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P.T. MAGAZIN 04/2012

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Enzensbergers Quintessenz<br />

Ein Philosoph über das Überleben in der Wirtschaft<br />

Das Originalmanuskript von<br />

Hans Magnus Enzensberger<br />

(Fotos: Pirelli)<br />

Geschäftsberichte sind Pflichtpublikationen,<br />

in denen sich Bleiwüsten und<br />

Zahlenkolonnen aneinanderreihen?<br />

Nicht bei Pirelli. Der Geschäftsbericht<br />

2011 überraschte Analysten und Aktionäre.<br />

Das Konzept: Die Vereinigung von<br />

betriebswirtschaftlichen Fakten, Kunst,<br />

Philosophie und Kultur.<br />

Enzensberger weiß es nicht<br />

Vier international renommierte Autoren<br />

griffen für Pirelli zur Feder. In ihren Beiträgen<br />

stellen sie teils überraschende,<br />

teils provokante Überlegungen an,<br />

deren Ausgangspunkt entweder das<br />

italienische Unternehmen oder sein<br />

Hauptprodukt ist, der Reifen. So fragt<br />

der deutsche Schriftsteller, Essayist, Philosoph<br />

und Herausgeber Hans Magnus<br />

Enzensberger: Wie konnte sich eine<br />

kleine Gummifabrik, vor 140 Jahren in<br />

Mailand gegründet, der kreativen Zerstörung<br />

widersetzen, die für kapitalistische<br />

Wirtschaftssysteme so typisch<br />

ist? Und der bereits so viele Konzerne<br />

zum Opfer fielen? Enzensberger weiß es<br />

nicht. Er sei kein Experte. Trotzdem hat<br />

er drei Antworten parat:<br />

1. Die Leute, die einen solchen Konzern<br />

führen, müssen gute Fußarbeit<br />

leisten (wie erfahrene Boxer),<br />

d.h., sie müssen beweglich sein<br />

und den Aktionen ihrer Rivalen<br />

zuvorkommen.<br />

2. Gute Nerven, Beobachtungsgabe<br />

und Beharrlichkeit gehören zur<br />

Grundausstattung.<br />

3. Flexibilität heißt nicht, kurzfristiges<br />

Denken. Im Gegenteil! Wer nur<br />

auf den nächsten quarterly Report<br />

schaut, wird nicht lange durchhalten.<br />

Diese Regeln stellt Enzensberger nicht<br />

nur für die großen Konzerne auf.<br />

Sie gelten auch für Ein­Mann­<br />

Unternehmer und im nicht­wirtschaftlichen<br />

Bereich: Der Kunst, Musik, der<br />

Literatur.<br />

Religion Autofahrten<br />

Dass aus den Staaten von Amerika die<br />

Vereinigten Staaten von Amerika wurden,<br />

ist nach Meinung des US­amerikanischen<br />

Reiseschriftstellers und Fotojournalisten<br />

William Least Heat-Moon<br />

allein das Verdienst von Reifen.<br />

Weil zudem lange Autofahrten<br />

die wahre Religion der US­Amerikaner<br />

seien, wäre es ein zeitgemäßer Ausdruck<br />

amerikanischer Kultur, die 50<br />

Sterne in der Nationalflagge durch 50<br />

Reifen zu ersetzen. Die legendären CIN­<br />

TURATO Reifen von Pirelli inspirierten<br />

den argentinischen Autor und Essayisten<br />

Guillermo Martínez zu einer Short­<br />

Story. Darin klärt ein alter, erfahrener<br />

Taxifahrer mithilfe seines Wissens über<br />

diese Pneus einen Mordfall auf.<br />

Für Analysten und Aktionäre<br />

Was eint und was trennt Künstler und<br />

Ingenieure? Worin ist die Technologie<br />

der Kunst überlegen? Der spanische<br />

Schriftsteller und Literatur­Professor<br />

Javier Cercas schreibt in seinem Beitrag<br />

plausible Erklärungen. Doch es sind<br />

nicht nur diese Texte, die den Pirelli<br />

Geschäftsbericht 2011 zu etwas Besonderem<br />

machen.<br />

Hinzu kommen 15 Illustrationen<br />

des bekannten niederländischen<br />

Graphik­Designers Stefan Glerum. In<br />

jedem seiner Bilder interpretiert er eine<br />

Eigenschaft oder ein Merkmal, deren<br />

Kombination die Marke Pirelli ausmacht<br />

– unter anderem Zuverlässigkeit, Transparenz,<br />

Vertrauen und Know­how. Diesen<br />

Geschäftsbericht werden nicht nur<br />

Analysten und Aktionäre mit Gewinn<br />

zur Hand nehmen. n<br />

4/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17

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