sensorischen und mikrobiologischen<br />

Untersuchung gelangten im Jahr<br />

2006 54 Proben aus unterschiedlichen<br />

Partien ins ILAT. Aufgrund der durchgeführten<br />

Untersuchungen wurde etwa die<br />

Hälfte der Proben nach dem Lebensmittelrecht<br />

bemängelt. Überwiegend mussten<br />

diese Proben aufgrund des Nachweises<br />

von Salmonellen als gesundheitsschädlich<br />

beurteilt werden. Daraufhin wurde<br />

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