PC Games Magazin Ravens Cry (Vorschau)
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<strong>Magazin</strong> 10|14<br />
Unvergessliche Spielerlebnisse<br />
Einige Spiele werden durch ihre<br />
Emotionalität unvergesslich. Die Geschichte<br />
von Lee und Clementine aus<br />
The Walking Dead wird wohl kaum<br />
einen Spieler kalt gelassen haben.<br />
Von: Andreas Altenheimer /<br />
Benedikt Plass-Fleßenkämper<br />
In unserem Special<br />
werfen wir<br />
einen Blick auf<br />
unvergessliche<br />
Spiele und was<br />
diese so besonders<br />
macht.<br />
C<br />
omputerspiele – ein Thema<br />
ohne Grenzen. Allein<br />
die Menge an verfügbaren<br />
Titeln ist derart riesig, dass<br />
selbst Vollblutzocker rund um die<br />
Uhr vor dem <strong>PC</strong> sitzen müssten,<br />
wenn sie wirklich alles ausprobieren<br />
wollten. Dabei fragt sich der<br />
Außenstehende zu Recht: Warum<br />
überhaupt noch weiterspielen,<br />
wenn man ohnehin schon so viel<br />
gesehen hat? Die Antwort: Weil<br />
man immer auf der Suche nach etwas<br />
Besonderem ist.<br />
Eine einmalige Idee<br />
Wir fangen mit einem Exoten an,<br />
den nur wenige kennen: Narbacular<br />
Drop. Ihr steuert eine Prinzessin, die<br />
in einer düsteren Höhle gefangen<br />
gehalten wird. Sie kann zwar weder<br />
springen noch klettern, aber dafür<br />
Portale erzeugen, die einen Übergang<br />
zwischen zwei beliebig weit<br />
entfernt liegenden Stellen ermöglichen.<br />
Auf diese Weise puzzelt sie<br />
sich von einem Raum zum nächsten.<br />
Bitte? Was daran besonders<br />
sei, die Grundidee aus Portal für<br />
ein mittelmäßiges Freeware-Spiel<br />
zu klauen? Ganz einfach: Narbacular<br />
Drop ist ganze zwei Jahre älter!<br />
Valve heuerte im Nachhinein das<br />
zugehörige Team Nuclear Monkey<br />
Software an, gemeinsam bastelte<br />
man den berühmten Physik-Sooter.<br />
Fakt ist aber, dass Narbacular Drop<br />
zu seiner Zeit absolut einmalig und<br />
somit etwas Besonderes war.<br />
Womit wir bei einem Dilemma<br />
angelangt wären: Spiele wie Tetris,<br />
Shanghai oder Lemmings sind<br />
aufgrund ihrer jeweils revolutionären<br />
Spielidee alle zu ihrer Zeit besonders<br />
gewesen, doch unzählige<br />
Klone haben diesen Status kaputt<br />
gemacht. Selbst ein Minecraft, das<br />
man dank seines noch recht jungen<br />
Alters als etwas relativ Neues<br />
interpretieren könnte, verliert mit<br />
jedem Tag an Einmaligkeit, weil unzählige<br />
Nachahmer aus dem Boden<br />
schießen.<br />
Blick über den Tellerrand<br />
Deshalb müssen wir über den Aspekt<br />
der grundlegenden Spielidee<br />
schauen und uns auf das Terrain<br />
des Genre-Mixes begeben. Das<br />
ehemalige Entwicklerstudio Bullfrog<br />
rund um den britischen Kreativkopf<br />
Peter Molyneux hatte in den<br />
1990er-Jahren eine ganze Latte<br />
voller Besonderheiten im Portfolio:<br />
In Populous spielt ihr einen Gott,<br />
der für sein eigenes Volk die Landmassen<br />
ebnet und das feindliche<br />
mit Erdbeben oder Vulkanausbrüchen<br />
straft. Syndicate simuliert eine<br />
ferne Zukunft, in der die Welt von<br />
korrupten Konzernen beherrscht<br />
wird und der Spieler eine Handvoll<br />
Agenten durch allerlei Missionen<br />
dirigiert. Wer wiederum mehr auf<br />
Abenteuer aus 1001 Nacht steht,<br />
nimmt in Magic Carpet auf einem<br />
fliegenden Teppich Platz, jagt wertvollem<br />
Mana hinterher und wehrt<br />
sich gegen riesige Killer-Bienen,<br />
die euch an die virtuellen Teppichfransen<br />
wollen.<br />
Die genannten Titel sind völlig<br />
unterschiedlich, gleichwohl sie von<br />
einer ähnlichen Mischung profitieren.<br />
Sie verkaufen sich vordergründig<br />
als strategisch anspruchsvoll,<br />
sprechen dank ihres Echtzeitfak-<br />
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