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BLINDTEXT TECHNIK EXTREM | BLINDTEXT<br />
Autor / Redaktion: Roland Seibt // <strong>Bild</strong>er: Hersteller, Organisationen<br />
Bereit für<br />
Ultra HD<br />
Endlich ist es da: das Logo für TV-Geräte, das eine<br />
Kompatibilität zu Ultra HD gewährleisten soll. Doch für<br />
viele gehen die Anforderungen nicht weit genug.<br />
Wir alle erinnern uns an<br />
das „HD-ready“-Logo,<br />
das vor ein paar Jahren<br />
(im Januar 2005) die<br />
Hochwertigkeit von TV-Geräten mit<br />
HD-Auflösung belegen sollte. Es stellte<br />
vor allem sicher, dass HD-Inhalte<br />
überhaupt vom Fernseher akzeptiert<br />
und angezeigt wurden. Die Display-<br />
Auflösung musste dafür mit über 720<br />
Zeilen etwas besser als Standard-TV<br />
sein. <strong>Das</strong> „HD-ready“-Label kam von<br />
der Organisation EICTA (<strong>Euro</strong>pean<br />
Information, Communications and<br />
Consumer Electronics Industry Technology<br />
Association), also einem Zusammenschluss<br />
der führenden Hersteller,<br />
die möglichst all ihre Geräte<br />
zertifizieren wollten. Also waren die<br />
Anforderungen so minimal, dass die<br />
Zertifizierung bald nach hinten losging.<br />
„HD-ready“ wurde zum Synonym<br />
für HD-Fernseher mit unzureichender<br />
Auflösung – und ist es heute<br />
noch. 2007 wurde das Logo „HD-ready<br />
1080p“ nachgeschoben, für das ein<br />
TV-Gerät immerhin noch ein Full-HD-<br />
Panel benötigte.<br />
Jetzt stehen wir an der Schwelle zur<br />
nächsten TV-Revolution Ultra HD, die<br />
wieder ein Kompatibilitätslogo benötigt.<br />
Mitterweile hat sich die EICTA<br />
umbenannt in DIGITALEUROPE und<br />
veröffentlichte am 5.9.2014 das Gerätelabel<br />
DIGITALEUROPE UHD Display.<br />
Und wieder gehen vielen die Anforderungen<br />
nicht weit genug. Immer-<br />
hin beinhalten sie neben der Display-<br />
Auflösung von mindestens 3840 x<br />
2160 Pixeln eine <strong>Bild</strong>frequenz des<br />
HDMI-Eingangssignals von 24, 25, 30,<br />
50 und 60 Hz und den Kopierschutz<br />
HDCP 2.2. Dadurch bekämen die<br />
meisten Ultra-HD-Fernseher von vor<br />
2014 das neue Label nicht und sogar<br />
einige brandneu vorgestellte Geräte<br />
blieben außen vor.<br />
Was die TV-Geräte mit dem Signal<br />
machen, ist diesmal nicht unbekannt.<br />
Sie dürfen es nicht mit weniger Auflösung<br />
oder <strong>Bild</strong>frequenz verarbeiten<br />
und darstellen, als es ursprünglich<br />
hatte. Wir haben also eine Art Pflicht<br />
für „Pixel to Pixel“. <strong>Das</strong>s eine 24p-<br />
Quelle jedoch durch 2:3-Pulldown ruckelnd<br />
auf 60 Hz getrimmt wird,<br />
könnte Standard bei preiswerten UHD<br />
TVs werden.<br />
Weit weg von der<br />
Produktionsnorm<br />
Schon 2012 wurde mit der ITU-R<br />
BT.2020 die Norm für UHD-Produktionen<br />
festgelegt. Und alle Videophilen<br />
waren glücklich, dass ein massiv<br />
verbesserter Farbraum dem Ganzen<br />
zugrunde lag,<br />
eine Speicherung<br />
nicht mehr mit den<br />
unzureichenden 8 Bit<br />
vorgesehen war und <strong>Bild</strong>raten<br />
<strong>bis</strong> zu 120 Hz (Progressive) vorgesehen<br />
wurden. Die Produktionsseite<br />
muss natürlich qualitativ immer besser<br />
sein als die Darstellung beim Zuschauer,<br />
aber dass direkt fast alle Neuerungen<br />
ausgesetzt werden, ist schon<br />
enttäuschend.<br />
Für das neue UHD-Logo bleiben<br />
Farbraum sowie Bittiefe beim HD-<br />
Standard, der beides aus der SD-Welt<br />
übernommen hat. Hier lägen überaus<br />
interessante Verbesserungsoptionen,<br />
wie außer uns auch die <strong>Euro</strong>pean<br />
Broadcast Union (EBU), eine Dachorganisation<br />
der TV-Sender, meint. In<br />
ihrem politischen Statement „TR 28“<br />
hieß es erst im Juli: „<strong>Das</strong> technische<br />
Komitee glaubt, dass der aktuelle Fokus<br />
der TV-Industrie, einfach nur<br />
mehr Auflösung zu bieten und die anderen<br />
Verbesserungen zu ignorieren,<br />
nicht weit genug gehe, um neue Sendestandards<br />
erfolgreich zu etablieren“.<br />
Harte Vorwürfe, die ahnen lassen,<br />
was hinter den Kulissen passiert,<br />
wenn sich Filmfirmen, TV-Produzenten<br />
und Lieferanten (von Satelliten-,<br />
Kabel- und Streaming-TV) mit TV-<br />
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