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P.T. MAGAZIN 04/2012

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Wirtschaftsmotor Erneuerbare Energie<br />

Deutsche Bevölkerung steht weiter zur Energiewende.<br />

Aber nicht um jeden Preis.<br />

Wirtschaft<br />

(Foto: Marco Barnebeck(Telemarco)/pixelio.de)<br />

Jeder hundertste Arbeitsplatz hängt bereits an den regenerativen Energien<br />

Die Energiewende ist in aller Munde. 14<br />

Monate nach dem Beschluss der Bundesregierung,<br />

aus der Atomenergie auszusteigen<br />

und die Versorgung mit erneuerbaren<br />

Energien massiv auszubauen,<br />

versucht die Bundesregierung einen<br />

Neustart und konkretisiert den Fahrplan<br />

für die Energiewende. Und die Energieversorger?<br />

Wie sehr engagieren sie sich<br />

für ein Gelingen der Energiewende?<br />

Wie glaubwürdig ist ihr Engagement<br />

in den Augen der Bundesbürger?<br />

Dazu hat die TNS Infratest Energiemarktforschung<br />

im Mai 1.000 Personen<br />

in Deutschland telefonisch befragt.<br />

Aktive Branche der Erneuerbaren<br />

Energie<br />

Bisher werden die Energieversorger nur<br />

wenig engagiert bei der Durchsetzung<br />

der Energiewende gesehen. Nur 20 Prozent<br />

der Befragten geben an, dass die<br />

Energieversorger sehr viel oder viel tun.<br />

Hersteller von Technologien für Erneuerbare<br />

Energien werden dagegen von den<br />

Bürgern deutlich aktiver wahrgenommen.<br />

Zwei Drittel der Befragten sehen<br />

auf der Herstellerseite ein sehr starkes<br />

oder starkes Engagement. „Unsere Studienergebnisse<br />

zeigen, dass bei den Bürgern<br />

nicht viel vom Engagement der<br />

Energieversorger ankommt“, sagt Apostolos<br />

Apergis, Senior Director bei der TNS<br />

Infratest Energiemarktforschung. „Bei<br />

der ohnehin geringen Reputation der<br />

Energiebranche müssen die Versorger<br />

ihr Engagement deutlich überzeugender<br />

kommunizieren.“<br />

Der Arbeitsmarkt der Erneuerbaren<br />

Energien hat in den letzten Jahren<br />

eine sehr positive Entwicklung<br />

genommen<br />

Beim Geld hört die Begeisterung auf<br />

Denn die deutsche Bevölkerung steht<br />

mit großer Mehrheit hinter der Energiewende.<br />

69 Prozent der Bevölkerung<br />

halten den eingeschlagenen Weg für<br />

notwendig. Wenn für Energie aus Sonne,<br />

Wind und Biomasse jedoch mehr gezahlt<br />

werden soll, hört die Begeisterung auf.<br />

„Wie unsere Umfrage zeigt, ist immerhin<br />

knapp jeder dritte Befragte bereit, den<br />

Ausbau Erneuerbarer Energien mit jährlich<br />

bis zu 100 Euro zu unterstützen. Dieser<br />

Beitrag ist jedoch nicht ausreichend,<br />

um die gegenwärtige EEG Umlage in<br />

Höhe von ca. 115 bis 150 Euro je Durchschnittshaushalt<br />

zu finanzieren“, sagt<br />

Marco Luerssen, Energie-Experte von<br />

PUTZ & PARTNER.<br />

Hohe Belastung für<br />

Einkommensschwache<br />

Der aus diesen Zahlen abzulesende<br />

Wunsch der Mehrheit der Deutschen<br />

nach einer Energiewende praktisch zum<br />

Nulltarif, spiegelt sich auch in einem<br />

weiteren Detail der Umfrage wider. So<br />

wäre nur knapp jeder vierte Bundesbürger<br />

dazu bereit, anteilig mehr zu<br />

zahlen, um einkommensschwache oder<br />

kinderreiche Familien finanziell zu entlasten.<br />

Laut einer aktuellen Studie des<br />

Instituts der deutschen Wirtschaft werden<br />

einkommensschwache Haushalte<br />

relativ bis zu zehnmal schwerer durch<br />

die EEG-Umlage belastet als Haushalte<br />

mit hohem Einkommen. Luerssen weiter:<br />

„Die Befragung zeigt, dass das Kostenbewusstsein<br />

der Bürger ein Jahr nach<br />

Fukushima an Bedeutung gewonnen<br />

hat. Die Bevölkerung befürwortet die<br />

Energiewende, aber nicht um jeden Preis.<br />

Ein klarer Appell an Politik und Wirtschaft,<br />

der Wirtschaftlichkeit eine hohe<br />

Priorität einzuräumen.“ Der Arbeits-<br />

40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 4/<strong>2012</strong>

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